Jubiläumsjagd des SJC Saar-Pfalz Mit großem Halali um die Gustavsburg

Jägersburg · Zu seiner Jubiläums-Schleppjagd hatte am Samstag der Schleppjagd-Club Saar-Pfalz eingeladen. Mehr als 30 Jagdreiter waren vor Ort.

 Der Schleppjagd-Club Saar-Pfalz hatte anlässlich seines 30-jährigen Bestehens zu einer Jubiläumsjagd nach Jägersburg geladen.

Der Schleppjagd-Club Saar-Pfalz hatte anlässlich seines 30-jährigen Bestehens zu einer Jubiläumsjagd nach Jägersburg geladen.

Foto: Cordula von Waldow

Spaziergänger und Radfahrer, die am Samstagnachmittag rund um die Jägersburger Weiher ihre Runden drehten, staunten über den außergewöhnlichen und prächtigen Anblick, der sich ihnen bot. Wer Glück hatte, konnte mehr als 30 Jagdreiter mit ihren bunten Röcken und einer Beaglemeute mit 30 Hunden begegnen.
Der Schleppjagd-Club Saar-Pfalz hatte anlässlich seines 30-jährigen Bestehens zu einer Jubiläums-Frühjahrsschleppjagd geladen. Stell-Dich-Ein und Halali, also Start und Ziel des Ritts, waren an der Gustavsburg. Von hier aus ging es hinter dem großen Parkplatz eine Wiese hinan und dahinter in den Wald rund um die Weiher. Allen voran galoppierten Organisator Gerald Jann und die Schleppenleger. Sie ließen eine Losung aus Beuteln an ihren Satteltaschen laufen, um die Hunde auf eine künstliche Fährte zu locken. Bellend und schwanzwedelnd jagten die
gut ausgebildeten Beagles der Vogelsberg-Meute unter Leitung von Master of Hounds, Hans Nimrichter, dem vermeintlichen Wild hinterher, gefolgt von dem Jagdfeld im gestreckten Galopp.

Insgesamt sieben solcher „Schleppen“ führten durch den Wald rund um den Weiher bis zum großen Stopp in der Nähe des Homburger Reitvereins in Reiskirchen und auf ähnlichem Weg wieder zurück. Die Kletterer im Kletterpark staunten über den ungewöhnlichen Besuch und auch so manches Pferd wunderte sich über die mutigen Luftakrobaten. „Wir haben die Strecke ganz kurzfristig noch einmal modifiziert“, berichtet Gerald Jann. Umwelt- und Tierschutz in der Brutzeit, vor allem jedoch der plötzliche Temperaturanstieg bewog die Gastgeber dazu, die Route auf knapp zwölf Kilometer zu begrenzen. „Es ist noch am Anfang des Jahres. Der Winter war lang und die Pferde haben noch keine Kondition“, erklärte der erfahrene Jagdreiter. „Unsere Hunde sind die Strecke untrainiert gelaufen, weil bei uns vor
zwei Wochen noch Eis und Schnee lagen“, bestätigt Hans Nimrichter. Die Beagle hätten jedoch alle sehr gut durchgehalten, trotz der plötzlichen Wärme. Er weiß: „Die mögen die Hunde noch weniger, als die Pferde.“
Trotz des Winterfells schwitzten die Pferde Dank der kurzen Galoppschleppen nicht übermäßig und sahen am Ende alle entspannt und zufrieden aus.
Das ehemalige Jagdschloss war ein würdiger Ort und bot eine prachtvolle
Kulisse für das Abschlusszeremoniell: Das Currée als Belohnung für die
Hunde. Winselnd stürzten sich die Hunde der Vogelsberg-Meute auf den Pansen, der für sie einen besonderen Leckerbissen darstellt. Aus Respekt für die Meute waren die Reiter von ihren nass geschwitzten Pferden abgesessen und belohnten diese mit Mohrrüben. Traditionsgemäß erhielten die Reiter einen Bruch, einen Tannenzweig.

Auch hier blieben Spaziergänger und Radler erstaunt stehen und fragten, was da passiert. „Wir haben so etwas noch nie gesehen“, schüttelten junge Leute den Kopf. „Klingt sehr interessant“, fanden sie.

 Schöne Bilder bei der Schleppjagd in Jägersburg: Hunde und Jagdhornbläser.

Schöne Bilder bei der Schleppjagd in Jägersburg: Hunde und Jagdhornbläser.

Foto: Cordula von Waldow

Ingeborg Geibel und Ludwig Friederich sind früher selbst Jagden mitgeritten. Das Homburger Seniorenpaar war besonders begeistert von den fantastischen Parforcehornbläser St. Georg aus Saarbrücken, die stilecht in roten Röcken die Schleppjagd begleiteten. Sogar aus Mannheim waren Vereinsmitglieder angereist. Der älteste Teilnehmer zählte 84 Lenze. Als Gastreiter entsandte der RFV Weselberg mit fünf Reitern eine starke Abordnung. „Sehr schöner Saisonauftakt über eine interessante Strecke“, lobte Mario Rutz. Noch lange wurde bei den kulinarischen Köstlichkeiten, die Ise Jann, Nicole Richter und Margret Wiesen gezaubert hatten, Erfahrungen ausgetauscht und von alten Zeiten erzählt.
Trotz des enormen Aufwands waren die Gastgeber zufrieden. „30 Teilnehmer sind für das Frühjahr eine stattliche Anzahl“, freut sich der zweite Vorsitzende, Andreas Gilbrecht. Besonders schön findet er, dass „auch neue Gesichter dabei waren“.

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