Was das Meer so mit sich bringt

Erbach · Wie spannend Chemie sein kann, hat „Leihprofessor“ Uli Kazmaier jüngst Erbacher Schülern gezeigt. Thema diesmal war das Meer mit seinen Bewohnern, von denen viele noch nicht bekannt sind.

 Professor Uli Kazmaier vom Institut für organische Chemie der Universität des Saarlandes präsentierte Schülern der Klassen neun und zehn der Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn einen etwas anderen Einblick in das Fach Chemie. Foto: Bernhard Reichhart

Professor Uli Kazmaier vom Institut für organische Chemie der Universität des Saarlandes präsentierte Schülern der Klassen neun und zehn der Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn einen etwas anderen Einblick in das Fach Chemie. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Einen etwas anderen Chemieunterricht erlebten Schüler der Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn in Erbach . Im Rahmen des Projektes "Rent-a-Prof" (Leih einen Professor) der Universität Saarbrücken weilte Professor Uli Kazmaier vom Institut für organische Chemie auf Einladung der Fachlehrer an der weiterführenden Schule und bewies in seinem Vortrag, wie spannend und interessant das Fach Chemie sein kann.

"Es ist selten, dass ich ein so großes Auditorium vor mir habe", staunte der Professor über die große Resonanz. Nach Professor Johann Jauch vom Lehrstuhl für organische Chemie 2014 habe man nun Professor Kazmaier eingeladen, erzählte Chemielehrerin Alexandra Kauf: "Der Vortrag diene als Motivation für die Schüler und stellt etwas Besonderes in ihrem Schulalltag dar." Zudem könne die Präsentation des Faches Chemie durch einen Uniprofessor Schülern "Wege nach oben aufzeigen, wenn sie etwa ins Gymnasium wechseln und nach dem Abitur studieren möchten", fügte sie hinzu.

Mit dem Projekt wollen Saarbrücker Professoren mit Schulbesuchen und Vorträgen zu spannenden Themen den Chemieunterricht an saarländischen Schulen bereichern. Die Themen werden dabei dem jeweiligen Klassenniveau angepasst. Darüber hinaus seien die Besuche der Professoren in den Schulen auch als Unterstützung der Fachlehrer und Referendare gedacht, meinte Kazmaier. Ziel des Projektes sei es, "Schüler für Chemie zu motivieren und ihnen beizubringen, dass Chemie ein spannendes Fach ist und man keine Angst davor haben muss". Auf diese Weise hätten Schüler die Möglichkeit, "Chemie als faszinierend und auch als wertvoll für unser Leben zu erfahren".

Aus diesem Grund hatte sich der Professor für das populärwissenschaftliche Thema "Natur und Werkstoffe aus dem Meer" entschieden. Und so gelang es ihm, den Zehnt- und Neuntklässlern das Thema mit einer Power-Point-Präsentation auf verständliche und durchaus launige Art und Weise näher zu bringen. Auch wenn das Saarland kein Meer habe, so wolle er den Jugendlichen doch erklären, welche Natur- und Werkstoffe es im Meer gibt und was man mit ihnen machen kann. "70 Prozent des Globus ist mit Wasser bedeckt", teilte er mit. Schätzungsweise 500 Millionen verschiedener Arten von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen lebten hier. Annähernd 50 Prozent der Meeresbewohner seien identifiziert; nur zehn Prozent der bekannten Naturstoffe stammten aus maritimen Organismen. In dem Vortrag erfuhren die Schüler viel Wissenswertes über Seetang, Algen, Quallen , darunter die hochgiftige Würfelqualle, Seeanemonen ("Sie sind die Kumpels der Quallen ") oder über Korallenriffe. "Für die, die dort tauchen, ist es fantastisch, doch für die, die dort wohnen, ist es der reinste Horror, sozusagen die Bronx", meinte der Professor.

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