Sicher surfen im Netz

Homburg

 Auch der Umgang mit den eigenen persönlichen Daten im Internet, so innerhalb virtueller sozialer Netzwerke wie "Wer kennt wen" standen auf dem Programm des Safer Internet Day. Foto: Thorsten Wolf

Auch der Umgang mit den eigenen persönlichen Daten im Internet, so innerhalb virtueller sozialer Netzwerke wie "Wer kennt wen" standen auf dem Programm des Safer Internet Day. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Internet? Ja, aber bitte mit Sicherheit! Einen Tag lang gaben am Mittwoch die Landesmedienanstalt Saarland und die Arbeitskammer des Saarlandes beim Tag des sichereren Internets, dem "Safer Internet Day", im Homburger Landratsamt Tipps und Hinweise, wie die Reise durch die virtuelle Welt des weltweiten Informationsnetzes mit weniger Risiko vonstatten gehen kann (wir berichteten kurz). Im Mittelpunkt des theoretischen und praktischen Informationsangebotes standen dabei die Risiken durch Internetkriminalität, gefahrlose Kommunikation im Netz, der Weg zum sicheren Computer und einiges mehr. Den Auftakt machte Kriminaloberkommissar Tino Elberskirchen aus dem Bereich Wirtschaftskriminalität des Landeskriminalamtes. Er schilderte detailliert die Risiken, die vor allem bei Geschäften im Internet, gerade über die beliebten Auktionsbörsen, auf allzu leichtgläubige Nutzer warten würden. Und auch die betrügerischen Tricks und Schliche der so genannten "Nigeria Connection", einem besonders perfiden System, mit dem Opfer unter teils psychischem Druck und mit abstrusen Geschichten über das Internet um hohe Geldbeträge betrogen werden, schilderte Elberskirchen an konkreten Fallbeispielen. Ebenfalls ein Thema: der Umgang mit persönlichen Daten in virtuellen Sozialnetzwerken, so "Wer kennt wen" und anderen Portalen. Am Rande der Veranstaltung ordnete Elberskirchen seine Ratschläge in die Entwicklung des Internets ein. "Je weiter sich das Internet entwickelt, umso mehr Spielräume und größere Möglichkeiten bieten sich für Täter. Uns geht es heute darum, die Nutzer so zu sensibilisieren, dass sie im Internet das gleiche Misstrauen entwickeln wie in der realen Welt. Denn genau hier mangelt es, viele sind einfach zu leichtfertig." Für Elberskirchen ein belastbarer Vergleich: "Die Situation im Internet ist vergleichbar mit der des Straßenverkehrs. Man muss sich wappnen und sich der Dinge ein Stück weit bewusst werden. Wenn ich am Straßenverkehr teilnehme, setze ich mich einer gewissen Gefahr aus. Deswegen stellt sich die Frage ,Wie nehme ich teil?'. Die ähnliche Frage stellt sich auch im Internet." Es gelte deswegen, ein geschärftes Bewusstsein zu entwickeln. Für Wilhelm Offermanns von der mitveranstaltenden Arbeitskammer des Saarlandes liegen die Vorteile des Internets auf der Hand, die Gefahr, mit Veranstaltungen wie der vom Mittwoch eher Ängste zu schüren, sieht er nicht. "Es geht eher um das Gegenteil. Das Thema Internetsicherheit begleitet die Nutzer jeden Tag. Und je sicherer man im Umgang ist, desto förderlicher ist es." Der Safer Internet Day sei deswegen auch ein Instrument, die "hohe Verweigerungshaltung in Sachen Internet", so der Leiter des Projektes "Arbeitnehmer an Netz", zu mindern. "Deswegen ist unser Ansatz der, dass, je mehr Menschen sich im Internet sicher fühlen, die Zugangsbereitschaft steigt." Zahlen zur gegenwärtigen Akzeptanz des Internets im Saarpfalzkreis nannte am Mittwoch Jörg Ukrow, stellvertretender Direktor der Landesmedienanstalt Saarland. So habe der Saarpfalzkreis zwischenzeitlich die niedrigste Onlinerquote im Saarland. "Im Vorjahr stand der Kreis allerdings auf Platz zwei." Ganz vorne platziert ist die Region bei den Nutzern im Alter ab 50 Jahren und bei den Frauen, hier liegt der Saarpfalzkreis, so Ukrow, in beiden Fällen auf Platz eins. "Viele sind einfach zu leichtfertig."Tino Elberskirchen

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