Johanneum liegt vorne

Homburg · Bei den Anmeldungen der künftigen Fünftklässler haben die Gymnasien leichte Rückgänge verzeichnet beziehungsweise gleichbleibende Zahlen. Vorne liegt das Johanneum mit 113 neuen Schülern ab Herbst, Verluste gab es beim Saarpfalz-Gymnasium mit 95 und beim Mannlich-Gymnasium mit 80 Neu-Schülern.

Die Zeit des Werbens hat ein Ende, mittlerweile sind die Anmeldefristen abgelaufen, und die Gymnasien wissen, mit wie vielen Fünftklässlern sie im kommenden Schuljahr rechnen können. In Homburg sind es zwei Schulen, die zurückstecken müssen. Im Saarpfalz-Gymnasium werden 95 Kinder im Herbst die fünften Klassen besuchen, deutlich weniger als im Vorjahr, als mit 113 allerdings auch ein deutliches Plus verzeichnet wurde, im Schuljahr 2014/15 hatte man noch bei 91 Neuanmeldungen gelegen. Das Christian-von-Mannlich-Gymnasium muss ebenfalls wieder abgeben und hat die niedrigste Zahl vorzuweisen: 80 Anmeldungen liegen hier vor, informiert die Schule, im Vorjahr konnte man sich über 98 freuen. Gleich geblieben ist die Zahl der neuen Fünftklässler im Gymnasium Johanneum: 113 kamen im Vorjahr, 113 wollen auch ab Herbst neu diese Schule besuchen.

"Wir sind sehr zufrieden mit dieser Zahl", sagt Schulleiter Helmut Seiwert. Das sei das, was langfristig angestrebt werde: eine stabile Vierzügigkeit für das Johanneum. Eine bilinguale Klasse mit Französisch werde es geben - hier bestehe die Möglichkeit, neben dem deutschen Abitur später auch das französische baccalauréat abzulegen -, dazu zwei normale Französisch-Klassen und eine gemischte Klasse Latein/Französisch. Mit Zuwächsen rechnet Seiwert eher nicht. Die "Gesamt-Schülerzahl" bleibe konstant beziehungsweise gehe leicht nach unten. Mit der Stabilität sei man auch perspektivisch sehr zufrieden, "das ist das, was die Schule planen lässt". Ein Plus sieht er allgemein darin, dass die Schule eine Nachmittagsbetreuung in Eigenregie anbietet mit fast ausschließlich eigenen Lehrern. Da sei die Rückkopplung zum Vormittag anders als bei einem externen Träger, so Seiwert.

Zufrieden mit den Anmeldezahlen ist auch der Leiter des Saarpfalz-Gymnasiums, Jürgen Mathieu. Die 95 neuen Fünftklässler werden in "vier stabilen Klassen" lernen, alle starten mit Französisch als erster Fremdsprache. Im vergangenen Jahr habe es vier recht große Klassen gegeben mit insgesamt 113 Schülern. Das habe auch Nachteile.

Vermutlich sei die Zahl der Schüler , die eine weiterführende Schule besuchen, zurückgegangen, der Jahrgang insgesamt etwas kleiner, sagt er. Bei den Schülerzahlen gehe es ohnehin nicht um Eitelkeit, sondern darum, was man an Schulqualität bieten könne. Wenn die Schülerzahl bereits zu Beginn gering ist, habe man Schwierigkeiten, alle Zweige mit Personal zu besetzen. Deswegen hoffe er darauf, dass die Vierzügigkeit auch künftig erhalten bleibe, "damit wir in der Mittelstufe alle drei Zweige (mathematisch-naturwissenschaftlich, Informatik und Spanisch) anbieten können".

Das Homburger Mannlich-Gymnasium muss mit 80 Anmeldungen auskommen. Damit fällt die Schule noch hinter das Jahr 2014/15 zurück, in dem hier 85 neue Fünftklässler verzeichnet wurden. Schon da hatte man ein deutliches Minus hinnehmen müssen, immerhin waren es 2013/14 noch 115 Neu-Schüler am Mannlich-Gymnasium. Schulleiter Wolfram Peters betont, dass die niedrige Zahl ihr Plus und ihr Minus habe. Es würden voraussichtlich drei Klassen aufgelegt. Da die Räume gut ausgebucht seien, gebe es an dieser Stelle "etwas Entspannung". Andererseits sei es kein gutes Zeichen, dass es etwa 20 Neuanmeldungen weniger seien als im Vorjahr.

Spielt denn der interkulturelle Charakter seiner Schule dabei eine Rolle? Nach der öffentlichen Diskussion gerade nach den Vorfällen an Silvester in Köln "kann es sein, dass dies auf uns zurückgefallen ist", so Peters. Dennoch: Das Letzte, was wir tun dürfen, "ist jungen Leuten, die aus dem Ausland zu uns kommen, keine Bildung zu geben". Die Problematik werde angesichts der Menge der Flüchtlinge, "die wir zu erwarten haben, auf alle Schulen verteilt werden müssen".

Der Englisch-Schwerpunkt der Schule sei hingegen die inhaltliche Lokomotive, die das Ganze auch wieder ziehe. "Wir werden bestimmt nicht unser Profil auf den Kopf stellen", betont Peters. < Bericht zu den Anmeldezahlen an den Gemeinschaftsschulen folgt

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