Öffentlichen Nahverkehr attraktiver gestalten

Homburg · Verständlicher und attraktiver im Nahverkehr unterwegs: Der saarpfälzische Kreistag hat eine Resolution auf den Weg gebracht, nach zehn Jahren SaarVV-Tarif den Verbundtarif einer grundlegenden Fortentwicklung zu unterziehen.

 Die Wabenstruktur von Saar-Mobil im Kreis (hier ein Bus am Blieskasteler Busbahnhof) wird immer wieder kritisiert. Foto: Joachim Schickert

Die Wabenstruktur von Saar-Mobil im Kreis (hier ein Bus am Blieskasteler Busbahnhof) wird immer wieder kritisiert. Foto: Joachim Schickert

Foto: Joachim Schickert

Der Kreistag hat bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig eine Resolution an den Landtag, die Landesregierung und das Wirtschaftsministerium verabschiedet, die auf eine kundengerechte Weiterentwicklung des SaarVV-Tarifs und damit einhergehend auf eine deutliche Steigerung der Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Saarland abzielt. Im Resolutionstext unter dem Motto "Der Öffentliche Nahverkehr braucht attraktive Fahrpreise", der vom Kreis erarbeitet wurde, heißt es, dass das Saarland, die Landkreise sowie Städte und Gemeinden als Träger des Öffentlichen Nahverkehrs im Saarland gefordert seien, ihren Bürgern einen attraktiven Personennahverkehr anzubieten. Das Saarland als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr, der Saarpfalz-Kreis sowie die Städte St. Ingbert, Homburg und Blieskastel als Träger des Buspersonennahverkehrs hätten sich dieser Aufgabe gestellt und durch eine kontinuierliche Verbesserung des Fahrplanangebots eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung vor dem Hintergrund des Klimawandels und der demografischen Entwicklung geschaffen. "Die Einführung eines durch das Saarland finanzierten Verbundtarifs auf der Grundlage einer Wabenstruktur im Saarland vor rund zehn Jahren war ebenfalls ein wesentlicher Schritt, den Bürgerinnen und Bürgern im Saarland - gemäß dem Motto: ein Fahrplan, eine Fahrkarte, ein Tarif - ein allgemein verständliches, für jedermann nachvollziehbares und über alle Verkehrsträger hinweg gültiges Tarifangebot zu machen", heißt es. Der Saarpfalz-Kreis vertrete die Auffassung, dass nach zehn Jahren SaarVV-Tarif der Verbundtarif einer grundlegenden Fortentwicklung bedürfe. Die bereits bei Einführung des Verbundtarifs in weiten Teilen des Saarlandes und insbesondere im Saarpfalz-Kreis eingeführte kleinflächige Wabenstruktur hätte durch teils deutliche Fahrpreissteigerungen dazu geführt, den Verbundtarif zusehends unattraktiv zu machen.

Völlig unverständlich für den ÖPNV-Kunden sei schon immer die Einführung sogenannter "Leerwaben" gewesen, beispielsweise zwischen St. Ingbert und Rohrbach, St. Ingbert und Spiesen-Elversberg oder Waldmohr und Jägersburg, die für "einen Steinwurf" voneinander entfernte Orte deutliche Preissprünge zur Folge hätten. Die Novellierung des ÖPNV-Gesetzes des Saarlandes biete die Möglichkeit, die Grundlagen dafür zu legen, den Nahverkehr wieder zum Erfolgsmodell zu machen und dem neu zu schaffenden Verbund der Aufgabenträger die notwendigen Mittel zuzuweisen, den Tarif und die Tarifstruktur im Saarland entsprechend den Anforderungen an einen attraktiven und damit nachhaltigen und klimaschonenden Nahverkehr weiterzuentwickeln. Der Kreis fordere den Landtag, die saarländische Landesregierung und das für den öffentlichen Nahverkehr zuständige Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr auf, "die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen, um durch eine deutliche Vergrößerung der Waben, die Entwicklung einer attraktiven Preistabelle sowie zielgruppenorientierter Tarife ähnlich dem Vorbild unseres Nachbar-Verkehrsverbundes Rhein-Neckar den SaarVV-Tarif und damit den saarländischen Nahverkehr zum Erfolgsmodell zu machen", heißt es abschließend.

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