Kunstwerke wie durch Wasser betrachtet

Homburg · Unter dem Titel „Mystica und Blütenschimmer“ zeigt Inge Faralisch Schäfer ihre Bilder in der Galerie Beck

 Bilder von Inge Faralisch Schäfer sind in der aktuellen Ausstellung in der Galerie Beck in Schwarzenacker zu sehen. Foto: Cordula von Waldow

Bilder von Inge Faralisch Schäfer sind in der aktuellen Ausstellung in der Galerie Beck in Schwarzenacker zu sehen. Foto: Cordula von Waldow

Foto: Cordula von Waldow

Die Bilder von Inge Faralisch Schäfer, einer von rund 20 Künstlerinnen in der aktuellen Ausstellung in der Galerie Beck in Schwarzenacker, beflügeln die Phantasie und laden zum Träumen ein. Das ist durchaus so beabsichtigt, denn ihre Ausstellung trägt den Titel "Mystica und Blütenschimmer". Die "Mystica"-Bilder erinnern an Pflanzenteile und wirken wie ein Blick durch Wasser darauf. Sie faszinieren mit ihrer meist zarten, ineinander übergehenden Farbgebung und durch ihre diffuse Verschwommenheit. "Mystica bedeutet für mich diese Schnittstelle, an der das Nicht-Sein ins Sein übergeht, das Formlose zur Form wird", beschreibt die Künstlerin ihre Intention. Die 68-jährige, pensionierte Lehrerin, ist die einzige Homburgerin in dieser Ausstellung. Ihre Bilder sind in einem Medien-Mix aus Fotografie und Malerei entstanden.

Am Anfang stand das Bild, das Inge Faralisch Schäfer gemalt hat. "Ich finde es sehr interessant, ein Bild so wachsen zu sehen und liebe diese Mixtechniken", erklärt die Autodidaktin. Es mache viel Spaß, zu sehen, was sich aus dem ursprünglichen Bild entwickelt.

Mal hat sie mit ganz feinen Strichen Konturen geschärft und fokussiert, mal mit Wasserfarben weiter verwischt, bis das Werk endgültig ihren Vorstellungen entsprach. "Man muss dann auch mal einen Punkt machen", konstatiert sie auf die Frage, ob nicht auch dieses Prozedere auf Unendlichkeit angelegt sei. "Seelenbilder" mag sie ihre Arbeit nicht nennen. Geprägt wird diese dennoch von langen Jahren in Südamerika, der Heimat der Schamanen, und einer intensiven Beschäftigung mit spirituellen Themen.

Die "Blütenschimmer", ähnlich entstanden, wie "Mystica" weisen einen anderen Charakter auf. Hier spielt Inge Faralsich Schäfer abstrahiert mit Farben und Formen. Die Bilder tragen ganz unterschiedliche Energien, die sich in der französischen Namensgebung widerspiegeln: Fleur d'été (Sommerblume), Fleur du bien (Blume des Guten) oder Fleur de force, der Kraft, etwa.

Bereits als Kind liebte es die Homburgerin, zu malen. Als Lehrerin und Mutter dreier Töchter fehlte ihr lange Jahre die Zeit. Während ihrer Jahre in Genf nahm sie am Centre du gravure bei dem Künstler Jean Claude Prêtre. Immer wieder zog es sie zu Pinsel und Farben. 1988 stellte sie erstmals in der Homburger Galerie am Turm aus. Ausstellungen im Saarland, in Santiago de Chile und im vergangenen Jahr in der Galerie Achzig in Berlin, folgt jetzt der Neubeginn in der Heimat. Inge Faralisch Schäfer will sich jetzt wieder intensiver ihrer Kunst widmen und plant weitere Ausstellung. Die Künstlerin malt und gestaltet übrigens nicht nur eigene Bilder, sondern übernimmt auf Anfrage auch individuelle Auftragsarbeiten.

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Auf einen Blick Inge Faralisch arbeitete von 1971 bis 2003 als Lehrerin in Homburg, Genf und Santiago de Chile. Ausstellungen zeigte sie etwa in Santiago, im Museum Ludwig (Saarlouis) und in Berlin.

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