Keine Chance für Homburger Verkehrskreisel

Homburg · Auch wenn die aktuelle Verkehrszählung noch nicht ausgewertet ist. Die Straßenbehörde des Landes lehnt Alternativlösungen zu ihrer Drei-Ohren-Variante am Autobahnanschluss A 6 kategorisch ab.

 Immer noch beschäftigt das Thema „Ausbau Autobahnanschluss Homburg/Bexbach“ Bürger, Politik und Verwaltung. Aktuell befasst sich ein Karlsruher Unternehmen mit dem Projekt. Foto: Thorsten Wolf

Immer noch beschäftigt das Thema „Ausbau Autobahnanschluss Homburg/Bexbach“ Bürger, Politik und Verwaltung. Aktuell befasst sich ein Karlsruher Unternehmen mit dem Projekt. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Gibt es eine Überprüfung der bestehenden Planungen zum Ausbau des Autobahnanschlusses Homburg /Bexbach? Klar scheint nach einem Hinweis von Peter Geimer von der Bürgerinitiative "Kein Ohr für Kleinottweiler", dass sich das Karlsruher Unternehmen PTV, Spezialist für Verkehrsplanungen, derzeit mit dem Autobahnanschluss Homburg /Bexbach befasst.

In einem Schreiben an PTV hatte Geimer die Kritik der Bürgerinitiative an der geplanten Ausbauvariante mit drei Ohren, aber auch an einer mit vieren, zusammengefasst: "Bei beiden ,Ohrenlösungen' würde sich das ohnehin schon sehr hohe Verkehrsaufkommen auf der in Rede stehenden Verkehrsstrecke sogar noch deutlich erhöhen, ebenso die Staugefahr, weshalb die derzeitigen Planungen zum Ausbau des bestehenden A 6-Anschlusses sofort eingestellt und neu überdacht werden müssen." Geimer begründet diese Einschätzung der Bürgerinitiative mit vielen Zahlen und Prognosen rund um die aus seiner Sicht zu erwartenden Verkehrsveränderungen, sollte tatsächlich die Drei-Ohren-Lösung kommen. Für ihn gibt es auf Basis dieser Einschätzungen deswegen nur eine Lösung: "Es muss ab sofort nach sachlichen Kriterien im Sinne des Gesamtablaufs und der Leichtigkeit des Verkehrs eine Variante mit einem Verkehrskreisel auf Homburger Seite und einem dritten Ohr auf der Bexbacher Seite geplant werden, die auch in der Zukunft nachhaltig den Verkehrsanforderungen stand hält." Schließlich fordert Geimer das Karlsruher Unternehmen dazu auf, die so übermittelten Informationen und Einschätzungen der Bürgerinitiative in den Entscheidungsprozess mit einfließen zu lassen.

Aus Karlsruhe erhielt Geimer Antwort. Man habe die entsprechenden Hinweise erhalten, bitte aber um Verständnis, "dass wir Ihre Einwände und Ihren Vorschlag nur zur Kenntnis nehmen können. Auch können wir Ihren Vorschlag nicht in unsere, wie Sie schreiben, ,Entscheidungsfindung' einbinden, da wir gar nicht entscheidungsbefugt sind." Vielmehr sei es die Aufgabe von PTV, "die verkehrlichen Wirkungen einer vorgegebenen Maßnahme zu untersuchen, im vorliegenden Fall der geplante Ausbau der AS Homburg ". Man schlage aber vor, und werde dies auch dem Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) in Neunkirchen so vorschlagen, den Kreisel als Alternative der Bürgerinitiative Kleinottweiler ebenfalls hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit zu prüfen, "sofern der Landesbetrieb bereit ist, dies untersuchen zu lassen. Gerne sind wir dann auch bereit, diese Ergebnisse mit Ihnen auszutauschen", so PTV.

Der LfS selbst bestritt, dass es sich bei den Untersuchungen von PTV um eine Überprüfung der bestehenden Planungen handele. Behördensprecher Klaus Kosok auf Nachfrage unserer Zeitung: "Es findet keine Überprüfung der vom LfS geplanten Variante statt, sondern eine Aktualisierung der vorhandenen Verkehrsuntersuchung mit den im Oktober erfassten Verkehrszahlen." Und Kosok machte auch klar, dass es keine erneute Untersuchung hinsichtlich einer Kreisellösung gebe. "Die Kreisel-Lösung ist nicht ausreichend leistungsfähig und auch nicht verkehrssicher." Zudem würden aus Verkehrssicherheitsgründen zweistreifig befahrbare Kreisfahrbahnen nur in begründeten Ausnahmefällen gebaut. "Ein solcher ist hier nicht gegeben."

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