Viele Informationen über das Leben mit der Diagnose Krebs

Homburg · Für Menschen, die an Krebs erkrankt sind, gebe es verbesserte Prognosen. Dadurch stelle sich die Frage, wie die Zukunft mit dieser Diagnose aussehe. Dies führte Sigrid Thomé-Granz, die Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes gestern bei einem Aktinostag aus.

 Sigrid Thomé-Granz und Judith Bost vom Saarpfalz-Kreis im Gespräch mit Karin Maurer, Sigrid Kramer und Roswitha Dietrich (von links) von der Stadtbibliothek. Foto: Thorsten Wolf

Sigrid Thomé-Granz und Judith Bost vom Saarpfalz-Kreis im Gespräch mit Karin Maurer, Sigrid Kramer und Roswitha Dietrich (von links) von der Stadtbibliothek. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

"Die Projektwoche heißt ,Leben mit Krebs'. Und die Betonung liegt auf dem Wort ,leben'. Wir wollen nicht, dass die Diagnose Krebs zu sozialem Rückzug führt oder dass sich die betroffenen Patienten vom Leben ausgeschlossen fühlen." Mit diesen Worten, gleichzeitig Aufforderung und Mahnung, eröffnete Sigrid Thomé-Granz, die Leiterin des Gesundheitsamtes des Saarpfalz-Kreises, gestern Morgen einen Aktionstag als Teil einer landesweiten Themenwoche "Leben mit Krebs". In der, verantwortet vom saarländischen Gesundheitsministerium, finden noch bis zum 15. November für Betroffene und Angehörige landesweit zahlreiche Informations- und Aufklärungsveranstaltungen mit vielen Kooperationspartnern statt. So eben auch gestern im Saarpfalz-Kreis. Das Ziel, so Thomé-Granz: "Die Prognose von Krebspatienten hat sich in den vergangenen Jahren für die meisten Krebsformen verbessert. Deshalb legen wir bei unserer Veranstaltung den Schwerpunkt auf das Leben mit der Erkrankung. Wir wollen Möglichkeiten vermitteln zur Verbesserung der Lebensqualität ."

Dazu hatte die Leiterin der Kreisgesundheitsamtes zusammen mit Judith Bost vom Sozialen Dienst des Saarpfalz-Kreises ein ganzes Bündel von Angeboten geschnürt, gefasst auch in den Auftritten von vier Referenten. Die Themen: Musiktherapie , Sport bei Krebs, Psychoonkologie und eine Lesung von Autorin Ute Roy, die mit ihrer autobiografischen Schilderung nach der Diagnose "Brustkrebs" allen Frauen in ähnlichen Situationen Mut machen will. Dazu gab es ein umfangreiches Informationsangebot, an dem auch die Homburger Stadtbücherei ihren Anteil hatte.

Wir dringlich für Betroffene und deren Angehörige Hilfe zum "Leben mit Krebs" sei, verdeutlichte Thomé-Granz in ihrer Begrüßung: "Die Diagnose 'Krebs' stellt das Leben von Betroffenen, aber auch von deren Angehörigen, von einem Tag auf den anderen völlig auf den Kopf. Die erste Frage, die sich meistens stellt: Wie lange habe ich noch zu leben?" Hier habe die Medizin große Fortschritte gemacht, so Thomé-Granz. Mit diesen verbesserten Prognosen für Krebserkrankte stelle sich nun, nach allen unterschiedlichen Behandlungen, eine ganz neue Frage, "Wie kann ich in Zukunft mit der Diagnose Krebs umgehen? Wie kann ich mit dieser Diagnose leben?" Genau dazu wolle der Aktionstag mit seinen Angeboten Hinweise auf tragfähige Antworten geben. "Ein Thema unserer Tagung wird sein, auf sich zu achten. Darauf das Augenmerk zu legen, was einem gut tut. Was kann die Lebensqualität und gegebenenfalls auch die Prognose verbessern?" Thomé-Granz sagte es mit einem Herder-Zitat: "Ich wünsche mir - und ich hoffe, dass wir mit diesem Aktionstag ein wenig dazu beitragen können - , dass Krebspatienten trotz der Diagnose, sagen: ,Ich habe mich entschieden, niemals vor dem Leben davonzulaufen!'"

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