Samstag: FCH gegen FCS Mehr Sicherheit vor dem Saar-Derby

Homburg/Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken kommt, dazu Landmarkt und Oktoberfest: Die Polizei ist für den Großkampftag in Homburg gerüstet.

Wie bei vorangegangenen Saar-Derbys zwischen dem FC Homburg und dem 1. FC Saarbrücken wird es am morgigen Samstag in Homburg wieder einen Großeinsatz der Polizei geben.

Wie bei vorangegangenen Saar-Derbys zwischen dem FC Homburg und dem 1. FC Saarbrücken wird es am morgigen Samstag in Homburg wieder einen Großeinsatz der Polizei geben.

Foto: Thorsten Wolf

Die Gewaltausbrüche vom März werden viele noch im Gedächtnis haben: Als die Fußball-Erzrivalen FC Homburg und 1. FC Saarbrücken im Homburger Waldstadion im Saarlandpokal aufeinander trafen, gab es sowohl im Stadion als auch in der Stadt sehr unschöne Szenen. Während der Partie artete der Gebrauch von Pyrotechnik aus. Nach dem Spiel waren es Schlägereien, bei denen in der Innenstadt laut Augenzeugen sogar Tische und Gläser flogen. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Vier Polizisten wurden verletzt, mehrere hundert waren im Einsatz.

An diesem Samstag, 29. September, steht um 14 Uhr in Homburg ein weiteres Spiel zwischen dem FCH und dem FCS an. Zeitgleich ist es in der Homburger Innenstadt voraussichtlich brechend voll: Der Landmarkt Saarpfalz lockt ab 9 Uhr traditionell zahlreiche Besucher in die Innenstadt. Um die 60 Aussteller werden erwartet. Zudem feiert das neue Möbelhaus in der Richard-Wagner-Straße seine Eröffnung. Auch hier rechnet man mit bis zu 2500 Menschen in der Spitze. Am späten Nachmittag startet die Homburger Wiesn vor dem ehemaligen Stadtbad. Das Zelt ist an diesem Abend ausgebucht.

Eine Gemengelage, die die Polizei Homburg vor Herausforderungen stellt. Deren Chefin Alexandra Besse erläutert die Situation in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Die Fußball-Partie sei als Hochrisikospiel eingestuft, macht sie klar. Und verweist auf die Vorfälle im vergangenen März. Es sei während und nach dem Spiel zu massiven Ausschreitungen gekommen. Wenn Homburg und Saarbrücken im Fußball aufeinander treffen, habe das eine besondere Qualität. „Das hat eine lange Tradition.“

Es sei das erste Spiel, in dem nach dem Wiederaufstieg des FCH in die Regionalliga beide Vereine als unmittelbare Konkurrenten gegeneinander antreten. Deswegen sei man für Samstag entsprechend vorbereitet. Mehrere hundert Einsatzkräfte werden vor Ort sein. Die Beamten aus dem ganzen Saarland werden unterstützt von Polizeikräften aus Rheinland-Pfalz. Auch die Bundespolizei werde da sein und helfen, wenn es nötig werde, so Besse. Zudem stimme man sich eng mit dem FC Homburg und dessen Sicherheitsbeauftragtem ab.

Schon seit Tagen werde das Stadion bewacht, um zu verhindern, dass Pyrotechnik bereits vorher hingebracht werde. Der FCH habe darüber hinaus deutliche Einschränkungen ausgesprochen, was Fan-Utensilien betrifft. Requisiten wie Blockfahnen und Doppelhalter seien untersagt, dazu komme grundsätzlich Verbotenes – wie beispielsweise Pyros, Waffen, Messer und andere gefährliche Gegenstände.

Die Sicherheitskontrollen werden generell verstärkt. Jeder, der ins Stadion möchte, werde eindringlich durchsucht. Es sei daher sinnvoll, keine großen Taschen mitzubringen. Dann gehe der Einlass schneller vonstatten. Im Stadion, wo der Verein für die Sicherheit zuständig ist, sei die Zahl der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes angesichts der Vorkommnisse im März nochmals deutlich erhöht worden.

