Schaeffler erwischt Schöner eiskalt

Homburg. Die Sorgen und Nöte Homburger Unternehmen standen im Mittelpunkt eines Treffens, zu dem Oberbürgermeister Karlheinz Schöner mit Bürgermeister Klaus Roth und dem Beigeordneten Rüdiger Schneidewind Personal- und Betriebsräte Homburger Firmen ins Hotel Stadt Homburg eingeladen hatte

 Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (Zweiter von links) mit Klaus Roth, Werner Cappel, Rüdiger Schneidewind, Ralf Reinstädtler und Salvatore Vicari (von links) beim traditionellen Empfang der Betriebs- und Personalräte. Foto: Bernhard Reichhart

Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (Zweiter von links) mit Klaus Roth, Werner Cappel, Rüdiger Schneidewind, Ralf Reinstädtler und Salvatore Vicari (von links) beim traditionellen Empfang der Betriebs- und Personalräte. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Die Sorgen und Nöte Homburger Unternehmen standen im Mittelpunkt eines Treffens, zu dem Oberbürgermeister Karlheinz Schöner mit Bürgermeister Klaus Roth und dem Beigeordneten Rüdiger Schneidewind Personal- und Betriebsräte Homburger Firmen ins Hotel Stadt Homburg eingeladen hatte. Ziel des Treffens sei es, sich zwanglos über besondere Probleme in den Betrieben zu unterhalten und auszutauschen, betonte Schöner. Als aktuelles Beispiel nannte er die Verlagerung von 68 Arbeitsplätzen des Maschinenbau- und Automobilzulieferers Schaeffler, wo Teile der Produktion aus dem Bereich Lineartechnik vom Standort Homburg ins französische Hagenau und in die Slowakei verlagert werden sollen. Schöner, der mit dem saarländischen Wirtschaftsminister Christoph Hartmann vor dem Treffen der Betriebsräte bei INA-Schaeffler in Erbach weilte, kritisierte die fehlende Kommunikation des Unternehmens. Mit Hartmann wolle er sich mit der Schaeffler-Spitze in Herzogenaurach treffen, um sich für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen, kündigte er an. Darüber hinaus wies er auf die Unterstützung des Homburger Stadtrates hin. Gerade vor dem Hintergrund, dass in Homburg 27,5 Millionen Euro eingespart worden seien, sei das Vorhaben, Arbeitsplätze zu verlagern, "eine falsche Entscheidung", erklärte der Betriebsratsvorsitzende von INA-Schaeffler, Salvatore Vicari. "Das hat uns eiskalt erwischt und uns vor vollendete Tatsachen gestellt", befürchtet er "eine deutliche Schwächung und Gefährdung der Lineartechnik". Der Betriebsrat erstelle jetzt ein alternatives Konzept, um die Verlagerung zu verhindern. Der erste Bevollmächtigte der IG Metall-Verwaltungsstelle Homburg-Saarpfalz, Werner Cappel, lobte die "vorbildliche" Haltung des Oberbürgermeisters in Sachen Schaeffler. "So erlebt man einen Politiker selten", betonte Cappel. Priorität der Betriebsräte sei, die Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern: "Die Krise ist noch nicht vorbei", mahnte er mit Blick auf Verhandlungen mit Thyssen-Krupp oder Bosch. Schließlich müsse man auch der Jugend eine Perspektive bieten. Alle Betriebs- und Personalräte nutzten die Gelegenheit, die Situation in ihren Firmen zu schildern. Als Industriestandort mit annähernd 30 000 Arbeitsplätzen und 19 000 Einpendlern pro Tag erfülle Homburg eine wichtige Funktion, so Schöner. Seine Botschaft war klar: "Die Stadt Homburg wird um jeden Arbeitsplatz kämpfen und hofft auf die Gesprächsbereitschaft der Unternehmen". Doch angesichts der schwierigen finanziellen Situation besteht auch in der Verwaltung ein Einstellungsstopp. "Bis 2014/15 müssen bis zu 20 Prozent Personal eingespart werden", kündigte der Oberbürgermeister harte Einschnitte an.

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