Nachwuchskomponist Christoph Manderscheid Sein Ziel ist der „Songwriter des Jahres“

Jägersburg · Im vergangenen Jahr stand für Christoph Manderscheid das Abitur an. Jetzt zeigt er als junger Musiker sein ganzes Können – auch im TV.

  Christoph Manderscheid ist einer der Jungkomponisten bei „Mein Song“ im Kinderkanal.

 Christoph Manderscheid ist einer der Jungkomponisten bei „Mein Song“ im Kinderkanal.

Foto: Cordula von Waldow

 „It‘s over“ singt Christoph Manderscheid bei dem Solisten-Konzert im Gymnasium Johanneum sein Lied – konzentriert, in sich versunken und scheinbar die Welt um sich herum vergessend. „Damit ist er auch im Komponistenwettbewerb ,Dein Song’ auf dem Kinderkanal dabei“, erzählt Moderatorin und Musikpädagogin Pia-Maria Herrmann unserer Zeitung. Im vergangenen Jahr hat der 18-jährige Jägersburger sein Abitur am Johanneum bestanden. Seitdem widmet er sich noch intensiver seiner Musik.

„Zum Casting zu ,Dein Song‘ in Wiesbaden im Schloss Biebrich bin ich nach meiner Bewerbung eingeladen worden“, berichtet der junge Musiker glücklich. Bei dem Format auf dem Kinderkanal (Kika), das ihn schon immer begeistert habe, geht es mit seinem selbst getexteten und komponierten Lied darum, „Songwriter des Jahres“ zu werden und als Gewinner Talentförderung zu bekommen. 16 Kinder und Jugendliche konkurrieren jetzt mit ihren selbst geschriebenen Liedern um den Einzug ins Finale der acht Besten. Jetzt hofft der junge Jägersburger darauf, mit nach Ibiza zu fliegen und dort mit Profis den Song zu verbessern, der dann später auch auf der offiziellen CD erscheinen wird.

„Ich habe viel Zeit investiert, um an meinem Song noch zu feilen und auch an der Performance“, erzählt er. Wobei es bei diesem Format rein um das Lied gehe, nicht um den Gesang oder die Perfektion im Auftritt. „Wie authentisch ist der Song? Wie gut passen Text und Melodie zusammen?“, seien die zentralen Fragen. „It‘s Over“ hat Christoph Manderscheid 2017 geschrieben, als er mit der Schule fertig war, ein bedeutender Lebensabschnitt endete und „die Wege sich trennten“. „Mein 30. Song“, schätzt der junge Komponist, der komponiert, seit seine Eltern ihm als junger Teen eine Gitarre geschenkt haben. „Ich habe mir
das Spielen selbst erarbeitet und später auch das Singen“, erklärt er.
Das Talent wurde dem Jägersburger quasi mit in die Wiege gelegt. „Wir
sind eine hoch musikalische Familie“, erklärt er die Prägung von beiden Elternteilen her. Sein Großvater mütterlicherseits beispielsweise war
der aus Zweibrücken stammende Wellesweiler Kantor Rudi Brill. Seine musikalische Karriere begann ganz klassisch, mit einem Einstieg, über den viele Menschen zur Musik finden: mit der Blockflöte. „Meine Oma hat sie mir als Kind schon beigebracht und meine Tante später
Klavierspielen“, erinnert sich Christoph. Und er gibt zu: „Nein, begeistert war ich nicht immer davon. Ich wollte nie üben, was andere komponiert hatten, sondern war lieber kreativ und habe improvisiert. Und dann meine eigenen Stücke geschrieben.“ Seine Songs sind alle englischsprachig. Den Anfang machten kleine, kurze Instrumentalstücke. Mittlerweile sind es mehrstrophige Lieder, die er immer professioneller aufnimmt und bereits seit längerem auf You Tube und bei Musikanbietern wie zum Beispiel Spotify veröffentlicht. Seine Vorbilder sind die Beatles, vor allem John Lennon, der ihm als Typ
gefällt und auch von seiner Kreativität her. Prägte dessen Stil seine Erstlingswerke, hat Christoph Manderscheid mittlerweile seinen ganz
eigenen Stil gefunden. Oft nachdenklich, weich und rhythmisch untermalt, erzählen seine Songs autobiografisch über Begebenheiten aus seinem Alltag. „Am Anfang habe ich immer eine Melodie, vielleicht noch einen Refrain im Kopf“, beschreibt der Komponist. „Daraus entwickeln sich dann die Strophen, passend zur Musik.“ Ende 2016 brachte er seine erste EP „Thoughts“ auf den Markt. Aus der Musik einen Beruf machen will Christoph Manderscheid jedoch nicht.

Der engagierte Pfadfinder beginnt jetzt in Darmstadt ein Praktikum bei der Produktion von „Dein Song“. Studieren will er „Motion Pictures“, Kameraführung und Filmschnitt, um eigene Filme zu produzieren. Doch zunächst einmal hofft er auf den Einzug ins Finale im Kika. Noch wichtiger ist dem jungen Musiker jedoch das Erscheinen seiner neuen EP „Lights on!“ im Februar. Wer den Start der EP miterleben will, kann ihm auch auf seiner Facebookseite Christoph Manderscheid folgen.

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