Videoüberwachung in den Höhlen Mehr Komfort für die Höhlen-Besucher

Homburg · Seit vielen Jahren beschäftigt der Betrieb der Schlossberghöhlen die Homburger Stadtverwaltung. Nun wird über eine Videoüberwachungsanlage diskutiert, die mehr Möglichkeiten für die touristische Vermarktung bringen könnte.

 Die Schlossberghöhlen haben mit der Sanierung ihr Gesicht gewandelt, nun soll eine endlich installierte Videoanlage auch eine individuelle und ungeführte Erkundung der Höhlen wieder möglich machen, die Stadt hofft durch diesen Schritt auch auf einen Antieg der Besucherzahlen.

Die Schlossberghöhlen haben mit der Sanierung ihr Gesicht gewandelt, nun soll eine endlich installierte Videoanlage auch eine individuelle und ungeführte Erkundung der Höhlen wieder möglich machen, die Stadt hofft durch diesen Schritt auch auf einen Antieg der Besucherzahlen.

Foto: Thorsten Wolf

Wie geht es weiter mit den Homburger Schlossberghöhlen – abseits der Diskussionen rund um einen angedachten Aufzug auf den Schlossberg und die geplante Neugestaltung des Eingangsbereichs der größten Buntsandsteinhöhlen Europas? Das wollte die CDU-Fraktion im Homburger Stadtrat am vergangenen Mittwoch von der Verwaltung wissen. Konkret ging es um den Sachstand zum Betrieb einer Beschallungsanlage und eines mehrsprachigen Audio-Führers.

Markus Emser, Stadtratsmitglied der CDU und Ortsvertrauensmann Homburg-Mitte in seiner Begründung für die Anfrage: „Die größten Buntsandsteinhöheln Europas sind ein touristischer Magner. Nach aufwendigen Sanierungsmaßnahmen wurden die Höhlen 2007 wieder eröffnet.“ Seit diesem Zeitpunkt, so Emser, sei der Einbau einer Beschallungsanlage angedacht. Auch seien mehrsprachige Audio-Führer im Gespräch gewesen. „Besonders im Hinblick auf die Lage Homburgs in der Großregion mit französischen Bewohnern und der Nähe zur Airbase Ramstein mit über 50 000 US-Amerikanern, die dort im direkten Umfeld wohnen, sollte zu weiteren Stärkung und zum Erhalt der Schlossberghöhlen die Höhlenführung auch in französischer und englischer Sprache angeboten werden.“ Emser machte vor dem Hintergrund der Überlegungen, den Schlossberg mit einem Aufzug neu zu erschließen und in diesem Zusammenhang auch den Eingangsbereich der Höhlen neu zu gestalten, seinen Standpunkt klar: „Bevor über die weitere touristische Erschließung des Schlossbergs, beispielsweise mit einem Aufzug, nachgedacht wird, sollte zuerst das vorhandene Angebot professionell ausgestaltet werden.“

Seitens der Verwaltung bezog der hier zuständige Bürgermeister Klaus Roth (CDU) Stellung – nachdem Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (SPD) deutlich gemacht hatte, dass im das Ganze auch „zu langsam“ gehe. Roth selbst erläuterte zu Beginn grundsätzlich, dass es sich bei den Höhlen eben nicht schlicht um Höhlen handele, sondern um ein Besucherbergwerk – verbunden mit entsprechenden Auflagen für den Betrieb. Hier sei man gegenwärtig damit befasst, für den nun auslaufenden Hauptbetriebsplan der Anlage einen neuen zu erstellen.

„In diesem neuen Betriebsplan ist dann auch die zusätzliche Möglichkeit gegeben, die 11. und 12. Etage zu besichtigen und, im Besonderen, den Rundgang ungeführt unternehmen zu können.“ Gegenwärtig sei ein Rundgang nur mit Personal der Schlossberghöhlen möglich. Und diese Höhlenführer böten, so Roth, schon jetzt mehrsprachige Führungen an. „Nichts desto Trotz – und hier bin ich gerne bereit, in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses eine Demonstration zu zeigen – wird es in Form von Tablet-PCs eine Form von multimedialer Führung geben.“

Diese digitalen Führer seien mehrsprachig abrufbar. Von einer zentralen Beschallungsanlage haben man hingegen Abstand genommen, „weil es heute aus museumspädagogischer Sicht nicht mehr so ist, dass man einen Lautsprecher hinhängt, einen Kopf drückt und dann die halbe Höhle beschallt. Das geschieht heute individuell.“ Ganz aktuell sei vor einigen Tagen auch die Video-Anlage vom Oberbergamt als zuständiger Aufsichtsbehörde der Schlosberghöhlen abgenommen worden sei. Auch vom Datenschutz-Zentrum liege eine Genehmigung für diese Videoanlage vor.

 Zu den Sehenswürdigkeiten der Schlossberghöhlen gehört auch der nie genutzte Regierungsbunker aus der Zeit von Johannes Hoffmann.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Schlossberghöhlen gehört auch der nie genutzte Regierungsbunker aus der Zeit von Johannes Hoffmann.

Foto: Thorsten Wolf

Diese, so Roth, diene ausschließlich dem Monitoring der Höhlen, „das heißt, es erfolgt keine Speicherung der Videodaten.“ Zum Hintergrund: Eine solche Videoanlage ist nötig, um auch abseits von geführten Gruppen die Höhlen ganz individuell zu erkunden. Zu Beginn der vergangenen Woche habe man auch Luftmessungen vorgenommen, „damit die Anzahl der Menschen, die gleichzeitig in den Höhlen sein können, größer werden kann. Im Moment ist diese Anzahl begrenzt. Wenn nun nachgewiesen ist, dass die Belüftung in Ordnung ist, dann können mehr Menschen als bisher an diesen dann ungeführten Besichtigungen teilnehmen.“ Gegenwärtig, so Roth abschließend, gehe er davon aus, dass der neue Hauptbetriebsplan als Grundlage für die von ihm genannten Veränderungen ab dem 1. März greifen werde.

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