Graffiti Sprayen im Namen der Toleranz

Homburg · Mit Sprühdosen und Ideenreichtum haben Homburger Jugendliche jetzt eine Betonfläche in ein buntes Graffiti-Kunstwerk verwandelt.

 Jugendliche haben die Wand des Siebenpfeifferhauses  mit großem Eifer besprüht.

Jugendliche haben die Wand des Siebenpfeifferhauses  mit großem Eifer besprüht.

Foto: Tobias Comperl

Wer bisher als Besucher sein Auto vor dem Siebenpfeifferhaus der Protestantischen Kirchengemeinde in Homburg abstellte, blickte dort immer auf eine triste Betonwand, die in ihrer langweiligen grauen Farbe wahrlich nicht zu den schönsten Fassaden in Homburg gehörte. Vor einigen Tagen trafen sich dort rund 25 Jugendliche, um in einer Mitmach-Aktion diese Betonwand mit einem großen und bunten Graffito zu verschönern. Verantwortlich für diese Aktion zeichneten die Jugendreferenten MIrjam Schweitzer und Tobisa Comperl. Aber auch Pfarrerin Doris Agne zeigte sich begeistert von der Verschönerungs-Aktion.

Die Präparanden und Konfirmanden der Kirchengemeinde durften sich, angeleitet durch den Graffiti-Künstler und Sozialarbeiter Philipp Himmel aus dem Raum Ludwigshafen, zunächst einmal mit Sprühdosen austoben und die Techniken der Graffiti-Kunst erlernen und üben.

Unterstützt durch Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in den sogenannten „Jugendforen“ der Partnerschaften für Demokratie Homburg, Saarpfalz und Zweibrücken engagieren, entstand dann im Laufe des Tages in großen, geschwungenen Buchstaben die Aufforderung an alle Mitmenschen zu mehr „Toleranz“.

 Geboren wurde die Idee parallel gleich an zwei Orten. Nachdem im Herbst 2016 bereits der Sockel der blauen Martin-Luther-Büste durch die Konfi-Gruppe mit bunten Graffiti verziert wurde, entstand im Presbyterium der Protestantischen Kirchengemeinde die Idee, die graue Betonwand ebenfalls farbig zu gestalten. Gleichzeitig wollte das Jugendforum Homburg, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Bundesprogramm „Demokratie leben“ gefördert wird, mit einer Graffiti-Aktion in der Stadt für mehr Toleranz werben. Sie hatten in der Vergangenheit schon mit großen Werbeplakaten in Homburg auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht und wollten durch die Aktion nun erneut ein Zeichen setzen.

Durch die Protestantische Jugendzentrale Homburg, die einerseits die Konfis bei ihrer Luther-Graffiti-Aktion unterstützt hatte, andererseits gemeinsam mit dem Adolf-Bender-Zentrum die Jugendforen Homburg und Saarpfalz pädagogisch begleitet, konnten beide Ideen zusammengeführt werden.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bereits während der Arbeit vor Ort zeigte sich, dass das farbenfrohe Gemälde bei Passanten und Gemeindebesuchern Aufmerksamkeit weckt und zum Nachdenken anregt. Im Rahmen der „Partnerschaften für Demokratie“ der Stadt Homburg sowie des Saarpfalz-Kreises möchten die Jugendforen auch weiterhin öffentlichkeitswirksam für Respekt. Toleranz, Vielfalt und Demokratie Flagge zeigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort