Tasche war mal ein Getränkekarton

Homburg · In echter Handarbeit werden viele Streifen aus Getränkekartons geschnitten und daraus entsteht dann eine Handtasche oder auch ein Geldbeutel. Schüler des Johanneums beschäftigen sich mit einem ganz besonderen Reycling.

Mit dem Werbeslogan "Tetra Pak - irgendwie clever" machte der gemeine Getränke-Karton vor Jahren bundesweit Medienkarriere. Die ist mehr oder minder zu Ende gegangen, geblieben sind aber die Unmengen von Saft-, Milch- und anderen Flüssigwaren-Kartonagen, die heute einfach zum Alltag gehören. Der ebenso alltägliche Weg: austrinken, zusammenfalten und in den Gelben Sack werfen. Doch es gibt schicke Alternativen.

Wie eine solche aussehen kann, damit befasst sich seit diesem Schuljahr das Junior-Unternehmen "Procyco" des Homburger Johanneums. Dort hat man mit der Verwandlung von Altem zu Neuem schon jede Menge Erfahrung - zuletzt war es das Schülerunternehmen "rePro", das mit einigem wirtschaftlichen Erfolg aus alten Schullandkarten Mäppchen fertigte.

Nun also: Getränke-Kartons zu Taschen, Geldbeuteln und Schlüsselanhängern. Damit ist der grundlegende Antrieb des neuen Johanneum-Schüler-Unternehmens geblieben, ebenso wie Sandra Klehenz-Bühler als zuständige Lehrerin des umgebenden Seminarfachs der elften Klasse. Neu hingegen sind die Schülerinnen und Schüler , die mit "Procyco" den Gedanken eines wirtschaftliche rentierlichen Recyclings weiterführen, an der Spitze mit dem Vorstandsvorsitzende Max Leyes. Zusammen mit dem Marketing-Verantwortlichen Jan-Philip Lang und Daniel Bleher aus dem Unternehmensbereich Produktion stellte sich Max den Fragen unserer Zeitung. "Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, dass wir den Recycling-Gedanken des Juniorunternehmens aus dem vergangenen Schuljahr fortführen wollen", verdeutlichte Max Leyes.

Dass diese Entscheidung mit einigen Anlaufschwierigkeiten verbunden war, das kehrte Lehrerin Sandra Klehenz-Bühler nicht unter den Teppich. "Am Anfang waren wir eigentlich mit dem Produkt Häkelmützen in einer anderen Richtung unterwegs. Da gab es aber ein wenig Startprobleme. Und deswegen haben wir dann den Recycling-Gedanken wieder aufgegriffen." Und das mit großem Erfolg: Die aufwendig gefertigten und korbgroßen Taschen, in echter Handarbeit aus vielen Streifen zerschnittener Kartons geflochten, haben sich zu einem echten Verkaufsschlager entwickelt. Bei einer Messe von Junior-Unternehmen in Neunkirchen sei der Bestand an den bunten und durchweg hochwertigen Taschen, die aufgrund der aufwendigen Produktion immerhin 20 Euro kosten, schon nach rund zwei Stunden fast völlig ausverkauft gewesen, erinnerte sich Jan-Philip Lang an den erfolgreichen Tag Ende Februar. "Das war richtig gut." Und dieser wirtschaftliche Erfolg paarte sich dann mit einem vorderen Platz im Vergleich mit den anderen Junior-Unternehmen der Neunkircher Messe.

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