Vom alten Hallenbad auf den Homburger Campus Spiess-Mosaik hat ein neues Zuhause

Homburg · Lange wurde um den Standort gerungen, jetzt hat das Mosaik des Künstlers Willi Spiess den Umzug aus dem alten Stadtbad in den Neubau am Uniklinikum hinter sich. Öffentlich zugänglich ist es, wenn das Gebäude fertig ist.

 Bislang hing das Mosaik des Künstlers Willi Spiess im alten Homburger Stadtbad. Da dies abgerissen wird, fand es nun eine neue Bleibe: Im noch nicht ganz fertigen Neubau auf dem Gelände des Uniklinikums wurde es bereits aufgehängt.

Bislang hing das Mosaik des Künstlers Willi Spiess im alten Homburger Stadtbad. Da dies abgerissen wird, fand es nun eine neue Bleibe: Im noch nicht ganz fertigen Neubau auf dem Gelände des Uniklinikums wurde es bereits aufgehängt.

Foto: Ulrike Stumm

Ja, natürlich ist Teil zwei der I-Med noch eine Baustelle. Doch man kann schon ziemlich gut erkennen, wie es einmal werden wird, das neue Gebäude, das direkt mit dem bereits fertigen ersten Bauabschnitt verbunden ist. Das Äußere steht sowieso, aber auch innen sieht man vielen Räume die Bestimmung bereits an. Und obwohl noch so einiges Elementares fehlt, hat hier schon jetzt  ein Kunstwerk seinen Platz gefunden: das Mosaik von Willi Spiess, das Jahrzehnte lang in der Milchbar im mittlerweile geschlossenen Homburger Stadtbad hing.

Wer es betrachten möchte, der kann dies also demnächst auf dem Gelände des Uniklinikums tun, dann, wenn der zweite Bauabschnitt der neuen I-Med fertig ist. Es hängt im Foyer des Gebäudes vor dem Hörsaal. Angenehm großzügig wirkt der Raum. Und es ist ausnahmsweise ausgepackt worden, um einen Vorab-Blick darauf zu werfen, während rundum weitergearbeitet wird: an der Decke, am Boden. Eine Treppe hoch müssen diejenigen gehen, die sich das Mosaik anschauen möchten, es gibt außerdem einen Aufzug.

Der Hauptzugang hinterm Baustellenzaun ist gut zu erkennen, aber noch verschlossen. Er liege direkt gegenüber dem Rosengarten, sagt Jörg Freidinger. Er ist der Leiter des Büros Neubauprojekte und kennt neben Details zum Anbringen des Mosaiks auch Einzelheiten zur Baustelle. Im Dezember will man hier fertig sein, informiert er. Das sei zwar sportlich, „ist aber zu packen“. Ab dann ist das Spiess-Werk also öffentlich zugänglich – für Studenten, Kongressteilnehmer, auch Patienten und überhaupt alle interessierten Besucher. Tagsüber bleibe der Eingang offen, abends werde er geschlossen. Innerhalb das Hauses sei es sowieso erreichbar.

Dass das neue Mosaik nun an dieser Stelle hängt, stand nicht von vornherein fest und war nicht umunstritten. Klar war: Das Stadtbad soll abgerissen werden, dort konnte es also nicht hängen bleiben, wenn man es erhalten will. Um den neuen Standort des großen Mosaiks wurde eine ganze Weile lang gerungen. Der Homburger Saalbau war im Gespräch, ganz zu Anfang auch das Umfeld des neuen Kombibads. Die Frage wurde schließlich im Stadtrat geklärt. Und hier entschied man sich eben für das Hörsaal-Gebäude der neuen I-Med-Klinik und gegen das Kulturzentrum in der Innenstadt. Das hatte für die Stadt auch den Vorteil, dass sie nur für den Abbau des Kunstwerks zahlen musste, um die 8000 Euro seien das gewesen, sagte Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff auf Anfrage.

Der Aufbau war keine ganz so einfache Geschichte, was bei einem Mosaik irgendwo auch in der Natur der Sache liegt. Allerdings waren in diesem Fall die kleinen Steinchen, die übrigens ziemlich unterschiedlich groß und zum Teil recht scharfkantig sind, auf Platten montiert. Das Mosaik sei also zunächst zerlegt worden, einige Steinchen habe man entfernen müssen, um die Fugen zwischen den Platten zu öffnen. Zudem sei im Hallenbad eine Plexiglasplatte vor das Kunstwerk gesetzt worden, in den dafür notwendigen Bohrungen fehlten einzelne Mosaikteilchen, erläutert Freidinger. Ausgeführt wurden Ab- wie Aufbau übrigens von derselben Steinmetz-Fachfirma.

Die habe 14 Tage reine Arbeitszeit gebraucht. Beim Zusammenzufügen des Mosaiks habe es jedoch Unterbrechungen gegeben, da Steinchen zum Teil nachbestellt werden mussten, andere hatte die Tochter des Künstlers noch vorrätig und konnte sie daher beisteuern. Die Arbeitszeit „Aufbau“ habe sich auf 190 Stunden summiert. Rund 20 000 Euro habe dies am Ende gekostet.

Dazu kam ein eigens angefertigter Eisenrahmen, der das Bild nun einfasst, ebenfalls nötig wurde eine neue Unterkonstruktion. Auf die Plexiglasplatte will man am neuen Standort aber verzichten, so Freidinger. Sollte eine Abgrenzung tatsächlich nötig werden, denke er eher an eine Abteilung mit Seilen.

 Jörg Freidinger, Leiter Büro Neubauprojekte, zeigt Details des Mosaiks.

Jörg Freidinger, Leiter Büro Neubauprojekte, zeigt Details des Mosaiks.

Foto: Ulrike Stumm

Bis zum Ende der Bauarbeiten soll das Mosaik übrigens wieder verhüllt werden und bleiben, damit die Steinchen nicht verstauben.

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