Homburg Narrenzunft hat „alles im Griff auf dem Narrenschiff“

Erbach · Die Homburger Narrenzunft startete gestern pünktlich um 11.11 Uhr am Thomas-Morus-Haus in die neue Session.

 Die Narren sind wieder los: Als lebendig gewordene Wappentiere sind Ashley Krämer (links) und Anna Schneidewind nun als Eulen das „Markenzeichen“ der Homburger Narrenzunft.

Die Narren sind wieder los: Als lebendig gewordene Wappentiere sind Ashley Krämer (links) und Anna Schneidewind nun als Eulen das „Markenzeichen“ der Homburger Narrenzunft.

Foto: Thorsten Wolf

Gestern, am 11. 11., da hat für die Narren in unserer Region die schönste Zeit des Jahres begonnen. Auch die Homburger Narrenzunft startete in die Session 2018/2019, zu ungewohnt früher Stunden hieß es ein wenig später als 11.11 Uhr im Erbacher Thomas-Morus-Haus „Narrenkappen auf“. Moderiert von Rüdiger Schneidewind in seiner Funktion als erster Zunftmeister bot die Homburger Narrenzunft von da an schon mal einen feinen Einblick in das, was bei den Prunksitzungen zum Höhepunkt der fünften Jahreszeit diesmal so alles geboten werden wird. Es wurde getanzt, es gab eine Büttenrede, natürlich wurden auch die ersten Orden verteilt und das Motto „Alles im Griff auf dem Narrenschiff“ verkündet.

Mit dem Start der Session bot der Verein, dessen Juniorengarde bei einem Freundschaftsturnier in Merzig an diesem Wochenende zu allem Glücklichsein auch noch den ersten Platz belegt hatte, aber auch eine waschechte Novität. Mit Ashley Krämer und Anna Schneidewind bekommt das Wappentier der Narrenzunft, die Eule, zum ersten Mal echte Gestalt. Entsprechend kostümiert sollen die beiden jungen Damen in Zukunft als „Eulen“ das Markenzeichen der Homburger Narren sein. Rüdiger Schneidewind stellte die beiden nach dem offiziellen Einmarsch von Elterrat und Aktiven den Gästen im proppenvollen Thomas-Morus-Haus vor: „Man muss ja immer mal was Neues bringen. Und deswegen haben wir uns gedacht, diese Eule mal zum Leben zu erwecken. Das haben wir dann auch gemacht.“ Und wie es sich für echte Narren-Wappentiere eben gehört, hatten Ashley und Anna gleich auch ihren offiziellen Antritt in Reimform. „Wir grüßen alle Narren hier im kunterbunten Kreise. Wir sind das neue Wappentier, man nennt uns klug und weise. Drum stelln wir uns in Homburg vor, weils kennt halt keine Grenzen. Es lebe Frohsinn und Humor in Reden und in Tänzen.“

Mit dem Eulenpaar hat die Homburger Narrenzunft ein clevere Lösung in Sachen Eigendarstellung geschaffen – quasi als Pendant zum klassischen Prinzenpaar und, marketingtechnisch betrachtet, als ein echtes Alleinstellungsmerkmal.

Nach der Vorstellung dieser Neuerung bei der Präsentation des Vereins nach außen hin und dem Ausmarsch von Elferrat und Aktiven wurde es dann richtig tanzsportlich. Mit Selin Winterkorn und Annika Ecker gehörte die Bühne nacheinandeer zwei Tanzmariechen, die mit den ersten Mariechentänzen der neuen Session den gesamten Saal begeisterten. Dafür gabs dann auch die ersten Raketen – kein Wunder, die beiden legten wirklich Furioses auf die Bühnenbretter. Was wäre nun aber eine Fastnachtsveranstaltung ohne Büttenrede, für genau die sorgte gestern Martin Eigner, der unter anderem Aktuelles aus Sport und Politik aufs Korn nahm.

Danach lud Musiker Franz Hartmann zum gediegenen Schunkeln ein – bevor die Gäste der Sessionseröffnung dann beim Auftritt der Tanzmäuse buchstäblich vor Begeisterung richtig närrisch wurden. Die Mädchen, alle zwischen drei und fünf Jahren alt, hatten sich diese Begeisterung aber auch verdient, die „Charme-Offensive der Narrenzunft“, so Rüdiger Schneidewind, verfehlte ihre Wirkung keineswegs.

Eingeweihte wissen nun natürlich, dass eben für Schneidewind der Auftritt der Jüngsten immer wieder auch eine Herausforderung ist. Nämlich genau dann, wenn er traditionell nach dem Tanz die Kleinen nach ihrem Vornamen und Alter fragt. Denn: Ebenso traditionell veweigerte ihm in der Vergangenheit in der Regel genau ein Kind vor lauter Scheu die Antwort. Doch diesmal lief alles wie geschmiert, alle Tanzmäuse zeigten sich von ihrer publikumswirksamen Seite – ebenso die etwas Älteren der Jugendgarde, die danach mit ihrem Sommerschautanz einen gefeierten Auftritt hatten. Auch hier konnte Schneidewind, dem guten zeitlichen Verlauf der Veranstaltung sei Dank, alle Tänzerinnen mit Vornamen vorstellen. Diesen Moment und die große Zahl der Aktiven nutzte der ersten Zunftmeister dann auch dazu, die erfolgreiche Jugendabeit über alle Tanzformationen hinweg zu betonen und hier auch allen Trainerinnen und Betreuerinnen für ihr Engagement zu danken.

Nach einem weiteren Mariechentanz, hier fegte Maya Wagner sehr zur Freude der Gäste über die Bühne, wurde es dann ein bisschen formaler. Aus den Händen der beiden Narrenzunft-Eulen gabs die Ordensverleihung, danach stand zum guten Schluss und guten Ton dann noch ein Auftritt der Promillos auf dem Plan.

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