Lichter leuchten für den Frieden in der Welt

Homburg · Mit einem stillen Gebet gedachten die zahlreichen Menschen im Weihnachtsdorf der Opfer des Terroranschlags von Berlin. Die Pfadfinder vom Stamm Camino Homburg gaben das Friedenslicht aus Bethlehem weiter.

 Auch die 13-jährige Ronja vom Pfadfinder-Stamm Camino Homburg der Pfarrei Heilig Kreuz verteilte am Mittwochabend das Licht von Bethlehem – als Zeichen der Hoffnung auf Frieden und Freiheit in der Welt. Foto: Thorsten Wolf

Auch die 13-jährige Ronja vom Pfadfinder-Stamm Camino Homburg der Pfarrei Heilig Kreuz verteilte am Mittwochabend das Licht von Bethlehem – als Zeichen der Hoffnung auf Frieden und Freiheit in der Welt. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin vom Montag haben die Homburger am Mittwochabend im Weihnachtsdorf ein deutliches Zeichen gegen Angst und für ein friedvolles Miteinander gesetzt: Noch nie in der Vergangenheit nahmen so viele Menschen an der Aktion "Friedenslicht aus Bethlehem" der Deutschen Pfadfinder-Gesellschaft St. Georg (DPSG) teil. Vor der Bühne des Marktes auf dem Christian-Weber-Platz drängten sich die Menschen mit ihren Kerzen, von der Bühne aus gaben jungen Pfadfinderinnen und Pfadfinder vom Stamm Camino Homburg in der Pfarrei Heilig Kreuz das Licht aus der Geburtsstadt Jesu weiter.

Unter ihnen auch die 13-jährige Ronja. Ihre Antwort auf die Frage, ob es wirklich etwas bringe, sich mit einem Licht für den Frieden in der Welt einzusetzen, war berückend deutlich. "Ich finde, es vermittelt ein sehr gemeinschaftliches Gefühl. Und ich denke, dass man beim Frieden irgendwie klein anfangen muss. Und wenn man ein Licht von Bethlehem hinaus trägt in die ganze Welt und auch bis nach Homburg , dann glaube ich schon, dass das etwas bewirkt."

Frank Klaproth, Gemeindereferent in der Pfarrei Heilig Kreuz, ging natürlich in seiner Ansprache auf den Anschlag in Berlin ein. "Nicht zuletzt die Ereignisse vom Montag haben uns auf brutale Weise vor Augen geführt, wie krank unsere Welt ist - und wie groß unsere Sehnsucht nach Sicherheit und Frieden. Für einen kurzen Moment der Stille wollen wir an die Menschen in Berlin, aber auch an die Menschen in der ganzen Welt denken und für sie beten, die unter Krieg, Hass und Terror leiden. Beten wir gemeinsam in Stille für den Frieden in unserem Leben, für den Frieden in der Welt." Und so kam es, dass es vor der Bühne und inmitten des Trubels des Weihnachtsdorfes still, sehr still wurde.

Doch der Mittwochabend war nicht ein langanhaltender Moment der Trauer, er war vor allem für all die, die das Licht Jesu verteilten und empfingen und ein Blick nach vorne und der Versuch, dem Dunkel zu entkommen. "Weil in diesen Tagen des Hasses und der Angst nichts mehr zählt als ein Licht in der Dunkelheit", kleidete es einer vor der Bühne in Worte.

Doch nicht nur durch den Terror von Berlin bekam die Aktion der Pfadfinder am Mittwoch einen, wenn auch nicht gewünschten, aktuellen Bezug: Grundsätzlich ging es in diesem Jahr auch darum, das Internet für die Botschaft vom Frieden zu nutzen - also genau den Ort, der sich in der jüngeren Vergangenheit oft als Brutstätte für Hass und Ausgrenzung präsentiert hat. "Bei der diesjährigen Friedenslichtaktion ,Frieden: Gefällt mir' sollen der Austausch und die Vernetzung aller Friedenspfadfinderinnen und Friedenspfadfinder über das Internet sowie die Sozialen Netzwerke im Mittelpunkt stehen. Denn das Netz verbindet ,alle Menschen guten Willens' und kann dazu beitragen, die Idee des Friedenslichtes - ,ein Europa in Frieden' - zu verbreiten", so das von der DPSG formulierte Ansinnen für die Friedenslicht-Aktion 2016.

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