Lidl zieht um, Phast erweitert Phast erweitert an der Entenmühle

Stadtrat Homburg gibt auch grünes Licht für einen Discounter-Neubau von Lidl im Erbacher Ostring.

 Die Firma Phast (hier bei einer Vorführung mit Schülern) will an der Homburger Entenmühle erweitern.

Die Firma Phast (hier bei einer Vorführung mit Schülern) will an der Homburger Entenmühle erweitern.

Foto: Nina Houy/Phast

Homburg Der Homburger Stadtrat gab in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag (wir berichteten) grünes Licht für die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das „Gewerbegebiet G 15, südliche Entenmühlstraße“ in Homburg. Das Chemieunternehmen Phast, das einen Großteil seiner Anlagen im ehemaligen Internat des Johanneums in der Kardinal-Wendel-Straße hat, hatte dieses Verfahren angestoßen. Große Teile der Fläche an der Entenmühle sind bereits im Eigentum der Firma. Jetzt stehe eine Betriebserweiterung samt Labornutzung an, teilte Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind in der jüngsten Sitzung mit. Der vorgeschlagene Bereich umfasse eine Fläche von rund 2,9 Hektar und befinde sich zwischen der Entenmühlstraße und der Industriestraße im südlichen Stadtgebiet von Homburg. Bei den Plangebiet handele es sich um eine innerörtliche Fläche inmitten eines größeren Gewerbegebietes. In der Nachbarschaft befinden sich bereits zahlreiche Gewerbebetriebe sowie der Musikpark und ein Fitnessstudio. Die Erschließung soll über die Industriestraße beziehungsweise die Entenmühlstraße erfolgen.

Das Gelände ist derzeit, so der OB weiter, bereits mit einem Bürogebäude der Firma Phast bebaut. Ein großer Teil des Geltungsbereiches ist noch unbebaut. Die Grundstücke sind bereits weitestgehend im Eigentum von Phast, dem Erwerb einer noch fehlenden Parzelle stehe nichts entgegen, hieß es in der Sitzung weiter. Der Bereich ist ein Vorranggebiet für Gewerbe und Industrie im Landesentwicklungsplan. Phast habe, so Schneidewind, angeregt, die Kosten für die Umsetzung der geplanten Nutzungen, wie Grundstücksverkauf, Infrastruktur samt Ein- und Ausfahrten, zu übernehmen. Ziel des Bebauungsplanes sei letztlich, eine Bestandssicherung des vorhandenen Betriebes zu schaffen.

Schneidewind bezeichnete die Erweiterungswünsche des Unternehmens als „wichtig für die Stadt“. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Industriezweige entwickelt und gestärkt würden, die nicht in den Bereich der Automobilzulieferer fielen. Das sahen auch die Fraktionen im Stadtrat so.

Jetzt in den Stadtteil Erbach:  Auch dort wird es demnächst eine Baumaßnahme geben. Jedenfalls stellte der Stadtrat einen so genannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Lidl-Markt Ostring“ auf. Und damit könnte zugleich im Bereich der Robert-Bosch-Straße vor der Bahnbrücke die Verkehrssituation etwas entschäft werden. Es geht wohlgemerkt um den Lidl-Markt, der bekanntlich bislang über zwei Zufahrten angefahren werden kann —  einen davon über die vielbefahrende Hauptstraße in Richtung Innenstadt. Der Discounter wird seinen bisherigen Laden schließen und quasi genau gegenüber im Ostring neu bauen — und zwar auf dem Gelände, auf dem früher das dänische Bettenlager beheimatet war. Damit wird, wie sich OB Schneidewind in der Sitzung ausdrückte, „ein Schandfleck beseitigt“. Das Unternehmen Lidl wird den Umzug samt Neubau nutzen, um seine Verkaufsfläche zu vergrößern, wie es weiter hieß. Auf dem Gelände des bisherigen Marktes darf dann kein neuer Discounter entstehen. Hierfür muss noch eine Nachnutzung gefunden werden. Was dort hineinziehen könnte, steht derzeit noch nicht fest, der Rat hat doch auch wenig Mitspracherecht. Lidl wird künftig an seinem neuen Standort auch mehr Parkplätze zur Verfügung stellen, die laut OB  besser angefahren werden können. Schneidewind: „Dass an dieser Stelle etwas passiert, ist absolut notwendig“.

 Der Discounter Lidl wird auf dem früheren Gelände des „Dänischen Bettenlagers“ im Erbacher Ostring eine neue Filiale errichten.

Der Discounter Lidl wird auf dem früheren Gelände des „Dänischen Bettenlagers“ im Erbacher Ostring eine neue Filiale errichten.

Foto: Thorsten Wolf

Während also am Ortseingang von Erbach bald gebaut werden kann, hat der Stadtrat einer vom Investor geplanten Erweiterung des Wohngebietes „In der Muhl“ in Jägersburg einen Riegel vorgeschoben. Bei vier Enthaltungen der Grünen sprach sich der Rat einstimmig gegen die Aufstellung der dritten Änderung des Bebauungsplanes aus. Eine weitere Verdichtung in dem Wohngebiet am Ende der Bahnhofstraße in dem Homburger Stadtteil wolle man den Hausbesitzern „In der Muhl“ nicht zumuten. Damit entsprach der Stadtrat dem Wunsch des Ortsrates, der sich bereits gegen die Planänderung ausgesprochen hatte.

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