Schlaflabor Im Schlaflabor werden Probleme aufgespürt

Homburg · (red) An der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Uniklinikums in Homburg wird eine spezialisierte schlafmedizinische Sprechstunde für Patienten mit Schlaferkrankungen angeboten. Viele Patienten haben schlafbezogene Atemstörungen, vor allem Atemaussetzer während des Schlafes (obstruktives Schlafapnoesyndrom) oder Schnarchen (Rhonchopathie).

 Wer sich vor dem Schlafengehen hautpsächlich mit dem Handy beschäftigt, könnte Probleme beim Einschlafen bekommen.

Wer sich vor dem Schlafengehen hautpsächlich mit dem Handy beschäftigt, könnte Probleme beim Einschlafen bekommen.

Foto: dpa-tmn/Monique W¬astenhagen

Die Beobachtung von Schnarchen im Schlaf kann eine erhebliche Belastung in dem Zusammenleben von Menschen bedeuten. Insbesondere wenn darüber hinaus Atempausen zum Schnarchen hinzutreten ist eine präzise Untersuchung des Schlafs notwendig.

Bei vielen Menschen, die schnarchen, treten im Schlaf zusätzlich Atempausen (Atemaussetzer) auf, die oft bis zu zwei Minuten lang andauern. Dadurch sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut während des Schlafes, so dass die Patienten mit schlafbezogenen Atemstörungen morgens müde sind und sich unausgeschlafen fühlen.

Während des Tages besteht bei diesen Menschen meist eine verminderte Konzentrationsfähigkeit, die bis zum Sekundenschlaf führen kann. Tritt solch ein Sekundenschlaf während einer Autofahrt auf, gefährden sich diese Menschen nicht nur selbst, sondern auch ihre Mitmenschen.

Überdies müssen die Menschen mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom (Atempause durch Verlegung der Atemwege) auch während der Arbeitszeit häufig gegen das Einschlafen ankämpfen, vor allem bei Sitzungen und Konferenzen, so dass auch die Leistungsfähigkeit deutlich sinkt. Die Atempausen treten häufig durch eine mechanische Verlegung der oberen Atemwege (zum Beispiel Rachen in Höhe des weichen Gaumens/Zäpfchen, Zungengrund) auf, die nur im Schlaf auftritt. Hier ist ein anatomischer Bereich betroffen, der durch einen HNO-Arzt/eine HNO-Ärztin mittels Endoskopen besonders gut beurteilt werden kann.

Neben den direkten Auswirkungen eines gestörten Schlafs sind mögliche weitere Langzeitschädigungen zu beachten. Besonders Herz, Lunge und Kreislauf können durch Atemaussetzer belastet werden und erkranken (Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Druckerhöhung in den Gefäßen der Lunge). Auch ist das Risiko, im Schlaf einen Schlaganfall zu erleiden, deutlich erhöht gegenüber den Menschen, die keine Atemaussetzer haben.

Patienten mit Rhonchopathie (Schnarchen) sowie Schlafapnoesyndrom werden in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universitätskliniken des Saarlandes im Rahmen der Schlafsprechstunde betreut. Der Klinik steht ein Screeninggerät für die Analyse des Schlafs zu Hause und ein modernes Schlaflabor zur hochwertigen Analyse des Schlafs in der Klinik zur Verfügung. Ein enger Austausch besteht mit den Kliniken für Pulmonologie, für Neurologie und Psychiatrie, so dass in einem interdisziplinären Dialog für die einzelnen Patienten die bestmögliche Diagnostik und Therapie am Universitätsklinikum abgestimmt werden kann.

Was muss der Patient tun, um in das Schlaflabor der HNO-Klinik des Uniklinikums zu kommen? Wenn man schnarcht oder während des Schlafes Atempausen beobachtet wurden, dann sollte man sich vom Hausarzt, Internisten oder HNO-Arzt eine Überweisung in die HNO-Klinik ausstellen lassen. In der Schlaflaborsprechstunde wird eine ausführliche Befragung zu den Beschwerden erfolgen. Ebenso sind die von eingenommenen Medikamente wichtig, um einen möglichen Einfluss von Medikamenten auf den Schlaf zu erfassen. Neben der HNO-ärztlichen Untersuchung, einschließlich Endoskopie der Nase und des Kehlkopfes sowie der Rhinomanometrie (Luftdurchgängigkeitsmessung der Nase), wird mit auch ein Fragebogen besprochen, so dass der HNO-Arzt eine ausführliche Information über Ihre Schlafproblematik gewinnt.

Als nächster Schritt wird das Schlafscreening durchgeführt, das zu Hause vorgenommen wird. Dabei wird dem Patienten ein Gerät ausgeliehen, das zahlreiche Daten aufzeichnet, während man zu Hause im gewohnten Bereich schläft. Anhand dessen Auswertung können die HNO-Ärzte dann schon besser erkennen, wo die Probleme liegen.

Untersuchungstermine in der Schlaflaborsprechstunde sollten unter Tel. (0 68 41) 16 2 29 96 reserviert werden. Die Termine für die Schlaflaborsprechstunde sind immer montags und donnerstags von 12 bis 15 Uhr.

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