Netzausbau in Homburg Startschuss für die Breitband-Zukunft

Homburg · Auf dem Altbreitenfelderhof und in Websweiler soll bis Jahresende schnelles Internet verfügbar sein.

 Mit guter Laune starteten Wirtschaftsförderin Dagmar Pfeiffer, Homburgs OB Rüdiger Schneidewind, Bruno Stolz von der Telekom, Bauleiter Roland König von Weber Bau und Jägersburgs Ortsvorsteher Jürgen Schäfer (von links) die Internet-Zukunft auf dem Altbreitenfelderhof.

Mit guter Laune starteten Wirtschaftsförderin Dagmar Pfeiffer, Homburgs OB Rüdiger Schneidewind, Bruno Stolz von der Telekom, Bauleiter Roland König von Weber Bau und Jägersburgs Ortsvorsteher Jürgen Schäfer (von links) die Internet-Zukunft auf dem Altbreitenfelderhof.

Foto: Thorsten Wolf

Es gab Zeiten, da war Internetzugang etwas, was man haben konnte, aber nicht haben musste. Und Mitte der 1990er Jahre, als das Herumstöbern im weltweiten Datennetz noch ein bisschen etwas von Abenteuer hatte, da konnte sich kaum jemand vorstellen, dass das Internet und seine viele Informations-, Kommunikations- und Arbeitsmöglichkeiten zum Leben gehören. Aber genauso ist es heute, im privaten wie auch im beruflichen Umfeld. Doch all die Möglichkeiten brauchen vor allem eines, nämlich schnelle Verbindungen. Oder, um es bildhaft zu beschreiben: Was nutzt einem ein Sportwagen mit 300 Pferdestärken, wenn man ihn nur auf einem holprigen Feldweg bewegen kann? Nichts! Eben wie auf einem solchen Feldweg fühlen sich noch jetzt die Menschen auf dem Altbreitenfelderhof und in Websweiler. Doch das soll sich nun bis Jahresende ändern, gestern gaben die Stadt Homburg und die Telekom den Startschuss für den Netzausbau dort. Grundlage für diese Erschließung ist ein entsprechendes Programm des „Ego Saar“, des Zweckverbands „Elektronische Verwaltung für saarländische Kommunen“. Zum Hintergrund: Mit dem landesweiten Projekt „NGA-Netzausbau Saar“ (NGA steht für „Next Generation Access“), umgesetzt eben vom Ego Saar, soll der flächendeckende Breitbandausbau all der Gebiete im Saarland realisiert werden, die nicht durch private Telekommunikationsunternehmen aus eigenem Antrieb erschlossen werden.

Mit der Durchführung des Ausbaus wurden die drei Netzbetreiber Deutsche Telekom, Inexio und VSE beauftragt - in Websweiler, Altbreitenfelderhof, Teilen von Wörschweiler, einem Bereich zwischen Schwarzenbach und Homburg sowie in Erbach ist die Telekom dabei am Zug. Insgesamt sollen bis zum Ende des Jahre insgesamt 15 Kilometer Glasfaserkabel und sieben Verteilersysteme rund 700 Haushalte im Stadtgebiet mit schnellem Internet versorgen.

Bruno Stolz, der zuständige Regionalmanager der Telekom, betonte anlässlich des offiziellen Spatenstichs für den Ausbau am Altbreitenfelderhof die schon seit Jahren gut funktionierende Zusammenarbeit mit der Verwaltung, „das muss man schon herausheben. Es macht Spaß, mit der Stadt Homburg ein solches Thema zu organisieren“. Mit diesem abschließenden Ausbau für Homburg stehen dann in fast allen Haushalten in Homburg Netzgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit zur Verfügung, möglich gemacht durch Glasfaserkabel bis zu den zentralen Verteilerkästen. Den weiteren Ausbau des Netzes, Stichwort „Glasfaser in jedes Haus“ als von der Bundesregierung genanntes Ziel bis 2025, hielt Stolz derzeit für unrealistisch. „Wir reden da von einem Investitionsvolumen von ungefähr 120 Milliarden Euro. Ich weiß gar nicht, wo die herkommen sollen.“ Zudem sei es schon heute schwierig, entsprechend fachlich versierte Unternehmen zu finden, die solche Arbeiten umsetzen könnten. So engagiere man schon jetzt europaweit Firmen.

Und: Ein solcher Ausbau würde bedeuten, „dass man jeden Vorgarten aufreißen müsste.“ Dennoch könnten sich Kunden, so Stolz, auf Wunsch und gegen entsprechende Kosten ein Glasfaserkabel ins Haus legen lassen. Zudem schaffe man bei Neubaugebieten schon ein entsprechende Infrastruktur in Glasfasertechnik. Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind betonte, wie wichtig schnelles Internet sei. Und das nicht mehr nur als vermeintlich weicher Standortfaktor. So führe eine zügige Anbindung an das Datennetz gerade auch dazu, dass kleine und kleinere Ortslagen wie Altbreitenfelderhof und Websweiler nicht an Attraktivität verlören, „damit Menschen dort auch weiterhin wohnen wollen und Familien dort hinziehen. Damit bleiben die Dörfer bewohnt.“ Ganz besonders gut gelaunt war gestern Jägersburgs Ortsvorsteher Jürgen Schäfer, „wir im Ortsrat sind natürlich extrem froh, dass Websweiler und Altbreitenfelderhof an das schnelle Internet angebunden werden, denn hier in diesem Bereich war die Versorgung extrem schlecht.“ Nun würden die Menschen an die Zukunft angeschlossen.

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