Neuer Schulleiter am Johanneum Neuer Schulleiter wird eingetrommelt

Homburg · Nun ist es ganz offiziell: Oliver Schales und sein Stellvertreter Andreas Gingrich sind das neue Leitungs-Team im Homburger Gymnasium Johanneum. Am Freitag wurde dies an der Schule schwungvoll gefeiert.

 Das Johanneum hat eine neue Leitung: Oliver Schales (rechts) und sein Stellvertreter Andreas Gingrich wurden am Freitag offiziell vorgestellt. Auf der Aula-Bühne und davor wurde jede Menge geboten.

Das Johanneum hat eine neue Leitung: Oliver Schales (rechts) und sein Stellvertreter Andreas Gingrich wurden am Freitag offiziell vorgestellt. Auf der Aula-Bühne und davor wurde jede Menge geboten.

Foto: Stumm

Ganz ohne ein bisschen oder auch etwas mehr Afrika geht  es nicht, wenn Oliver Schales dabei ist. Und so wurden am Freitagmittag dann auch in der brechend vollen Aula des Homburger Gymnasiums Johanneum die Trommeln ausgepackt. Max Bousso und Sarademé Coulibaly, kurz Coul, sorgten nicht nur für den passenden Sound, sondern auch dafür, dass mitgeklatscht und im Sprechgesang-Stil saarländisches  „Ei joo, ei nää“ auf afrikanische Rhythmen traf.

Der Anlass dafür war die offizielle Vorstellung der neuen Leitung an der katholischen Privatschule. Oliver Schales, 54, und sein Stellvertreter Andreas Gingrich, 48, sind zwar schon seit ein paar Wochen im Amt, doch kurz vor dem Start in die Herbstferien wurde das nun so richtig gefeiert, unter anderem mit einem Gottesdienst. Sie folgen auf Helmut Seiwert und Martin Fuchs, die sich im Sommer in den Ruhestand verabschiedet haben.

Die Schülerinnen und Schüler, die Kollegen, hatten sich für den Freitagvormittag viel Schönes einfallen lassen. Da wurde den beiden zum Beispiel von Siebtklässlern je ein schwarzer Rucksack überreicht und gleich mit Nützlichem bepackt: etwa einer Schaufel, um mögliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen, einer Tasse mit gelben Sonnenblumen für die kleine Auszeit bei Kaffee oder Tee, über ein Freundschaftsarmband bis zum Olivenholzkreuz mit Gebetsperlen aus Jerusalem und einem handgenähten Zebra, das für die Verbindung zu Afrika stand. Dazu gab es neben den Trommeln noch weitere musikalische Einlagen vom Gospelchor und von der Sille-Band, bei der viele mitgingen, kaum einer mehr ruhig stehen oder sitzenbleiben konnte.

Und natürlich zog sich das afrikanische Element weiter durch Gottesdienst und Feierstunde. Das ist ja auch kein Wunder. „Die Kinder kennen mich mehr als Vorsitzenden des Afrikaprojekts“, sagte Schales im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie halten mich schon für „einen halben Afrikaner“, schließlich habe er selbst einige Jahre in dem Land gelebt. Und selbstverständlich ist auch sein Vater Hans Schales, der als Mediziner nach Afrika ging, um dort zu helfen und zu bleiben, schon zu Besuch am Johanneum gewesen. „Er wollte eigentlich auch heute kommen“, sagte Schales. Am Ende schaffte er es doch nicht. Aber mit Hilfe der so gesparten Flugkosten sendete er afrikanische Grüße, auch finanzielle, sorgte  beispielsweise für das Trommelduo, sammelte mit Kindern die Früchte des riesigen Affenbrotbaums, des Baobabs. Die Samen daraus wurden in kleine Säckchen gepackt, die dann vor der Aula mitgenommen werden durften. Zudem bekam die Schule geschnitzte Holzadler geschenkt, die nun für besondere Verdienste vergeben werden. Er sehe in seinem persönlichen Leben im Johanneum Synergieeffekte: Er sei ehemaliger Schüler, Lehrer, jetzt Schulleiter. Zudem seien Schulmorgen und Schulnachmittag, die zusammen die Ganztagsschule bildeten,  in seiner Person abgebildet. Zum Hintergrund: Schales leitet seit langen Jahren die freiwillige Nachmittagsschule, das Silentium. 350 Schülerinnen und Schüler von insgesamt 850 besuchten die Nachbetreuung, informierte Schales.

Viele Projekt-Ideen haben er und die Kollegen, insgesamt besteht das Kollegium aus 65 Lehrerinnen und Lehrern, bereits zusammengetragen, fügte er hinzu, von der Digitalisierung der Schule bis zur Aulagestaltung. Viel zu tun also für den neuen Mann an der Spitze des Gymnasiums.

Auf seine neue Aufgabe freut sich auch Schales Stellvertreter Andreas Gingrich, 48. Der Mathe- und Physiklehrer unterrichtet bereits seit 1998 an dem Gymnasium. Vor der neuen Aufgabe habe er Respekt, machte er deutlich. Sie sei mit viel Verantwortung verbunden. Es sei wichtig, mutig an die Dinge heranzugehen und – wenn nötig –, Lösungen zu finden – und zwar mit anderen zusammen. Es gebe nicht nur eine Schulleitung, sondern ein ganzes Team.  Für die Schüler war das Ende des Gottesdienstes auch der Start in die Herbstferien. Entsprechend schnell machten sie sich daher auf den Heimweg. Im Hinausgehen gab’s viele fröhliche Gesichter, und es waren anerkennende Worte in Richtung Trommler-Duo zu hören: „War echt cool“. Für die neue Schulspitze heißt es nun kurz durchatmen nach den ersten durchaus turbulenten Wochen, bis sich dann am 15. Oktober die Klassenzimmer wieder füllen werden.

 Coul (links) und Max Bousso sorgten für passende Rhythmen.

Coul (links) und Max Bousso sorgten für passende Rhythmen.

Foto: Stumm
 Besonderer Gruß: abgepackte Samen des Affenbrotbaums.

Besonderer Gruß: abgepackte Samen des Affenbrotbaums.

Foto: Stumm

Weitere Infos zur Schule findet man auch auf der Internetseite: www.johanneum-homburg.de

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