Feuerwehr Altstadter Wehr vor Herausforderung

Altstadt · Jahreshauptversammlung des Löschbezirks stand im Zeichen von Mahnungen der Kirkeler Wehrführung

 Auch wenn es derzeit nicht so richtig rund in Altstadt läuft: Zumindest bei den Geehrten, Beförderten und in die aktive Wehr übernommenen Kameraden gab‘s fürs Foto ein Lächeln.

Auch wenn es derzeit nicht so richtig rund in Altstadt läuft: Zumindest bei den Geehrten, Beförderten und in die aktive Wehr übernommenen Kameraden gab‘s fürs Foto ein Lächeln.

Foto: Thorsten Wolf

Die Jahreshauptversammlung eines Löschbezirk ist im Regelfall keine Angelegenheit, die den Puls der Teilnehmer nach oben treibt. Geht es nicht gerade per Kampfabstimmung um die Neuwahl einer Löschbezirksführung, dann dominieren Einsatzzahlen des vergangenen Jahres, Kassenberichte und Grußworte eine solche Veranstaltung. Am vergangenen Sonntag, bei der Jahreshauptversammlung des Löschbezirks Altstadt der Kirkeler Feuerwehr, allerdings entspann sich ein etwas anderes Szenario. Natürlich gab es auch dort einen Rück- und Ausblick der Löschbezirksführung in Person von Andreas Hoffmann, einen Bericht aus dem Bereich der Jugendfeuerwehr, einen Kassenbericht. Und es wurde mit Fabian Abbruzzino auch ohne Gegenkandidat ein zweiter, stellvertretender Löschbezirksführer gewählt. Doch die Brisanz des Vormittags im Gerätehaus in Altstadt, die lag im Bericht und Grußwort von Kirkels Wehrführer Gunther Klein. Nun, wer Klein kennt, der weiß, das Kirkels Feuerwehrchef das klare Wort und die direkte Ansprache wählt, ein „Schönfärber“ und „Schönschwätzer“ ist er wahrlich nicht. Das mag nicht jedem gefallen, trotzdem oder gerade deswegen wurde er im November des vergangenen Jahres für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Am Sonntag nun hatte er den Altstadter Feuerwehrleuten einiges ins Gebetbuch zu schreiben. Und mit jedem Satz, den Klein da vor versammelter Mannschaft aussprach, wurde deutlicher: Im kleinsten Kirkeler Löschbezirk läuft es nicht so richtig rund. Laute Töne vermied Klein, dadurch wurden seine Appelle an die Löschbezirksführung und die Feuerwehrleute aber nicht weiter eindringlich. Was nicht nur zwischen den Zeilen da zu verstehen war: Aus Sicht der Wehrführung seien in Altstadt „die Fähigkeiten bezüglich Funktions- und Einsatzfähigkeit nicht mehr so gegeben, wie sie sein sollen“. Diese Probleme, auch das machte Klein deutlich, seien nicht plötzlich aufgetreten, sondern hätten sich entwickelt. Im Dezember des vergangenen Jahres habe es deswegen ein Gespräch mit der Löschbezirksführung und den Feuerwehrleuten gegeben. Am Sonntag nun machte Klein vor dem Hintergrund dieses Gesprächs und der Gesamtsituation deutlich: „Es muss was passieren in Altstadt!“ Hier nahm er den gesamtem Löschbezirk in die Pflicht. So sei es nötig, ein Zukunftskonzept zu entwicklen. Die daraus resultierenden Verbesserungsvorschläge müssten dann kurzfristig eingeleitet werden, ebenso wie mittel- und langfristige Maßnahmen – um den Fortbestand des Löschbezirks zu gewährleisten. „Es ist fünf vor 12!“ Seine konkreten Forderungen an die Mitglieder des Löschbezirks: Eine regelmäßige Teilnahme an Übungen, entsprechende Einsatzbereitschaft und, gezielt gerichtet an die Atemschutzgeräte-Träger, eine bessere Wahrnehmung von Terminen bei Untersuchungen, bei Übungen auf der Atemschutzgerätestrecke und bei den jährlichen Unterweisungen. „Das gehört dazu.“ Klein ließ aber auch nicht unerwähnt, dass die Absicht des Altstadter Löschbezirks, in 2019 die Übungen zusammen mit den Löschbezirken Limbach und Kirkel-Neuhäusel abzuleisten, da ein großer, wichtiger Schritt nach vorne sei – ebenso die Wahl von Abbruzzino zum zweiten stellvertretenden Löschbezirksführer als Entlastung der Löschbezirksführung. Was den Morgen in Altstadt dabei auch auszeichnete, war der Umstand, dass sowohl Klein für die Wehrführung als auch Uwe Wagner als Kreisbrandinspekteur dem Löschbezirk bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen ihre Unterstützung anboten – aus formulierten, guten Gründen. Denn, sowohl Klein als auch Wagner: Die Gemeinde brauche den Löschbezirk Altstadt und dort jede einzelne Einsatzkraft. „Ihr seid nicht weniger Wert wie die Feuerwehrleute in Limbach und Kirkel-Neuhäusel!“ Uwe Wagner verdeutlichte zudem, dass der Löschbezirk Altstadt als Teil der Feuerwehr Kirkel mehr als notwendig sei. Dies müsse Motivation genug sein. Wie die klaren Worte von Klein und Wagner am Sonntag bei den Altstadter Feuerwehrleuten selbst ankam, das war kaum in den Gesichtern abzulesen. Immerhin: Für beide Redner gab‘s am Ende mehrheitlich und deutliches Klopfen auf den Tischen.

Übernahme aus der Jugendfeuerwehr in aktive Wehr: Manuel Schneider; Beförderungen: Niklas Heck zum Feuerwehrmann (in Abwesenheit), Lukas Limbach zum Oberfeuerwehrmann, Fabian Abbruzzino zum Löschmeister und Stefan Bentz zum Brandmeister; Ehrungen: Alterswehrmitglied Oberbrandmeister Peter Schech für 50 Jahre und Alterswehrmitglied Brandmeister Erwin Wolf für 70 Jahre (in Abwesenheit).

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