Kunst für jeden Geschmack

Homburg · Es ist die mittlerweile fünfte Auflage der Homburger Artmosphäre. Und die Macher sind stolz darauf, wie gut sich das Kunstereignis entwickelt hat. Mehr als 90 teilnehmende Gruppen sind diesmal dabei.

 In der facettenreichen Freilichtgalerie, die durch die Artmosphäre am 27. August in der Homburger Innenstadt geschaffen wird, wird auch das Stelzentheater Circolo unterwegs sein. Foto: Christian Dirr

In der facettenreichen Freilichtgalerie, die durch die Artmosphäre am 27. August in der Homburger Innenstadt geschaffen wird, wird auch das Stelzentheater Circolo unterwegs sein. Foto: Christian Dirr

Foto: Christian Dirr

Ein bisschen Bauchweh haben alle Veranstalter eines Open-Air-Spektakels in Sachen Wetter ja eigentlich immer - nicht nur in diesem Sommer. Doch warum eigentlich nicht aus der Not eine Tugend machen?, fragten sich der ehrenamtliche Kulturbeigeordnete der Stadt Homburg , Raimund Konrad, und die städtische Kuratorin Françoise Mathis-Sandmaier.

Und wie könnte es anders sein, wenn es um ein Ereignis wie die Artmosphäre geht, dem Tag der selbst gemachten Kunst unter freiem Himmel: Es kam eine kreative Idee heraus. So wird Katharina Pieper, die sich mit ihren kalligrafischen Arbeiten längst einen Namen gemacht hat, jeden Schirm ein bisschen gestalten, ob er nun zum Schutz vor Regen oder vor der Sonne mitgebracht wird.

Das ist natürlich nicht die einzige Sache, die das große Spektakel am Samstag, 27. August, von 10 bis 17 Uhr in der Homburger Innenstadt so besonders macht. Das zeigen schon die kleinen Übersichts-Hefte, die Konrad und Mathis-Sandmaier mit in die Redaktion gebracht haben. Da ist zum einen die pure Anzahl an Kreativen, die sich bei der Artmosphäre diesmal angemeldet haben: Gut 90 Gruppen, das ergebe über 120 Teilnehmer, und damit deutlich mehr als im Anfangsjahr, als gerade einmal 32 Gruppen dabei waren. Es ist die mittlerweile fünfte Auflage der Veranstaltung, und sie sind stolz, dass die so gut ankommt. Immerhin um die 5000 Euro lasse sich die Stadt das Ereignis, für das die Kulturgesellschaft verantwortlich zeichnet, kosten, sagt Konrad.

"Wer Kunst machen will, kann sich hier präsentieren", betonen sie. Eine Jury, die auswählt, wer von den Interessenten letztlich seinen Stand, seine Arbeiten und eventuell Maschinen aufstellen darf, gebe es nicht. Die Betrachter müssten selbst urteilen. Es sind Hobbykünstler darunter, aber auch Profis. Die meisten kommen aus dem Saarpfalz-Kreis, aber auch aus der Westpfalz oder von noch weiter her. Beeindruckend ist zudem die Vielfalt: Die Malerei bildet zwar einen Schwerpunkt, aber es gibt viel mehr: von Kalligrafie bis Holzarbeit, von Schmuck- und Lederkunst bis zum erweiterten kreativen Angebot mit Theater von der freien Kunstschule Artefix, Stelzenläufern mit bunten Kostümen der Gruppe Circolo und mit Musik.

Es wird nicht nur präsentiert, sondern auch vor Ort gearbeitet, etwa geklöppelt, genäht, gemalt, was dem Ganzen eine weitere besondere Note gibt. Und: Es darf nicht nur geschaut werden, man darf immer wieder mitmachen oder sich etwas mit persönlicher Note herstellen lassen. Neben den eigens gestalteten Schirmen sind das etwa Porträts oder Karikaturen - auch Peter Hilzensauer wird dabei sein, der demnächst eine eigene Ausstellung in der Saalbau-Galerie bekommen werde.

Von "Pralinenkunst" spricht Françoise Mathis-Sandmaier, denn es sei für jeden Geschmack etwas dabei: klassisch, modern, experimentell.

Auch von der Besucherseite sei der Zuspruch groß, das Publikum sei bunt, vom Alter gut gemischt. Um das "genussreiche Flanieren" geht es an dem Tag, die eigene Dynamik, wenn man schlendert, schaut, Hand anlegt, Pausen macht, sich unterhält. Die Kleinsten könnten zum Beispiel mit Perlen arbeiten, drucken, stempeln, die Großen den Facettenreichtum auf sich wirken lassen.

Auch musikalisch wird richtig groß aufgefahren: Es spielt im Rahmen des Musiksommers die Balkan-Brass-Band Fanfare Ciocarlia auf dem historischen Marktplatz, die wohl viele Zuhörer locken wird. Das Trio Pac ist zusätzlich an diversen Standorten in der Innenstadt zu hören.

Das sorgt aber auch dafür, dass man sich räumlich etwas anders aufgestellt hat: weniger auf dem Marktplatz, stärker auf dem Christian-Weber-Platz, in der Eisenbahnstraße zusätzlich Richtung Rondell, auf dem Ilmenauer Platz und auf der Talstraße ist ebenfalls Artmosphären-Stimmung.

Heißt es also jetzt nur noch: Schirm nicht vergessen und in die Kunst stürzen.

 Spaß unterm Schirm haben der Kulturbeigeordnete Raimund Konrad und die städtischen Kuratorin Françoise Mathis-Sandmaier beim Besuch in der Homburger Redaktion. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

Spaß unterm Schirm haben der Kulturbeigeordnete Raimund Konrad und die städtischen Kuratorin Françoise Mathis-Sandmaier beim Besuch in der Homburger Redaktion. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

Foto: Stumm/SZ-Redaktion
 Und so sieht ein kalligrafisch gestalteter Schirm der Künstlerin Katharina Pieper aus. Foto: Katharina Pieper

Und so sieht ein kalligrafisch gestalteter Schirm der Künstlerin Katharina Pieper aus. Foto: Katharina Pieper

Foto: Katharina Pieper

Die Artmosphären-Infohefte gibt es im Kulturamt im Homburger Rathaus, Am Forum, außerdem sind sie im Stadtbusbüro erhältlich. Zusätzlich liegen sie auch an vielen Stellen in Homburg aus.

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