Neue Aufgaben für Christuskirche

Bruchhof-Sanddorf. Was macht eine knapp 1200 Mitglieder zählende Gemeinde, die finanziell nicht mehr gut über die Runden kommt und auf Zuschüsse der Landeskirche nicht mehr hoffen kann? Das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Bruchhof-Sanddorf hat den Rotstift am Gemeindezentrum Wichernhaus angesetzt

Bruchhof-Sanddorf. Was macht eine knapp 1200 Mitglieder zählende Gemeinde, die finanziell nicht mehr gut über die Runden kommt und auf Zuschüsse der Landeskirche nicht mehr hoffen kann? Das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Bruchhof-Sanddorf hat den Rotstift am Gemeindezentrum Wichernhaus angesetzt. "Eine Kirche und ein Haus mit 400 Quadratmetern - das ist aus ökonomischer und ökologischer Hinsicht einfach unwirtschaftlich", begründete Pfarrerin Petra Scheidhauer die Entscheidung für das Kirchengebäude. "Beide Gebäude zu unterhalten, ist nicht möglich."Keine zwei Sanierungen "Zwei Sanierungen können wir als Gemeinde nicht stemmen", stellte die Pfarrerin im Gespräch mit unserer Zeitung klar. Um eine vernünftige Bewirtschaftung des aus den 60er Jahren stammenden Wichernheims zu ermöglichen, wäre auf Grund der Bausubstanz für eine Sanierung ein sechsstelliger Betrag fällig. Und das in Zeiten von Mindereinnahmen, weniger Zuweisungen, geringer werdender Zahl der Gottesdienstbesucher, Austritten aus der Kirche und damit verbunden auch weniger Kirchensteuern. Der größte Teil der Mittel fließe in die Er- und Unterhaltung der beiden Gebäude Wichernheim und Christuskirche. Für das Presbyterium war klar, dass die 1928 errichtete Kirche auf jeden Fall das erhaltenswerte Gebäude ist. Doch stellte sich die Frage, wo das Gemeindeleben wie Chorproben, Erntedank oder Adventskaffee dann stattfinden sollte. Nichts davon sollte aufgegeben werden, so Scheidhauer. Guter Rat war teuer. Ideen mussten her. Und so knüpfte man Kontakte zum Fachbereich Architektur an der Technischen Universität Kaiserslautern (TU). Im Rahmen eines für die Gemeinde kostenlosen Planungsprojektes haben sich Studenten mit der Planung für eine Umgestaltung des Kirchenraumes beschäftigt. "Die mussten so aussehen, dass wir alle gemeindlichen Veranstaltungen unter dem Dach der Kirche unterbringen können", erläuterte Pfarrerin Scheidhauer, die darauf verwies, dass es in der Kirche keine Toilette und keine Sakristei gibt, die "Heizung vorsintflutlich ist und eine gute Dämmung fehlt". Heute von 16 bis 19 Uhr werden vier Architekturstudenten der TU in der Kirche ihre Pläne zur Umgestaltung der Christuskirche präsentieren, die seit April dieses Jahres unter Anleitung von Professor Johannes Modersohn und Juniorprofessor Dirk Bayer erarbeitet wurden. Wie Scheidhauer erklärte, seien alle Ideen zu realisieren und berücksichtigten jede stattfindende Gemeindeaktivität. In Anbetracht der Modelle der Studenten sei das Presbyterium "in einem Zustand freudiger Erregung", betonte Scheidhauer. Man hoffe auf ein möglichst breites Meinungsbild aus der Gemeinde, die intensiv eingebunden werde, zeigte sich die Pfarrerin zuversichtlich über einen raschen Konsens. "Wir hoffen auf ein breites Meinungsbild aus der Gemeinde."Pfarrerin Petra Scheidhauer

Auf einen BlickDie Modelle, Pläne und Computersimulationen zum Umbau der Christuskirche werden von den vier Studenten Egor Koch, Nico Steinborn, Jan Weber und Max Wienecke vom Fachbereich Architektur der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern heute, 16 bis 19 Uhr, am Donnerstag, 30. September, und am Freitag, 1. Oktober, jeweils von 15 bis 18 Uhr, in der Kirche vorgestellt. Betreut wurden die Studenten von Professor Johannes Modersohn und Juniorprofessor Dirk Bayer. Pfarrerin der annähernd 1200 Mitglieder zählenden evangelischen Kirchengemeinde Bruchhof-Sanddorf ist Petra Scheidhauer. re

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