Hochbegabte Wie begabte Kinder gefördert werden

Homburg · Das regionale Netzwerk im Saarpfalz-Kreis hatte zu einer Tagung nach Homburg eingeladen.

 Beim Praxistag „Förderung begabter Kinder und Jugendlicher“ (von links): Karolina Engel (LPM), Stephan Christ (Bereichsleiter Schulpsychologischer Dienst), Sandra Behrend (Beratungsstelle Hochbegabung im Bildungsministerium), Burkhard Jellonnek (Leiter des LPM), Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot, Landrat Theophil Gallo, Klaus Guido Ruffing (Saarpfalz-Kreis) und Professor Jörn Sparfeldt.

Beim Praxistag „Förderung begabter Kinder und Jugendlicher“ (von links): Karolina Engel (LPM), Stephan Christ (Bereichsleiter Schulpsychologischer Dienst), Sandra Behrend (Beratungsstelle Hochbegabung im Bildungsministerium), Burkhard Jellonnek (Leiter des LPM), Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot, Landrat Theophil Gallo, Klaus Guido Ruffing (Saarpfalz-Kreis) und Professor Jörn Sparfeldt.

Foto: Sandra Brettar/Saarpfalz-Kreis

Das regionale Netzwerk Begabtenförderung im Saarpfalz-Kreis hat dieser Tage im Homburger Forum einen Praxistag zum Thema „Förderung begabter Kinder und Jugendlicher im Saarpfalz-Kreis – Impulse für Kindertagesstätten und Schulen“ veranstaltet. Die Schirmherrschaft übernahm Landrat Theophil Gallo. Das regionale Netzwerk Begabtenförderung im Saarpfalz-Kreis beschäftigt sich bereits seit 2017 mit der Optimierung der Versorgungsstrukturen für hochbegabte und potenziell besonders leistungsfähige Kinder und Jugendliche. Die Akteure dieses Netzwerks kommen aus Schulen, dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM), der Beratungsstelle Hochbegabung und aus der Jugendhilfe des Saarpfalz-Kreises – Schoolworker, Mitarbeiter der Psychologischen Beratungsstelle und des Schulpsychologischen Dienstes, wie es in der Pressemitteilung der Kreisverwaltung heißt.

Landrat Gallo hob in seinen einleitenden Worten die stärkere Berücksichtigung bislang unterrepräsentierter Gruppen wie beispielsweise Mädchen oder Kinder aus sozial benachteiligten Schichten in der Begabtenförderung als eines der zentralen Anliegen hervor. „Es sind die Menschen, die durch ihre Schaffenskraft und Kreativität unser Land voranbringen, bereichern und wirtschaftliches Wachstum generieren. Sie liefern das geistige Kapital für Entwicklung und Fortschritt. Kein Talent darf daher verloren gehen“, betonte der Landrat.

Die Staatssekretärin des saarländischen Bildungsministeriums, Christine Streichert-Clivot, unterstrich in ihrem Grußwort den Stellenwert der Begabtenförderung für das Saarland. Für sie sei Begabtenförderung ein selbstverständlicher Teil unseres inklusiven Bildungssystems.Professor Jörn Sparfeldt, Fachrichtung Bildungswissenschaften der Universität des Saarlandes, hatte bereits am Vorabend im Rahmen der „Homburger Lesezeit“ im „Bistro 1680“ zum Thema „Begabte Kinder in Schule und Elternhaus“ referiert. Als ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet stellte er in seinem Einführungsvortrag am Praxistag zentrale wissenschaftliche Befunde zum Verständnis von Hochbegabung vor und skizzierte die schulische und außerschulische Lebenssituation hochbegabter Kinder vom Vorschulalter über die Grund- und weiterführende Schule und im weiteren Bildungsverlauf. Er merkte an, dass man in der Diskussion um „Hochbegabung“ vielfältigen Vermutungen über vermeintliche oder tatsächliche Besonderheiten hochbegabter Kinder und Jugendlicher begegne.

Viel Applaus erhielt die Schülergruppe der „Querdenker“ des Christian-von-Mannlich-Gymnasiums. Ronja Biran, Merle Frego und Justus Hennes erläuterten anhand vielfältiger Beispiele aus den Jahresthemen die pädagogischen Leitideen des Programms. Neben der Einbettung in den Regelunterricht gehöre auch das Lernen im Rahmen von Exkursionen und der Austausch mit Experten und Forschern zu den Merkmalen des Querdenker-Unterrichts. Die Querdenker bringen ihre Erkenntnisse und Ideen auch in den öffentlichen Diskurs ein, wie bei der zuletzt im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Leistung macht Schule“ durchgeführten Kampagne zum Thema „Fake News“.

Die Tagungsteilnehmer – Lehrkräfte aus Förder-, Grund- und Gemeinschaftsschulen sowie Gymnasien, Pädagogen, Psychologen, ebenso wie Vertreter von Studienstiftungen – konnten anschließend passgenau zugeschnittene Angebote wählen. Die so genannten Ateliers trugen kreative Namen, zum Beispiel „Haus der kleinen Forscher“ oder „Black Box – Naturwissenschaft richtig entdecken“. Die Inklusionsbeauftragte des Ministeriums für Bildung und Kultur, Anett Sastges-Schank, erläuterte individuelle Fördermöglichkeiten auf der Grundlage der Inklusionsverordnung. Referenten aus dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien und Leiter der Querdenkergruppen präsentierten praxiserprobte Unterrichtskonzepte der Begabtenförderung. Lehrkräfte verschiedener Schulformen informierten über projektorientierte Methoden im Regelunterricht für Mathematik und Sprachen. Darüber hinaus gestalteten die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle Hochbegabung den Impulskreis der Karg-Stiftung „Begabungen entfalten“.

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