Kostümführung mit „Regina Wirth“

Homburg · Geschichtsinteressierte sind am Donnerstag, 27. August, in Homburg genau richtig: Dort führt Monika Link in stilechter Tracht zu Schauplätzen, die vor dem Hambacher Fest in den Jahren von 1830 bis 1832 bedeutsam waren.

 Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth begibt sich „Regina Wirth“, dargestellt von Monika Link. Foto: Baus/Siebenpfeiffer-Stiftung

Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth begibt sich „Regina Wirth“, dargestellt von Monika Link. Foto: Baus/Siebenpfeiffer-Stiftung

Foto: Baus/Siebenpfeiffer-Stiftung

Wo Siebenpfeiffer, als Gefangener in Ketten gelegt, seine letzte Nacht in Homburg zubrachte, und wo sich Wirth, im Nachthemd und mit dem Gesetzbuch in der Hand, gegen geballte Polizeigewalt auflehnte, wo der widerspenstige protestantische Dekan Weber gern mit gleichgesinnten Freunden seinen Wein trank, und wo sich die Homburger Bürger sammelten, um mit Pferdefuhrwerken zum Hambacher Fest zu gelangen: Episoden wie diese gehören mit zum Rundgang durch Homburg , zu dem am Donnerstag, 27. August, die Siebenpfeiffer-Stiftung einlädt. Die Exkursion gilt jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein Stück deutsche Geschichte geschrieben wurde.

Seit sechs Jahren ist Homburg deswegen - zusammen mit Zweibrücken - unter der Regie der Siebenpfeiffer-Stiftung eine von zwölf Stationen entlang der "Straße der Demokratie", und die regelmäßigen Stadtführungen stellen ein Teil der unterschiedlichen Aktivitäten im Rahmen dieses Projektes dar. "Das Homburger Völkchen ist äußerst liberal" schrieb Georg Fein, der Redakteur an der "Deutschen Tribüne" in Homburg , 1832 in einem Brief an seine Mutter, und dieses Zitat ist auch das Motto der Stadtführung. Die Tour zu den einschlägigen Schauplätzen der Ereignisse um Siebenpfeiffer und Wirth wird aber kein gewöhnlicher Rundgang durch das Stadtzentrum. Vielmehr erwartet die Teilnehmer eine inszenierte Kostümführung. Monika Link wird als "Regina Wirth", also der Ehefrau von Johann Georg August Wirth, in zeitgenössischer Biedermeier-Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit zwischen 1832 und 1834 so alles erlebt hat. Die Stationen der von ihr geleiteten Begehung sind etwa das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das "Landcommissariat" befanden, die Druckerpresse, auf der die Wirths berühmt-berüchtigte "Tribüne" zeitweise gedruckt wurde.

Die Teilnahme ist kostenlos, Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Außengelände des Siebenpfeiffer-Hauses, Kirchenstraße 8.

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