Mannlich wird Unesco-Schule

Homburg · Am Donnerstag ist ein großer Tag fürs Mannlich-Gymnasium, denn dann wird es offiziell in den weltweiten Kreis der Unesco-Schulen aufgenommen. Der Weg dahin dauerte gut und gerne fünf Jahre.

 Eine der ersten Unesco-Schulen im Saarland war das Illtalgymnasium. Hier feiert es mit Bildungsminister Ulrich Commerçon (der mittlere der drei Herren) den 25. Geburtstag der Auszeichnung. Das Mannlich-Gymnasium steht erst ganz am Anfang. Foto: Andreas Engel

Eine der ersten Unesco-Schulen im Saarland war das Illtalgymnasium. Hier feiert es mit Bildungsminister Ulrich Commerçon (der mittlere der drei Herren) den 25. Geburtstag der Auszeichnung. Das Mannlich-Gymnasium steht erst ganz am Anfang. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Als Wolfram Peters vor über fünf Jahren sein Amt als neuer Direktor des Mannlich-Gymnasiums antrat, hatte er ein klares Ziel für die nahe Zukunft: Seine Schule sollte Unesco-Projektschule werden. Peters sagte damals änlässlich eines Besuchs in unserer Redaktion: "Wir sind sehr stark aufgestellt mit Partnerschaften in Frankreich, Polen, England und den USA. Bei dieser Internationalität und den vielen Kontakten liegt es nahe, diesen Schritt zu gehen."

Und nun ist es soweit: Am morgigen Donnerstag um 17 Uhr wird anlässlich einer Feier in der Aula die Urkunde übergeben. "Darauf haben wir jahrelang hingearbeitet", so Peters gestern.

Die Freie Waldorfschule Bexbach und das Leibniz-Gymnasium St. Ingbert sind übrigens (bis morgen) die einzigen Einrichtungen im Saarpfalz-Kreis, die den Titel Unesco-Schule tragen dürfen. Der Grund für einen Beitritt? "Unesco-Schulen leben internationale Verständigung, Nachhaltigkeit und interkulturelles Lernen vor. Themen wie Menschenrechte, Umweltschutz und Toleranz werden im Unterricht behandelt und in Form von Projektarbeit vermittelt", so Peters.

Eigentlich habe sich das Mannlich-Gymnasium schon seit etwa fünf Jahren als Unesco-Schule gefühlt, denn so lange sei es her, dass man sich um eine Eintrittskarte in das internationale Schulennetz der Unesco beworben habe, erinnert sich Peters. Zu diesem Netz gehören weltweit etwa 8800 Schulen; in Deutschland sind etwa 155 der insgesamt weit über 30 000 Schulen auch Unesco-Projektschulen, weitere 45 streben eine international anerkannte Mitgliedschaft an, wie sie morgen das Mannlich-Gymnasium erhalten wird.

Und so wird es am 23. April in der Aula der Schule "eine würdige, ernsthafte Feier geben, die aber genauso gut witzig und unterhaltsam werden soll, also keinesfalls langweilig", kündigt der Schulleiter an.

Im Mittelpunkt werde das Selbstverständnis des Mannlich-Gymnasium als international geprägte Schule stehen. Gerade sei es auch gelungen, in das Programm GAPP (German-American Partnership Program) aufgenommen zu werden, auf dessen Basis der Austausch nach Henrico County in Virginia (USA) leichter gestaltet werden wird.

Nach Überzeugung des Mannlich-Gymnasiums sei es aber nicht damit getan, "plakativ und demonstrativ" die von der Unesco vorgegebenen Themen zu bearbeiten. "Wir wollen ganz bestimmt kein dickes Schild vor der Schule anbringen, das allen zeigen soll, das wir die Gutmenschen-Schule Nummer eins sind", sagt Wolfram Peters mit einem Lachen, "uns geht es darum, die Auszeichnung mit Inhalten zu füllen." Schwerpunkt der schulischen Projekte solle sein, "dass tatsächlich etwas von uns selbst getan wird und nicht nur darüber geredet wird."

Zum Thema:

Auf einen BlickDie Unesco-Projektschulen versuchen, die Ziele der Unesco im Unterricht und durch außerschulische Aktivitäten publik zu machen. Die Art der Arbeit an den Zielsetzungen ist sehr verschieden und den Schulen selbst überlassen. Um effektiv zu arbeiten, kooperieren viele Schulen, übernehmen Patenschaften und beteiligen sich an nationalen und internationalen Seminaren. Für viele Schulen ist der Höhepunkt ihrer Arbeit der alle zwei Jahre stattfindende internationale Unesco-Projekttag. Das Mannlich-Gymnasium unterhält beispielsweise Schul-Partnerschaften in Polen, in Frankreich und den USA sowie in Argentinien. maa

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