Abibac Mit dem Abibac stehen viele Türen offen

Homburg · Absolventen des Johanneums empfingen im Sitzungssaal des Homburger Forums ihre deutschen und französischen Abiturzeugnisse.

  26 Schülerinnen und Schüler des Eurozweiges des Homburger Gymnasiums Johanneum haben nun nicht nur das deutsche Abitur, sondern auch das französische  Baccalauréat abgelegt. Das wurde im Homburger Forum ausgiebig gefeiert.

 26 Schülerinnen und Schüler des Eurozweiges des Homburger Gymnasiums Johanneum haben nun nicht nur das deutsche Abitur, sondern auch das französische  Baccalauréat abgelegt. Das wurde im Homburger Forum ausgiebig gefeiert.

Foto: Thorsten Wolf

Doppelt hält besser. Und im Falle eines doppelten Abiturs, namentlich eines in Deutsch und eines in Französisch, erweitert es auch die Chancen. Im Gymnasium Johanneum weiß man seit einigen Jahren um den Vorteil einer wirklich zweisprachigen Reifeprüfung und ermöglicht Schülerinnen und Schülern im Europa-Zweig der Schule parallel zum deutschen Reifezeugnis auch das Baccalauréat, das französische Abitur.

Seit 1997 baut das Johanneum so eine Bildungsbrücke zum Nachbarland Frankreich und ist sich sicher, vor allem die beruflichen Perspektiven der Abiturientinnen und Abiturienten deutlich zu erhöhen. Diese Chance nutzten auch im Abiturjahr 2017 wieder 26 Schülerinnen und Schüler des Johanneums mit Erfolg – und haben jetzt sowohl das deutsche Abitur als auch das französische Baccalauréat in der Tasche, kurz: das „Abibac“

In Sitzungssaal des Homburger Forums gab es für diese Doppel-Leistung nun das französische Abitur ganz offiziell und auf Papier. Eingebettet in eine Feierstunde, gestaltet auch mit viel Musik und ganz im Zeichen der deutsch-französischen Partnerschaft, war das auch der Moment, in dem sich Homburgs Bürgermeister Klaus Roth als „Hausherr“ des Forums an die sprachkompetenten Abiturientinnen und Abiturienten wandte. „Heute ist für Sie ein besonderer Tag. Und deswegen freue ich mich, dass sie diesen Tag hier in unserem Rathaus begehen – weil wir hier etwas vorfinden, was bundesweit seinesgleichen sucht. Wir haben hier eine Stadt- und eine Kreisverwaltung mit jeweils eigenen Gebäuden, die mit einem parlamentarischen Trakt verbunden sind.“ Dies sei außergewöhnlich, „genauso außergewöhnlich wie das, was Sie in den zurückliegenden Jahren geleistet haben“.

Das „Abibac“, in Deutschland möglich seit 1994, sei etwas Besonderes, war sich Roth sicher, „nicht nur, weil Sie mit diesem Abschluss die Hochschul-Berechtigung für zwei der europäischen Kernstaaten haben, sondern auch, weil sie eine Sprachkompetenz erworben haben, die gerade in Zeiten der zunehmenden Europa-Skepsis von signifikanter Bedeutung ist“. Vor dem Hintergrund, dass es schon eine Leistung sei, ein Abitur in der Muttersprache zu machen, verdiene es einen besonderen Respekt für die, die dies auch in einer Fremdsprache zu leisten in der Lage seien. „Und ich möchte Sie zu dieser Leistung ganz herzlich beglückwünschen!“ Auch Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo sparte nicht mit lobenden Worten für die Abibac-Absolventen des Johanneums. „Es ist eine tolle Leistung, die Sie da vollbracht haben.“ Jetzt stünden viele Türen offen. Und: Diese Form der Zweisprachigkeit sei ein Zeichen der gelebten Partnerschaft mit dem Nachbarland Frankreich.

Helmut Seiwert, der Schulleiter des Johanneums, betonte nicht minder diese Partnerschaft als wichtigen Faktor in der Großregion, „wir sind auf eine gute Zusammenarbeit mit unseren französischen Nachbarn angewiesen.

Dabei genügt es aber nicht, nur die Sprache des anderen zu sprechen, mindestens genauso wichtig ist es, die Mentalität und die Denkweise eines Volkes aus seiner Geschichte heraus kennenzulernen und zu verstehen. Dies geschieht am Besten in der Begegnung miteinander, im persönlichen Kennenlernen – wie Ihr es in den Intensiv-Lernphasen mit den Schülern der französischen Partnerschule in Nancy erlebt habt“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort