Pogromnacht Unvergessene jüdische Stadtgeschichte

Homburg · Wieder nähert sich die Erinnerung an das schlimme Geschehen der Reichspogromnacht 1938. Damals, am 9. November, wurden in ganz Deutschland Synagogen geschändet, Wohnungen und Geschäfte jüdischer Bürgerinnen und Bürger verwüstet und in Brand gesteckt.

 Die zerstörte Synagoge in Homburg erinnert an das verbrecherische Nazi-Regime.  Am 9. November wird an die Verbrechen erinnert.

Die zerstörte Synagoge in Homburg erinnert an das verbrecherische Nazi-Regime.  Am 9. November wird an die Verbrechen erinnert.

Foto: Thorsten Wolf

Menschen jüdischen Glaubens, egal ob Mann oder Frau, Kind oder Greis, wurden in Angst und Schrecken versetzt, gedemütigt, verspottet und mit Hasstiraden beschimpft. Auch in der Stadt Homburg blieben jüdische Familien nicht verschont. Sie hießen etwa Hirsch, Salomon, Seligmann, Oppermann oder Levy. Viele wurden deportiert, Teilweise ins berüchtigte Lager Gurs in den französischen Pyrenäen. Andere wurde von den Nazis in den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Maydanek und Sobobor umgebracht. Andere kamen ins KZ Struthof im Elsass. Um an die Opfer dieses schrecklichen Ereignisses zu erinnern lädt die Jugendorientierte Stadt  gemeinsam mit den christlichen Kirchen in Homburg am Donnerstag, 9. November, um 16 Uhr in die evangelische Stadtkirche zu einer Gedenkfeier ein. Im Anschluss daran wird es einen Gang in gemeinsamem Schweigen zur ehemaligen Synagoge geben, um auch der Homburger Opfer zu gedenken. Von Seiten der Stadt Homburg wird Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind an die furchtbaren Geschehnisse erinnern. Als Hauptredner spricht in diesem Jahr Hermann Preßler, ehemaliger Rundfunk- und Medienpfarrer. Er wird angelehnt an sein Buch „Herr Christus und die braunen Herren“ darüber sprechen, wie die Predigten protestantischer Pfarrer der pfälzischen Landeskirche zu Zeiten des Nationalsozialismus aussahen. Obendrein stellt er auf Grundlage der Vergangenheit Bezüge zu aktuellen politischen Herausforderungen her. Weitere Wortbeiträge werden von Schülern des Saarpfalz-Gymnasiums und der Konfirmandengruppe der protestantischen Kirchengemeinde Bruchhof-Sanddorf eingebracht. Die Gedenkveranstaltung wird musikalisch vom Chor des Saarpfalz-Gymnasiums begleitet.

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