Eine Woche voller Wissenschaft Raumnot Thema bei Hochschulwoche

Homburg · Bei der Eröffnung der Hochschulwoche  wurde deren Bedeutung als verbindendes Element hervorgehoben. Thema jenseits des Medizinischen: die schwierige Raumsituation der VHS. OB Schneidewind sah hier keine schnelle Lösung.

 Festredner Professor Matthias Karl, VHS-Leiter Willi-Günther Haßdenteufel, Dekan Professor Michael Menger und Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (von links) suchten am Montagabend beim Auftakt der 57. Hochschulewoche das Gespräch.

Festredner Professor Matthias Karl, VHS-Leiter Willi-Günther Haßdenteufel, Dekan Professor Michael Menger und Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (von links) suchten am Montagabend beim Auftakt der 57. Hochschulewoche das Gespräch.

Foto: Thorsten Wolf

Es ist wieder Hochschulwochen-Zeit. Am Montagabend startete die 57. Auflage einer Veranstaltungsreihe, die vor allem auch für den Schulterschluss zwischen der Volkshochschule Homburg, der Stadt Homburg und der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes als Veranstalter-Trio steht. Der Auftaktabend stand zwar ganz im Zeichen des durchweg launigen Festbeitrags von Professor Matthias Karl, dem Direktor der Uni-Klinik für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, doch waren es vor allem die Auftritte von Willi-Günther Haßdenteufel, Leiter der Volkshochschule Homburg, und des Homburger Oberbürgermeisters Rüdiger Schneidewind, die dem Abend eine Bedeutung über das rein Medizinische hinaus gaben. Denn: Als Träger der Erwachsenenbildung steht die VHS Homburg nach wie vor vor großen logistischen Problemen. Und nach wie vor ist es die Stadt, die hier eine Lösung finden muss – aber noch keine in greifbarer Nähe präsentieren kann.

Zum Hintergrund: Aktuell ist die VHS auf unterschiedliche Standorte in der Stadt verteilt, so auf die Paul-Weber-Schule und die Hohenburgschule. Das Ziel von Haßdenteufel: die Hohenburgschule als echte und tauglich-sanierte Heimat des Bildungsträgers. Dass man hier noch nicht weitergekommen sei, bedeute für seine Einrichtung, dass man derzeit keine Ausweitung des Bildungsangebotes angehen könne. „Die Raumsituation ist nach wie vor verbesserungswürdig und lässt uns kaum Spielraum für neue Angebote.“ Trotzdem, so Haßdenteufel, sei man im Rahmen der Möglichkeiten immer wieder bemüht, „das größtmögliche Angebot an Kursen und Veranstaltungen aus verschiedenen Bereich zu organisieren“.

Haßdenteufel versäumte es nicht, die große und gesellschaftliche Bedeutung von Bildung zu betonen. Hier fokussiert der Leiter der VHS auch auf die finanzielle Förderung seitens der Stadt – die nun, nach einer rund 20-jährigen Stagnation, im Haushaltsentwurf für das Jahr 2018 mit 47 000 Euro immerhin 7000 Euro höher ausfalle als bisher. Haßdenteufels Credo: Wer nicht in Bildung investiere, der zahle am Ende wesentlich mehr. Hier benötige die VHS Unterstützung, denn „Weiterbildung ist eine wichtige Stütze der Gesellschaft. Wer hier spart, der muss das Geld dann an anderer Stelle ausgeben“.

Bei diesen Vorlagen war es durchaus spannend zu hören, was Rüdiger Schneidewind als Replik zu bieten hatte. Der Homburger Verwaltungschef betonte hier zu Beginn vor allem das ehrenamtliche Engagement der VHS-Leitung. Vergleichbare Leitungsfunktionen in den Volkshochschule anderer Kommunen seien eben nicht ehrenamtlich ausgestaltet. „Das ist schon eine grandiose Leistung.“ In Sachen Raumsituation musste Schneidewind allerdings die Hoffnung auf eine schnelle Lösung dämpfen. „Wir wissen um die räumliche Not! Schon vor zwei Jahren hat der Rat einen Grundsatzbeschluss gefasst, dass die Hohenburgschule per Erbpacht an einen privaten Investor gehen soll. Dieser soll sanieren und die Stadt soll dann die VHS dort einmieten.“ Nachdem jetzt ein entsprechendes Gutachten des Kreisgutachterausschusses vorliege, könnten nun die Planungen weitergehen. Allerdings werde man, auf Impuls der Vergabestelle, bei der Suche nach einem entsprechenden Investor in ein Ausschreibe-Verfahren gehen. Dies bedeute eine zusätzliche Zeitspanne in der Umsetzung dieses Projektes. Auch müsse man sehen, so Schneidewind offen, ob sich überhaupt ein Investor finde, der diesen Weg mitgehen wolle. Eben dieser Weg sei aber der einzige, der angesichts der aktuellen Haushaltslage möglich sei.

Bei all diesen Herausforderungen stand aber natürlich am Montagabend vor allem die 57. Homburger Hochschulwoche mit ihrem Programm im Mittelpunkt. Alle Verantwortlichen betonten die große Bedeutung dieser Veranstaltung als wichtiges Bindeglied zwischen Bürgerschaft, Stadt und Campus – mit der langen Nacht der Wissenschaft am Freitag als ausgewiesenem Höhepunkt der Woche. Professor Michael Menger, der Dekan der Medizinischen Fakultät: „Groß und Klein sind eingeladen. Und wir hoffen, dass das Wetter besser wird, als es heute ist.“ Danach gehört die Bühne Professor Matthias Karl, dem Direktor der Uni-Klinik für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde. Mit viel Wortwitz und dem Gespür für griffige Erläuterungen beleuchtete er in seinem Festvortrag den Gästen des Eröffnungsabends die Arbeit seines Hauses, das sich zum einen mit dem weiten und anspruchsvollen Feld des Zahnersatzes in unterschiedlichen Umfängen befasse, zum anderen aber auch an den Stoffen forsche, die für entsprechende Prothesen nötig seien.

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