Stadt Homburg spart beim Römermuseum Schwarzenacker

Homburg · Beim Personal, bei den Ausgrabungen und bei geplanten Bauprojekten wird im Römermuseum in Schwarzenacker gespart, denn die Stadt hat ihren jährlichen Zuschuss deutlich gekürzt. Die Öffnungszeiten und die Angebote für Kinder und Jugendliche sollen aber beibehalten werden, hieß es.

Die Stadt muss sparen - schließlich wurde ihr ein Sanierungsplan verordnet. Von der aktuellen Sparrunde ist auch das Römermuseum in Schwarzenacker betroffen. Hier fällt ein richtig großer Brocken weg: Um 200 000 Euro wird der jährliche Zuschuss gekürzt auf neu 500 000 Euro. So steht es im vom Stadtrat verabschiedeten, aber noch nicht genehmigten Haushalt fürs aktuelle Jahr. Trotz des Einschnitts sieht Klaus Kell, der für das Römermuseum zuständige Leiter des städtischen Amtes für Kultur und Tourismus, die Einrichtung "nach wie vor gut aufgestellt. Wir dürfen nicht klagen." Eingespart werden müsse auch deswegen, "weil wir deutlich mehr in die Zukunft investiert haben. Und das, was wir in den letzten Jahren zusätzlich hatten, müssen wir zurückfahren", erläutert er. Mit dem jetzt festgelegten Betrag könne das Museum gut arbeiten und sich gut aufstellen.

Um Einschnitte kommt Kell aber nicht herum. So werden von derzeit zehn Stellen, fünf wegfallen, rechnet er vor. Zum einen betreffe dies die Archäologie-Mitarbeiter, hier gebe es diejenigen, die Projekte planen, lenken und leiten sowie diejenigen, die vor Ort die Ausgrabung machen. Die Zeitverträge von zwei Mitarbeitern würden hier nicht verlängert. Eine Archäologin bleibe bei der Museums-Stiftung. Sie kümmere sich etwa um Anfragen von Museen und Fachkollegen, sei da, wenn Gruppen von außerhalb betreut werden müssen. Zudem werden zwei Mitarbeiter aus dem anderen Bereich des Museums ausscheiden. Diese versuche man, innerhalb der Stadt unterzubringen, zum Beispiel im Bauhof oder bei Hausmeistertätigkeiten. Außerdem werde im kommenden Jahr ein Mitarbeiter in Rente gehen. Diese Stelle werde nicht mehr besetzt. Auch mit dieser Besetzung könne die Unterhaltung der gesamten Anlage in Schwarzenacker sichergestellt werden, unterstrich Kell.

Gespart wird aber auch noch an anderer Stelle. Bei den Ausgrabungen könne nicht mehr so intensiv gearbeitet werden. Das sei eine freiwillige Leistung der Stadt gewesen. Dennoch finde das, "was wir ergraben haben" Niederschlag in der Arbeit von Kollegen. Die wissenschaftliche Tätigkeit mache das Museum entsprechend populär, sagte Kell. Man habe einen Ruf in der Fachwelt.

Auf die Bremse treten will Kell zudem bei den Erweiterungsbauten. Vor Jahren habe man Pläne geschmiedet, nun "fragen wir uns, was ist Wunsch, was Kür, was Pflicht?", so Kell. So sei man beim Thema "Bau eines großen Multifunktionshauses als Infozentrum" nun eher zurückhaltend. Die neue und behindertengerechte Toilettenanlage in der Rekonstruktion der Herberge, der Mansio im hinteren Teil der Römermuseums, soll aber umgesetzt werden. Zudem hoffe man darauf, weitere Streifenhäuser realisieren zu können. Doch das sei abhängig von Landes-Zuschüssen.

Eine Einschränkung trifft den Tag der offenen Tür, der nur noch an einem Tag statt an zweien begangen wird. So könnten bei Kollegen, die von außerhalb kommen, Reisekosten und Honorare gespart werden. 2016 soll es keinen Tag der offenen Tür geben. In der Hoffnung, dass gebaut wird, will man so Störungen vermeiden. 2017 soll dann der 50. Geburtstag der Stiftung gefeiert werden.

Gut entwickelt haben sich laut Kell die Aktionen für Kinder und Jugendliche, in Gruppen und in Schulklassen, auch die Möglichkeit, den Kindergeburtstag hier zu feiern, werde genutzt. Dies alles würde fast zum Selbstkostenpreis angeboten. Es werde überlegt, die Teilnehmergebühren um ein bis zwei Euro pro Person zu erhöhen. Auch ein Sommerferienprogramm mit Dienstags-Aktionen wird es weiter geben, genauso wie Angebote für Familien. Verstärken möchte Kell Veranstaltungen für Erwachsene wie das Kochen. Im Römermuseum in Schwarzenacker , Homburger Straße 38, gelten derzeit noch die Winter-Öffnungszeiten: Bis Ende März ist es von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Ab April und bis Oktober kann das Museum dann täglich von 9 bis 17 Uhr besucht werden. Infos unter Tel. (0 68 48) 73 07 77.

www.roemermuseum

-schwarzenacker.de


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