St. Martin in Homburg Der Heilige Martin kam im Regen

Homburg · Trotz schlechten Wetters gingen in der Homburger Innenstadt gut 500 Kinder beim Laternenumzug mit.

 St. Martin zu Pferd vor dem großen Feuer, das auf dem Homburger Marktplatz entzündet wurde.

St. Martin zu Pferd vor dem großen Feuer, das auf dem Homburger Marktplatz entzündet wurde.

Foto: Markus Hagen

Trotz Regenwetters strömten gut 500 Kinder mit ihren Eltern und Verwandten am Montagabend zum St. Martinsumzug  auf den Homburger Marktplatz. Die Kulturgesellschaft hatte zu diesem Ereignis mit Unterstützung der Feuerwehr des Löschbezirks Homburg-Mitte und der musikalischen Umrahmung durch die Pfarrkapelle Kirrberg zu diesem Ereignis eingeladen.

Bis es los ging, hieß es erst einmal etwas Schutz vor den Regen zu suchen. Mit ihren Laternen standen die jüngsten Besucher des Umzuges unter Terrassenabdeckungen der umliegenden Gaststätten am historischen Marktplatz. Die Geschichte vom Heiligen St. Martin und der Mantelteilung mit dem Bettler war fast allen Kindern bekannt.

Die siebenjährige Mia aus Erbach war zum ersten Mal live beim Homburger St. Martinsumzug dabei. „Letzten Freitag wollte ich beim Umzug bei meinem ehemaligen Kindergarten mitmachen. Aber ich war verhindert“, erzählt sie. Ein Grund mehr, sich den Umzug doch einmal in Homburg anzuschauen. Ihre gleichaltrige Freundin Daria war schon dreimal in Homburg dabei. Auf die Martinsbrezeln brauchten die Kinder nicht lange zu warten. Wer wollte, bekam das süße Naschwerk, 800 Stück standen bereit, schon vor dem Beginn der Veranstaltung. Damit ließ sich die Wartezeit sehr gut überbrücken.

Vom historischen Marktplatz startete der Zug. Mit St. Martin, dargestellt von Isabelle Veit von der Voltigier- und Reitgemeinschaft Südwestpfalz aus Zweibrücken, hoch zu Ross vorne weg, begleitet vom Bettler (Marc Albrecht), ging es durch die Eisenbahnstraße, Talstraße, Fruchthallstraße über die Karlsbergstraße zurück zum Marktplatz. Indessen entzündeten Mitglieder der Feuerwehr routiniert  das Martinsfeuer vor dem Brunnen.

Nach Ankunft des Zuges gab Kulturbeigeordneter Raimund Konrad einen geschichtlichen Einblick zum  heiligen Martin. Das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt. Martin von Tours wurde voraussichtlich im Jahr 316 oder 317 nach Christus in Savaria geboren. Schon im Alter von 15 Jahren wurde er Soldat und als Leibwache bei Kaiser Konstantin eingestellt. Als 17-Jähriger war er im Norden des heutigen Frankreich stationiert.

An einem eiskalten Tag im Winter ritt er zum Stadttor hinaus, als er einen armen Mann antraf, der keine Kleider anhatte. Kurz entschlossen nahm Martin seinen Mantel und teilte ihn mit dem Schwert. Die eine Hälfte gab er dem frierenden Bettler. Noch in der gleichen Nacht hatte er einen Traum: Er sah Jesus, bekleidet mit dem halben Mantel, den er dem Bettler übergeben hatte.

Als Martin am nächsten Morgen erwachte, wollte er sein Leben völlig verändern. Er verließ die Armee und trat als Mönch in den Dienst Gottes. Einige Jahre später ließ er sich taufen und wurde 371 Bischof von Tours. Die Legende vom heiligen Martin steht noch bis heute. Für seine Tat wird er verehrt. Sie soll ein Vorbild für alle Menschen sein, seine Nächsten zu lieben wie sich selbst.

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