Karlsberg-Brauerei Karlsberg tritt dem Umweltpakt Saar bei

Homburg · Mit der Einführung eines Energiemanagement-Systems setzt die Karls- berg-Brauerei in Homburg auf ressourcenschonendes Wirtschaften.

 Um den Kohlekessel anzuzünden, muss das Streichholz etwas größer sein: Bernd Franzmann (2.v.r.) beim Rundgang mit Staatssekretär Jürgen Barke (r.), Staatssekretär Roland Krämer und Christian Weber. Im Hintergrund die Kontrollbildschirme zur Überwachung der Anlage.

Um den Kohlekessel anzuzünden, muss das Streichholz etwas größer sein: Bernd Franzmann (2.v.r.) beim Rundgang mit Staatssekretär Jürgen Barke (r.), Staatssekretär Roland Krämer und Christian Weber. Im Hintergrund die Kontrollbildschirme zur Überwachung der Anlage.

Foto: Jennifer Klein/Jennifer klein

Seit dem vergangenen Dienstag ist die Homburger Karlsberg-Brauerei Mitglied im Umweltpakt Saar (wir berichteten). Wie Christian Weber, Generalbevollmächtigter der Karlsberg-Brauerei, bei der Übergabe der Urkunden erklärte, sei bei Karlsberg ohnehin eine Nähe zum Thema „Umwelt und Natur“ gegeben – Stichwort Reinheitsgebot oder Mehrwegflaschen-System. Und schließlich würden in der Brauerei Rohstoffe aus der Natur verwendet, wie Wasser, Hopfen, Gerste – „deshalb versteht es sich von selbst, dass man dem Umwelt- und Naturschutz Wertschätzung entgegenbringen muss.

Umweltverträgliches und ressourcenschonendes Wirtschaften wird in unserem Unternehmen seit Generationen gelebt“, erklärte Weber. Als Meilensteine dieser Entwicklung nannte er zum Beispiel den Bau der Kläranlage oder des Blockheizkraftwerks. Dadurch wird die Umwelt entlastet und Energie gespart, was wiederum auch wirtschaftliche Vorteile bietet – ein doppelter Nutzen also. Da man diesen Weg auch konsequent weiter verfolgen will und in der Produktion, aber auch in der Verwaltung hohe Umweltstandards einhalten will, hat sich die Karlsberg-Brauerei nun für den Beitritt zum Umweltpakt Saar entschlossen. „Rund 160 Firmen im Saarland sind Mitglied im Umweltpakt, das reicht von kleinen Handwerksbetrieben bis hin zu großen Unternehmen wie Villeroy & Boch oder eben jetzt Karlsberg“, erklärte Stefan Scheid, Referatsleiter im saarländischen Umweltministerium.

Die am Umweltpakt Saar teilnehmenden Unternehmen erbringen freiwillige, über den gesetzlich geforderten Standard hinausgehende Umweltleistungen. Gemeinsames Ziel sei es, den Wirtschaftsstandort Saar ökonomisch, ökologisch und sozial zu stärken und zu entwickeln. Zudem biete der Umweltpakt die Möglichkeit, Menschen zu vernetzen und stärker für das Thema zu sensibilisieren. „Daher freue ich mich außerordentlich, dass Karlsberg als wichtiger Motor und Arbeitgeber in der Region sich nun auch zum Umweltpakt Saar bekennt“, betonte Umweltstaatssekretär Roland Krämer bei der Übergabe der Teilnehmerurkunde.

Denn Umweltschutz und Energiemanagement betrifft eigentlich alle Teile eines Unternehmens, beinhaltet technische Weiterentwicklung ebenso wie strategische und organisatorische Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Eine große Maßnahme war das Blockheizkraftwerk zum Beispiel, das die Karlsberg-Brauerei Ende des vergangenen Jahres in Betrieb nahm. „Mittlerweile decken wir damit 94 Prozent unseres Eigenbedarfs, sind also fast Selbstversorger““, erläuterte Bernd Franzmann, Leiter Technischer Service bei Karlsberg. Als wichtigste Maßnahmen in der technischen Entwicklung nannte er die von einem Gasbrenner zusammen mit einem Kohlekessel betriebene Dampfturbine, die 1984 in Betrieb genommen wurde – damit konnten schon 30 bis 35 Prozent des Stroms selbst erzeugt werden. 1995 sei eine eigene Abwasserreinigung eingeführt worden. Im Dezember 2016 wurde das Blockheizkraftwerk gebaut.

Nun wird im Unternehmen ein Energiemanagement-System nach DIN EN ISO 50001 eingeführt. Das basiert auf der Erfassung und Überwachung von Energieflüssen im Unternehmen. Mittels ausgeklügelter Technik in sogenannten „Live-Cockpits“ können die Mitarbeiter jederzeit im Blick behalten, wieviel Energie zum Beispiel in der Flaschenabfüllanlage verbraucht wird. Ein „Ampel-System“ zeigt an, ob alles im „grünen Bereich“ ist. Das Bewusstsein für das Thema sei bei den Mitarbeitern schon vorhanden, erklärte Christian Weber, „aber man muss den Leuten eben das Handwerkszeug dafür geben“.

 Bei der Urkundenübergabe im Bierkeller der Karlsberg Brauerei (von links nach rechts): Peter Zorn (Geschäftsführer der Karlsberg Service GmbH), Markus Meyer (Geschäftsführer der Karlsberg Brauerei GmbH), Bernd Franzmann (Technischer Leiter bei der Karlsberg Brauerei), Stefan Scheid (Leiter Geschäftsstelle Umweltpakt Saar), Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke, Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer und Christian Weber (Generalbevollmächtigter der Karlsberg Brauerei KG Weber).

Bei der Urkundenübergabe im Bierkeller der Karlsberg Brauerei (von links nach rechts): Peter Zorn (Geschäftsführer der Karlsberg Service GmbH), Markus Meyer (Geschäftsführer der Karlsberg Brauerei GmbH), Bernd Franzmann (Technischer Leiter bei der Karlsberg Brauerei), Stefan Scheid (Leiter Geschäftsstelle Umweltpakt Saar), Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke, Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer und Christian Weber (Generalbevollmächtigter der Karlsberg Brauerei KG Weber).

Foto: Laura Staub/Karlsberg
 Blick in die Flaschenabfüllanlage der Brauerei.

Blick in die Flaschenabfüllanlage der Brauerei.

Foto: Jennifer Klein

Mit Warnweste und Gehörschutz ausgerüstet, bekamen die Besucher dann einen spannenden Einblick bei einem Rundgang durch die Flaschenabfüllanlage, wo die Mehrweg-Bierflaschen überprüft, falls sie beschädigt sind, aussortiert, gereinigt und wieder befüllt werden. Eine Stippvisite bei Dampfturbine und Blockheizkraftwerk bildete den Abschluss.

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