Leistungsschau Mit neuem Konzept in der Innenstadt

Homburg · Sollte es erneut eine Leistungsschau geben, dann mit anderem Gesicht: Der Homburger Gewerbeverein möchte diese möglichst im Frühjahr in der Innenstadt veranstalten und in Kombination mit einem verkaufsoffenen Sonntag.

 Am Erbacher Hochrech, so wie auf unserem Archivbild, soll die Homburger Leistungsschau nicht mehr stattfinden.

Am Erbacher Hochrech, so wie auf unserem Archivbild, soll die Homburger Leistungsschau nicht mehr stattfinden.

Foto: Thorsten Wolf

Es muss sich was ändern an der Leistungsschau. Das hatte die Vorsitzende des Homburger Gewerbevereins, Annette Germann, schon im Herbst 2016 eingeräumt. Da war die Messe – seitdem gab es keine mehr – gerade zu Ende gegangen und die Bilanz fiel durchwachsen aus. Der Grund: Die Zahl von knapp 60 Ausstellern und einer visuellen Dominanz von Automobilhändlern konnte  kaum ein echter Querschnitt der Leistungsfähigkeit von Handel, Handwerk und Dienstleistung der drittgrößten Stadt und dem zweitgrößten Wirtschaftsstandort im Saarland sein. Allerdings: Das Besucherinteresse sei da, das habe 2016 gezeigt, so Annette Germann.

Nun hatte sich der Verein in seiner jüngsten Mitgliederversammlung Gedanken darüber gemacht, wie die Leistungsschau  künftig aussehen könnten (wir berichteten kurz). Ein Ergebnis:  „Der Name ist nicht mehr zeitgemäß, und was dahinter steckt, muss anders organisiert werden“, sagte Germann im Gespräch mit unserer Zeitung.

Das Problem 2016: Das Interesse der Aussteller sei nicht mehr so da, hatte Germann schon damals formuliert. Und heute konkretisierte sie: Als der Verein die letzte Schau organisiert und dafür viele Händler angesprochen habe, hörte man häufig die Antwort: „Das kostet mich nur Geld und Zeit.“ Das sei aber nicht Sinn und Zweck einer solchen Veranstaltung, machte die Vorsitzende deutlich. Schließlich wolle man Handwerk, Gastronomie und Gewerbetreibenden die  Möglichkeit geben, sich zu präsentieren. Eine der angedachten Veränderungen daher: ein anderer Standort. Von der Baubetriebshofshalle am Erbacher Hochrech will man wieder in die Innenstadt zurückziehen, wo die Schau vor vielen Jahren bereits angesiedelt war.

Zudem soll sie möglichst im späteren Frühjahr stattfinden, ein Termin ungefähr Mitte Mai – noch stehe aber nichts fest. Kombinieren will man sie mit einem verkaufsoffenen Sonntag samt Rahmenprogramm –  gerade für Kinder – sowie mit dem Musiksommer.

Einen neuen Ansatz möchte der Gewerbeverein für die Handwerksbetriebe finden. Diese seien bei den Aufträgen ausgelastet, hätten aber Probleme, Auszubildende zu finden. Für sie könnte eine solche Messe die Möglichkeit bieten, ihren Beruf vorzustellen, um so für Nachwuchs zu werben, führte Germann aus. Ein Arbeitskreis beim Gewerbeverein soll nun bei den Betrieben nachfragen, ob sie unter diesem Gesichtspunkt bei einer solchen Schau in der Innenstadt mitmachen würden. Bis Ende Juni, so Germann, würden 40 Handwerksbetriebe angerufen, wenn um die 15 sagen, dass sie unter der Prämisse, auf diese Art Nachwuchskräfte zu werben, mitmachen, dann könne eine solche  Messe stattfinden. Wenn es für das kommende Jahr zeitlich zu knapp wird, dann peile man eben 2020 an. Kommt das Handwerk nicht, versuche man, das Konzept nochmals umzugestalten.

Ein weiteres Thema beim Gewerbeverein: die verkaufsoffenen Sonntage. Zuerst hätten die Händler sich dafür ausgesprochen, diese nicht auf Tage zu legen, an denen es Feste in der Stadt gebe. Dann nämlich seien zwar Leute in der Stadt, aber nicht in den Läden, erläuterte Germann das Problem. Das Konzept „weg von den Festen“ sei dann doch nicht gut angekommen. Daraufhin hätten sich viele gewünscht, einen verkaufsoffenen Sonntag in Verbindung mit dem Maifest zu veranstalten. Auch das habe nicht funktioniert. Die Leute, so Germann, „gehen nicht in die Geschäfte“. Sie führt dies auch darauf zurück, dass es viele in  Zeiten des Online-Handels gewohnt seien, jederzeit einkaufen zu können.

Nun will der Gewerbeverein alle Händler, alle Gewerbetreibenden an einen Tisch bringen. Mit der Wirtschaftsförderung habe man diesen Termin in Planung, bei dem es um die Fragen gehen soll: „Brauchen wir noch alle verkaufsoffenen Sonntage? Wenn ja, wie legen wir sie?“

 Annette Germann, Vorsitzende des Homburger Gewerbevereins.

Annette Germann, Vorsitzende des Homburger Gewerbevereins.

Foto: Ulrike Stumm

Hier will man alle Stimmen hören, nicht  nur die des Gewerbevereins. Es gehe dabei besonders um die Sonntage im Oktober und vor Weihnachten. Terminlich eher gesetzt seien dagegen die beiden Sonntag am Keramikmarkt und bei der neuen Messe, die jetzt geplant wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort