Neues Leben fürs Leyser-Haus

Homburg · Am sogenannten Leyser-Haus wird gearbeitet. Wie es einmal aussehen soll, zeigt ein großes Transparent. Neuer Eigentümer ist Philipp Sehn, was dem Gebäude streng genommen einen neuen Namen verschaffen müsste: Sehn-Haus. Läuft alles gut und macht das Wetter mit, sollte bis kommenden April/Mai alles fertig sein.

 Auf einem großen Transparent ist zu sehen, wie das Haus am historischen Homburger Marktplatz an der Ecke zur Karlsbergstraße nach der grundlegenden Sanierung aussehen soll. Fertig werden soll es, wenn alles nach Plan läuft, im kommenden Frühjahr. Foto: Thorsten Wolf

Auf einem großen Transparent ist zu sehen, wie das Haus am historischen Homburger Marktplatz an der Ecke zur Karlsbergstraße nach der grundlegenden Sanierung aussehen soll. Fertig werden soll es, wenn alles nach Plan läuft, im kommenden Frühjahr. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Zeiten, in denen das ehemalige Leyser-Haus an der Ecke Marktplatz/Karlsbergstraße schön war, sind schon lange vorbei. Nachdem ein Papierladen, am Ende ein Schuhgeschäft dort im Erdgeschoss ihre Waren anboten, stand es die letzten Jahre komplett leer. Acht bis zehn Jahre seien es bestimmt, sagt Dagmar Pfeiffer, Amtsleiterin für Wirtschaftsförderung bei der Stadt Homburg . Jetzt tut sich etwas. Das sieht man zum einen am großen Transparent, das vor der Fassade aufgespannt wurde, und an einem Kran, der hier seit kurzem steht. Wohnungen und ein Ladenlokal im Untergeschoss sollen entstehen, informiert sie. Bauherr und Eigentümer ist nun Philipp Sehn, was das Leyser- streng genommen zum Sehn-Haus macht.

Der Geschäftsführer der Sehn-Gruppe, mit dem Homburger Eisengroßhandel und der Sehn-Dienstleistung, hat das Haus als Privatmann gekauft. Entstehen sollen fünf bis sechs schickere Wohnungen mit um die 70 bis 80 Quadratmetern Größe, eine Dachgeschosswohnung mit Balkon könnte 130 Quadratmeter haben. In der Planung sei man da noch flexibel, so Sehn: "Es muss vermittelbar bleiben." Mit den Wohnungen, die alle vermietet werden sollen, ziele man eher auf ältere Menschen. Alle Wohnungen seien altersgerecht, weitgehend barrierefrei, mit breiteren Türen, durch die auch ein Rollator passe, ausgestattet. Auf einem Segment des Nebengrundstücks, von dem Sehn einen Teil zusätzlich erworben hat, soll ein Neubau entstehen: ein Turm mit Aufzug und Treppenhaus. Architekt ist Professor Hans Rollmann. "Er hat gute Ideen und Geschmack", lobt Sehn.

Das Nebengrundstück und das Landesdenkmalamt sorgten dann auch für eine Verzögerung beim Baubeginn. Die Parzelle liege zwischen dem eigentlichen Haus und dem Homburger Traditionsgasthause "Zum Storchen", bei dessen Sanierung es ja bekanntlich stockt. Das von ihm gekaufte, 1959 erbaute Haus stehe nicht unter Denkmalschutz, erläutert Sehn. Allerdings habe das Landesdenkmalamt wissen wollen, was auf dem unbebauten Zwischengrundstück passiere und eine Planung für die restliche Fläche gefordert. Hier sei eine Lösung gefunden worden. "Wir haben relativ viel Zeit verloren", sagt Sehn. Dennoch hofft er, im April/Mai kommenden Jahres fertig zu sein. Das hänge aber vom Wetter ab. "Wenn nicht wochenlang strenger Frost ist, sollte das realisierbar sein." Der Neubau, also der Aufzug- und Treppenhaus-Turm, werde bis 30. November stehen. Generell bleibe die Grundform des Hauses erhalten, es seien neue Gauben geplant, und natürlich werde alles modern gestaltet. Für das 130 Quadratmeter große Ladenlokal im Erdgeschoss plus Keller und Lager gebe es lose Anfragen. "Was hier nicht geht, ist Gastronomie", sonst ließen sich die Wohnungen nur schwer vermieten. Ansonsten sei er aber offen, unterstrich er.

"Irgendwann habe ich überlegt, in Homburg in so etwas zu investieren", sagt Sehn im Gespräch mit unserer Zeitung zu seiner Motivation, sich hier einzusetzen. "Ich bin ja Homburger, der Marktplatz ist einer der schönsten Plätze in der Stadt", betont Sehn. Seit Jahrzehnten ist die Baulücke ein Schandfleck. Der Umbau des Hauses mit der offiziellen Adresse Karlsbergstraße 1 sei eine Riesenaufgabe, "aber es macht auch Spaß".

Auch Wirtschaftsförderin Dagmar Pfeiffer freut sich darüber, dass etwas passiert. "Wenn Homburger etwas in die Hand nehmen, dann gibt es ein größeres Engagement und Interesse, dass es funktioniert", sagt sie. Das sehe oft anders aus, wenn es Eigentümer gebe, die nicht vor Ort sind, so Pfeiffer weiter. Leerstände entstünden zudem immer wieder, wenn Eigentümer hohe Mieten erwarteten, aber in die Gebäude nichts investierten.

In Sachen innerstädtisches Wohnen schlägt sie noch einen weiteren Bogen: Das funktioniere im Moment richtig gut. Die Wohnungen am Zweibrücker Tor seien mehrheitlich belegt, in der Saarbrücker- und der Zweibrücker Straße laufe es genauso wie am Schlossberg.

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