Vom Leben in einer kleinen Stadt

Homburg · Morgen ist die letzte Aufführung: Das Homburger Amateurtheater zeigt das Leben in einer fiktiven amerikanischen Kleinstadt: „Unsere kleine Stadt“ heißt der Dreiakter von Thornton Wilder.

 Howie Newsome (Matthias Römer) betrachtet mit Constable Bill Warren (Helmut Kiefer) den Sternenhimmel. Foto: Markus Hagen

Howie Newsome (Matthias Römer) betrachtet mit Constable Bill Warren (Helmut Kiefer) den Sternenhimmel. Foto: Markus Hagen

Foto: Markus Hagen

"Unsere kleine Stadt" heißt der Dreiakter, den das Homburger Amateurtheater für diese Saison drei Mal im Thomas-Morus-Haus aufführt. Nach dem beiden erfolgreichen Auftritten mit dem Stück des amerikanischen Schriftstellers Thornton Wilder am vergangenen Samstag und Sonntag findet an diesem Freitag um 20 Uhr die letzte Vorstellung der kleinen Stadt, wieder an gleicher Stelle, statt.

Das Stück beschreibt in den drei Akten, die zu verschiedenen Zeiten spielen, das Leben in der fiktiven amerikanischen Kleinstadt, Grover's Corners zur Wende des 19. Jahrhunderts. Das Kommen und Gehen alltäglicher Banaltiäten und von großen Veränderungen, die das Leben und Sterben als geduldig erlittenes Schicksal zeigen, werden eindrucksvoll dargestellt. Die heile Welt wird mit Milchmann und einer Tageszeitung dargestellt. Sie kennt keine Skandale, abgesehen von dem betrunkenen Organisten Skimon Stinson. Das tägliche Leben zeigt sich in Gesprächen zwischen Hausarzt und einem Kleinstadt-Polizisten. Ratsch und Tratsch wird zwischen zwei Nachbarrinnen ausgetauscht. So weit der erste Akt.

Der nächste steht ganz im Blickpunkt der Liebe und der Heirat von Emily und George. Der Schlussakt beschäftigt sich mit Sterben und Tod. Als Betrachter kehren die verstorbenen Figuren des Stückes wieder in ihr Leben zurück.

"Unsere kleine Stadt" versteht sich als ein episches Theater und verdeutlicht sich mit dieser Botschaft: Das Leben ist banal, aber lebenswert. Erst der Rückblick auf das Leben, aus dem Tode hinaus, zeigt, wie die Menschen durch ihr Leben rasen, ohne sich die Zeit zu nehmen, es ausführlich zu betrachten.

Karl Herbert Schäfer, Regisseur beim Homburger Amateurtheater , suchte mit seinem Ensemble das Stück im März dieses Jahres aus. 30 Mitglieder gehören dem Theaterensemble an, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert (wir berichteten). "Von Kinderstücken, Boulevard-Komödien bis zu epischen Theater, wie das Stück ,Unsere Kleine Stadt' sind wir dabei", erklärt Schäfer. Wöchentlich wurde intensiv geprobt bis zur Aufführung.

Mehr als 100 Besucher kamen am Samstag und Sonntag ins Thomas-Morus-Haus. "Mit dem Zuspruch sind wir zufrieden", sagt der Regisseur und verweist auf eine andere wichtige Aufführung seines Ensembles an diesem Samstag an gleicher Stelle hin. Um 19 Uhr präsentiert das Theater dann - letztmalig in diesem Jahr - das Stück "Magnolien aus Stahl" von Robert Harling. In dieser Aufführung geht es um eine geplante Hochzeit der zuckerkranken Shelby und einigen Geschehnissen rund um diese Hochzeit. Der Alltag von Shelby nach ihrer Heirat wird erzählt, die später unter dramatischen Umständen sterben wird.

Karten zu den Aufführungen des Homburger Amateurtheaters gibt noch zum Preis von zehn (ermäßigt acht Euro) an der Abendkasse.

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