In Homburg blitzte das Chrom

Homburg · Homburg wurde am Samstag vom Forum bis in die Innenstadt zur einer Art großen Automeile. Während beim Oldtimertreffen die betagten Schätzchen aus Chrom und Stahl bewundert wurden, hatten sich andere Besucher mit ihren Pkws zum zweiten Publikumsmagneten aufgemacht: dem Flohmarkt.

 Zum wiederholten Male präsentierte sich die Homburger Innenstadt am Samstag als großer Treffpunkt für Fahrer und Fans alter Fahrzeuge. Der Oldtimertreff des Homburger Gewerbevereins lockte tausende von staunenden Besuchern in die City rund um den Christian-Weber-Platz. Fotos: Thorsten Wolf

Zum wiederholten Male präsentierte sich die Homburger Innenstadt am Samstag als großer Treffpunkt für Fahrer und Fans alter Fahrzeuge. Der Oldtimertreff des Homburger Gewerbevereins lockte tausende von staunenden Besuchern in die City rund um den Christian-Weber-Platz. Fotos: Thorsten Wolf

Wenn eines am vergangenen Samstag die Homburger Innenstadt dominiert hat, dann waren es Autos. Die einen hatten sich mit eben solchen aufgemacht, um beim August-Flohmarkt rund ums Forum das eine oder andere Schnäppchen zu machen, andere fuhren mit ihren betagten Klassikern in die City, um am großen Oldtimer-Treffen teilzunehmen. Beide Veranstaltungen lockten Tausende von Besuchern in die Innenstadt, der Jazzfrühschoppen auf dem historischen Marktplatz tat sein Übriges dazu.

Es war also quasi eine Art von großer Automeile, die sich von den Parkflächen rund ums Forum bis in die Innenstadt zog. Zentrum dort: Der Christian-Weber-Platz. Da hatten sich schon kurz nach Beginn des Homburger Oldtimertreffs über 100 Autos, alte Laster, Busse und Motorräder sauber aufgereiht, um im Sommer-Sonnenschein ein bisschen mit Chrom zu protzen und an lange vergangene Tage der Automobilbauerkunst zu erinnern. Dabei durchaus bemerkenswert: Bei vielen der betagten Karossen handelte es sich um Gebrauchsfahrzeuge der 1960er, 70er und 80er. Opel Kadett, BMW der früheren Dreierreihen, Ford Capri, ältere Volvo-Modelle - diese und andere Fahrzeugtypen dominierten das Oldtimertreffen . Und da erkannten nicht wenige Besucher die ersten Autos, mit denen sie jemals gefahren sind. Für den einen oder anderen wurde so die große Schau der alten Karossen auch zu einem Blick in die eigene Vergangenheit.

Unter all den sehenswerten Geschichten auf zwei, drei, vier oder mehr Rädern fand sich auch das Motorrad von Christian Allerchen. Das machte auf den ersten Blick den Eindruck, direkt aus den 1940ern oder 1950ern zu stammen. Doch weit gefehlt: Das, was der Homburger Unternehmer den nicht wenigen, staunenden Betrachtern präsentierte, erwies sich in Teilen als deutlich neueren Datums - und als Werk der Illinger Motorradbauers Stefan Schäfer. Wesentliche Teile des beeindruckenden Bikes stammten, so Allerchen, von BMW-Modellen der aus den 80er Jahren, der Tank von einer Honda "und die Auspuffanlage aus dem Sanitärfachhandel. Alles aber mit Segen des Tüv". Aus all dem schuf Schäfer ein Motorrad aus einer ganz anderen Epoche. Allerchen: "An diesem Motorrad ist nichts verbaut, was nicht eine Funktion hat. So wie ich es wollte." Und so wie Allerchen sein Bike wollte, so blieb es auch seit der ersten Fahrt, "das Motorrad wird nicht geputzt". Solche und andere besondere Geschichten um besondere Gefährte gab es am Samstag zuhauf zu erzählen und zu hören. Mittendrin: Werner Schwindt, der Organisator der vom Homburger Gewerbeverein ausgerichteten Veranstaltung.

Gegen Mittag zeigte sich der Oldtimer-Experte sichtlich zufrieden mit der Veranstaltung, nicht nur was die Zahl der Teilnehmer und die der Gäste anging, sondern auch hinsichtlich der Struktur des Oldtimertreffs. "Es mag sein, dass in den vergangenen Jahren mehr Fahrzeuge hier waren und diese auch weiter verstreut in der Innenstadt gestanden haben. Das war aber nicht so zufriedenstellend. Denn der eigentliche Sinn des Oldtimertreffs ist ja, dass er die Innenstadt belebt - und nicht irgendwelche Plätze am Rand." Deswegen habe man sich auf die Lagen rund um den Christian-Weber-Platz konzentriert und Orte wie den Scheffelplatz nicht mehr bespielt.

 Christian Allerchen mit seinem Motorrad im Look der 1940er und 1950er Jahre.

Christian Allerchen mit seinem Motorrad im Look der 1940er und 1950er Jahre.

Trotzdem war natürlich auch abseits des Oldtimertreffs am Samstag jede Menge los in der Stadt. Und dafür sorgte nicht zuletzt der Augustflohmarkt am Forum als zweiter Publikumsmagnet des Tages. Stand an Stand hatte sich rund um Rathaus und Landratsamt aufgereiht, zwischendrin strömten Kauflustige, Schnäppchenjäger und die, die einfach einen schönen Tag in Homburg genießen wollten.

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