Die Polizei, so Besse, rechne mit gemischter Anreise. Ein Großteil der Fans werde mit Autos und Kleinbussen kommen. Es sei generell mit Verkehrsproblemen zu rechnen. Es sei sinnvoll, früh zu kommen. Man müsse sich darauf einstellen, dass man im unmittelbaren Bereich des Stadions nicht parken kann. Der Jahnplatz sei für Fans aus Saarbrücken als Parkraum ausgewiesen – solange Platz ist. „Er wird aber nicht reichen.“ Zumal hier auch Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen. Die Stadt teilt zudem mit, dass wegen des Saar-Derbys am Samstag ab 10 Uhr in der gesamten Unteren Allee ein absolutes Halteverbot eingerichtet und überwacht wird.

Per Zug – Sonderzüge wird es nicht geben – erwartet die Polizei nicht mehr als um die 200 Fans. Wenn größere Fangruppen aus Saarbrücken am Hauptbahnhof gleichzeitig ankommen, würden diese von der Polizei empfangen und begleitet. Der normale Weg sei wegen der Möbelhaus-Eröffnung nicht möglich. Die FCH-Fans reisten in der Regel nicht gemeinsam, sondern in Kleingruppen oder einzeln an.

Mit den Veranstaltern des Landmarktes – der Saarpfalz-Touristik und der Homburger Kulturgesellschaft – habe man ein Sicherheitsgespräch geführt und vereinbart, dass die Stände nach dem Ende um 15 Uhr zügig abgebaut werden, sodass bei Abpfiff des Spiels hier bereits alles weggeräumt sei. Die Stadt Homburg machte auf Anfrage deutlich, dass der Termin für den Markt bereits Ende Februar, Anfang März festgelegt worden sei. Da sei noch nicht einmal klar gewesen, dass der FCH aufsteige, der Spielplan sei sowieso wesentlich später, erst im Sommer, erstellt worden.

„Eine Gefahr für Unbeteiligte sehe ich nicht“, machte Besse deutlich. Allenfalls könne es für Menschen, die nichts damit zu tun haben, befremdlich sein, wenn sie mit so einem „ungewohnten Szenario“ konfrontiert werden. „Wir sind, was die Polizei angeht, vom Hauptbahnhof über die Innenstadt bis zum Stadion gut aufgestellt und werden in der Lage sein, Probleme frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls einzuschreiten.“ Trotz allem hofft Besse auf ein interessantes und schönes Fußball-Spiel. Es solle für jeden, der das möchte, auch möglich sein, sich diese Partie anzusehen. Es sei schade, wenn ein solches Sportereignis durch einige wenige, die auf Krawall aus seien, beeinträchtigt werde.

Homburgs Polizeichefin Alexandra Besse.

Homburgs Polizeichefin Alexandra Besse.

Foto: Ulrike Stumm
 Ab dem Morgen wird in Homburgs Innenstadt am Samstag Herbstliches beim Landmarkt angeboten. Bis das Fußballspiel FCH gegen den FCS abgepfiffen wird, sollen alle Stäbde abgebaut sein.

Ab dem Morgen wird in Homburgs Innenstadt am Samstag Herbstliches beim Landmarkt angeboten. Bis das Fußballspiel FCH gegen den FCS abgepfiffen wird, sollen alle Stäbde abgebaut sein.

Foto: Katja Weber /Saarpfalz-Touristik

Für unproblematisch hält sie, dass später am Tag die Homburger Wiesn gefeiert wird. Das Festzelt sei an dem Abend ausverkauft, „wer kein Ticket hat, kommt nicht rein“. Der Veranstalter sei mit dem Sicherheitskonzept gut aufgestellt. Aus polizeilicher Sicht sei das Oktoberfest eher ruhig.

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