Sonnenenergie sinnvoll nutzen

Homburg · Das Gesetz schreibt vor, dass in Neubauten ein Teil der benötigten Wärme aus erneuerbaren Energien erzeugt werden muss. Aber auch für ältere Häuser kann dies sinnvoll sein. Die Verbraucherzentrale hilft hier mit Infos weiter.

 Was muss man bei der Installation einer Photovoltaik-Anlage beachten? Die Verbraucherzentrale gibt Tipps. Foto: Stefan Puchner/dpa

Was muss man bei der Installation einer Photovoltaik-Anlage beachten? Die Verbraucherzentrale gibt Tipps. Foto: Stefan Puchner/dpa

Foto: Stefan Puchner/dpa

Wenn im Sommer die Sonne vom Himmel strahlt, liegt der Gedanke nahe, diese frei verfügbare Energie auch zu Hause zu nutzen. Möglich ist das für Privathaushalte entweder mit einer Photovoltaik-Anlage zur Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht oder mit einer solarthermischen Anlage für Warmwasser und Heizung. Doch welches System macht mehr Sinn? Helmut Pertz von der Energieberatung der Verbraucherzentrale erläutert die Eckpunkte.

Was ist der Unterschied zwischen Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen ? Photovoltaikanlagen verwandeln Sonnenlicht in Strom. Der wird dann entweder direkt zu Hause verbraucht oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Dafür erhält der Besitzer die sogenannte Einspeisevergütung. Die erzeugte Energie wird also voll genutzt. Solarthermie-Anlagen gewinnen aus dem Sonnenlicht Wärme und unterstützen damit die Bereitstellung von Warmwasser und die Raumheizung. Überschüssige Wärme kann in diesem System nicht genutzt werden.

Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz schreibt vor, dass in Neubauten ein Teil der benötigten Wärme aus erneuerbaren Energien erzeugt werden muss. Um diese Pflicht zu erfüllen, bietet sich oftmals die Kombination einer Solarthermie-Anlage mit einem Brennwertheizkessel an. Photovoltaikanlagen sind nicht gesetzlich vorgeschrieben. Sie rechnen sich oftmals etwas schneller, weil der überschüssige Strom ins Netz eingespeist werden kann und vergütet wird.

Voraussetzung für beide Systeme sind geeignete Dachflächen: ausreichend groß, möglichst wenig verschattet und nach Süden, eventuell auch Osten oder Westen, ausgerichtet. Eine Photovoltaik-Anlage kommt in Frage, wenn ein möglichst großer Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht wird, da die eingesparten Kosten je Kilowattstunde deutlich über der Einspeisevergütung liegen. Das ist vor allem bei einem jährlichen Strombedarf ab etwa 2500 Kilowattstunden der Fall. Weiter erhöhen lässt sich der Anteil des selbst verbrauchten Stroms mit einem Batteriespeicher. Bei sehr großen Photovoltaik-Anlagen ab zehn Kilowatt Leistung muss für den selbst verbrauchten Strom die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gezahlt werden. Sie sind damit für Privathaushalte meistens weniger wirtschaftlich.

Solarthermie ist für Haushalte ab etwa drei bis vier Personen geeignet - in kleineren Haushalten ist der Warmwasserverbrauch häufig zu gering. Die Anlage ist vor allem dann sinnvoll, wenn sie einen erheblichen Teil des Warmwasserbedarfs decken kann. Bei Anlagen zur Heizungsunterstützung muss die Größe der Anlage am Wärmebedarf orientiert sein - Pauschalangebote ohne Berücksichtigung des Wärmebedarfs sind nicht empfehlenswert.

Beim allen Fragen zum Einsatz erneuerbarer Energien in privaten Haushalten hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei.

Anmeldung zur persönlichen Energieberatung : Homburg , Kreisverwaltung, Am Forum 1, Zimmer 438, Telefon (0 68 41) 1 04 84 34 oder (0681) 5 00 89 15. In Kirkel: Rathaus, Hauptstraße 12, Telefon (0 68 41) 80 98 22.

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