Präzisere Diagnostik Ultraschallbilder in bester Qualität

Homburg · Das neue Ultraschall- system, das seit kurzem am Uniklinikum einge- setzt wird, liefert mehr Daten und ermöglicht eine genauere Diagnostik.

  HNO-Experte Professor Dr. Alessandro Bozzato bei einer Untersuchung mit dem neuen Ultraschallsystem am Uniklinikum in Homburg.

 HNO-Experte Professor Dr. Alessandro Bozzato bei einer Untersuchung mit dem neuen Ultraschallsystem am Uniklinikum in Homburg.

Foto: Rüdiger Koop / UKS)

Am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg sind seit kurzer Zeit neue Ultraschallsysteme im Einsatz. Die hochauflösenden Farbduplex-Ultraschallgeräte werden von der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde unter Direktor Professor Dr. Bernhard Schick sowie der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Direktor Professor Michael Zemlin, genutzt. Mit der hochmodernen Technik sei eine noch präzisere Diagnostik möglich, da der Funktionsumfang und die Bildqualität gestiegen sind, schreibt das Klinikum weiter.

„Eine Ultraschalluntersuchung ist schnell, einfach und kommt ohne Strahlenbelastung aus“, fasst Prof. Dr. Alessandro Bozzato, Leitender Oberarzt der HNO-Klinik am UKS, die grundsätzlichen Vorteile der Untersuchungsmethode zusammen. Mit dem neuen Ultraschallsystem und den dazugehörigen Hochfrequenzschallköpfen sei eine präzisere Diagnostik möglich. „Wir können die anatomischen Strukturen im Kopf- und Halsbereich nun im Submillimeterbereich darstellen. Dadurch erreichen wir eine Bildqualität, die vergleichbar ist mit den Bildergebnissen, die aktuelle Kernspin- oder Computertomographien liefern.“

Dazu kommen neue Funktionen, wie beispielsweise die Elastographie. Dabei misst das Ultraschallgerät, wie hart Gewebestrukturen sind. Da bösartige Tumoren in der Regel eine härtere Struktur aufweisen, verbessere dies die Tumordiagnostik. Untersuchen die HNO-Experten beispielsweise die sehr häufig auftretenden Schilddrüsenknoten, könne eine präzise Voraussage getroffen werden, ob es sich um gut- oder bösartige Tumoren handelt. Die weitere Diagnostik und Behandlung erfolgt dann interdisziplinär im Schilddrüsenzentrum des UKS. Die Mediziner sind mit der neuen Technik ebenfalls in der Lage, beim Ultraschall mit Kontrastmitteln zu arbeiten. Zusammen mit der hohen Auflösung und der farblichen Darstellung des Blutflusses gelingen so die bestmöglichen Gewebebeurteilungen, so as UKS. „Durch die Kombination von verbesserter Bildqualität und den neuen Funktionen können wir Veränderungen besser und somit schneller erkennen“, so Prof. Bozzato.

Auch in der Kinderklinik des UKS ist das neue Ultraschallsystem im Einsatz. Hier werden zwei Geräte genutzt, einmal für den Notdienst und einmal für die Regelversorgung der jungen Patienten. „Gerade bei akuten Beschwerden haben wir mit dem Ultraschall eine schnelle Entscheidungshilfe, ob wir operieren müssen“, so Professor Dr. Tilman Rohrer, Geschäftsführender Oberarzt der Kinderklinik am UKS. Die neue Technik verbessere so beispielsweise die Diagnose bei Bauch-Notfällen. Da bei den kleinen Patienten alle anatomischen Strukturen kleiner und oftmals auch feiner sind, kommt die höhere Bildauflösung in der Kinderklinik im Besonderen zum Zuge.

In der Routine ist das neue Ultraschallsystem ebenfalls im Einsatz, unter anderem in den spezialisierten Ambulanzen der Klinik. „Wir untersuchen beispielsweise in unserer Mukoviszidose-Ambulanz die Steifigkeit der Leber. Was früher nur über eine Gewebeuntersuchung möglich war, kann heute mittels Ultraschall durchgeführt werden“, erklärt Professor Rohrer. „Wir können durch die Elastographie nun schnell, präzise und ohne einen Eingriff die Lebersteifigkeit bestimmen.“

Die bereits erwähnten Schilddrüsenknoten sind auch bei Kindern und Jugendlichen ein Thema. Die Klinik ist beteiligt am Schilddrüsenzentrum des UKS. Wie bei den erwachsenen Patienten in der HNO-Klinik hilft die Technik in der Kinderklinik bei der Voraussage, ob es sich um einen ungefährlichen oder einen bösartigen Knoten handelt. Bei der Tumordiagnostik können darüber hinaus Kontrastmittel zum Einsatz kommen. „Durch die neuen Ultraschallsysteme profitieren unsere Patienten in vielfältiger Weise“, so Professor Rohrer.

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