Vermehrte Straßensperrungen Kurz vorm Kollaps in der Homburger Innenstadt?

Homburg · Viele Veranstaltungen bringen Leben in die Stadt – und oft genug den Verkehr zum Erliegen. Die Stadtverwaltung sieht mehr Nutzen als Schaden.

 Nächste Woche wird der Firmenlauf zu Sperrungen im Bereich der Talstraße führen, schon in den vergangenen Wochen gab es Einschränkungen durch Veranstaltungen wie Trofeo oder Maifest. Das ruft auch Kritiker auf den Plan. Foto: T. Wolf

Nächste Woche wird der Firmenlauf zu Sperrungen im Bereich der Talstraße führen, schon in den vergangenen Wochen gab es Einschränkungen durch Veranstaltungen wie Trofeo oder Maifest. Das ruft auch Kritiker auf den Plan. Foto: T. Wolf

Foto: T. Wolf

Ende Mai das Maifest, vor einigen Tagen das Radrennen Trofeo, in der kommenden Woche der Firmenlauf: In Homburg wird gerade in diesen Tagen einiges geboten. Verbunden damit sind aber immer auch wieder Sperrungen von Straßen, dabei oft betroffen: die Talstraße. Freuen sich die einen über so viel Leben in der Stadt, sind die damit verbundenen Einschränkungen für einige andere doch schlicht ein Ärgernis. Gerade die Etappe der Trofeo sorgte am vergangenen Wochenende beim einen oder anderen Gewerbetreibenden und bei Autofahrern für hörbare Kritik. Tatsächlich waren Teile der Homburger Innenstadt über Stunden hinweg, und auch zu üblichen Homburger Geschäftszeit am Samstag, nur schwer erreichbar, mussten doch neben der Talstraße auch noch zahlreiche andere Routen zeitweise dicht gemacht werden.

Bei der Stadt Homburg kennt man die Probleme, verweist aber auf den grundsätzlichen Nutzen solcher Veranstaltungen. Pressesprecher Jürgen Kruthoff: "Generell ist es so, dass die Stadtverwaltung Homburg - sei es durch das Kulturamt, das Stadtmarketing oder auch andere Dienststellen - versucht, mit verschiedenen Veranstaltungen und Events Menschen in die Stadt zu bringen, die nicht nur für Leben und Unterhaltung sorgen sollen, sondern von denen auch die Geschäftswelt und die Gastronomie profitieren sollen."

Dabei sei es nicht immer möglich, auf Absperrungen oder Einschränkungen, so durch den Wegfall von Parkflächen, zu verzichten. "Sperrungen sind oft schon allein aus Gründen der Sicherheit notwendig. Da diese zu Einschränkungen führen, versuchen wir, diese möglichst klein zu halten." Zudem habe sich die Situation übers Jahr hinweg schon deutlich entspannt, "die Festa Italiana ist weggefallen, andere Feste oder auch die Gewerbemesse werden nun in der Halle des Baubetriebshofes durchgeführt und nicht in der Innenstadt".

Auch bei der Trofeo, die immer für umfangreiche Sperrungen sorge, habe man sich weiter entwickelt, "da früher die Strecke komplett gesperrt war, nun aber die zeitweilige Nutzung der Strecke und deren Überquerung möglich ist, wenn der Pulk der Radler gerade vorbeigefahren ist", erläuterte Kruthoff.

Den Kritikern machte der Stadtpressesprecher eher wenig Hoffnungen auf eine übers Jahr hinweg sperrungsfreie Innenstadt. "Generell wird es uns nicht gelingen, es allen Beteiligten recht zu machen, aber wir sehen gerade im Bereich des Stadtmarketings die Chance, durch interessante Veranstaltungen Menschen in die Stadt zu locken, die diese vielleicht erstmals sehen und sich vornehmen, zu einer anderen Gelegenheit wieder zu kommen, um das, was sie gesehen haben, näher zu erkunden." Zu diesen Veranstaltungen gehörten auch der Musiksommer und, ganz aktuell, der Brotmarkt an diesem Samstag." Kruthoffs Rat: "Letztlich besteht für Geschäftsleute auch die Chance, auf den Zug aufzuspringen und mit speziellen Angeboten auf die größere Zahl von Menschen in der Stadt zu reagieren. Wer diese Situation allerdings zum Anlass nimmt, sein Geschäft früher zu schließen, verfolgt anscheinend eine andere Idee." Hier griff Kruthoff das Verhalten von einigen Homburger Gewerbetreibenden auf, die am Trofeo-Samstag schon um 11 Uhr ihre Läden geschlossen hatten.

Mit Blick in die Zukunft sagte Kruthoff: "Wir werden uns weiter bemühen, auf Kritik zu reagieren und die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Wer allerdings der Ansicht ist, die Veranstaltungen in der Stadt zu reduzieren, sollte diese Kritik nicht allein an die lokalen Medien richten, sondern diese auch in die Stadtpolitik tragen, damit sich gegebenenfalls der Stadtrat mit einer möglichen Reduzierung der Veranstaltungen beschäftigen kann."

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