Quappen-Einsatz gegen Laichräuber

Beeden · Freitags gib es bekanntlich Fisch, so auch am Freitagnachmittag an der Fischerhütte in Beeden . Allerdings kamen die Fische in lebender Form direkt vom Bodensee. Von dort aus hatte sie Fischzüchter Hendrik Wocher zu den 30 Mitgliedern der "Interessengemeinschaft der Fischereivereine an der Blies" gebracht. In einem für lebenden Fischtransport speziellen Tank tummelten sich 3100 junge zehn bis 15 Zentimeter große Quappen. Die Quappe, auch Aalrutte genannt, ist der einzig dorschartige Fisch, der im Süßwasser lebt, und in den saarländischen Gewässern ausgestorben ist. Das will die IG an der Blies ändern. Bereits zum dritten Mal wurden die seltenen Fische nun ausgesetzt. Die Mitglieder bekamen je zirka 110 Jungfische in Wassersäcken zum Weitertransportieren an ihren örtlichen Bliesabschnitt. An 30 Stellen entlang der Blies, von Bliesen bis Rubenheim, werden die jungen Quappen in ihren neuen Lebensraum eingesetzt. Die Quappen brauchen vier bis fünf Jahre , bis sie geschlechtsreif sind. Nach zwei Jahren haben sie dann eine Größe von 30 bis 35 Zentimetern erreicht.

 Heinz Riehm (links) vom Umweltministerium und Karl Rojan nehmen einem Wassersack voller Jungfische in Empfang. Foto: Jörg Jacobi

Heinz Riehm (links) vom Umweltministerium und Karl Rojan nehmen einem Wassersack voller Jungfische in Empfang. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

"Wir von der Interessengemeinschaft sind bestrebt, die Quappe wieder in unseren Fließgewässern einheimisch zu machen. Wenn wir dies schaffen, wirkt dies auch der rasanten Ausbreitung der eingeschleppten Kleinfischart, der Schwarzmundgrundel, entgegen, dieser Fisch verursacht viele Schäden in unseren Gewässern da er ein Laichräuber ist", so Vorsitzender Karl Rojan. Heinz Riehm vom Umweltministerium war bei der Fischübergabe in Beeden auch vor Ort. Sein Ministerium unterstützt das Projekt und übernimmt die Hälfte der Kosten für die Fische, die sich auf 3100 Euro beliefen, wie es hieß.

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