Handball HWE beendet Würzbacher Erfolgsserie

NIEDERWÜRZBACH · Nach 38 Monaten ohne Heimniederlage hat es Niederwürzbach erwischt: 28:34 gegen die Handballer aus Homburg.

38 Monate und zwei Tage lang hatten die Saarlandliga-Handballer vom TV Niederwürzbach zu Hause kein Spiel mehr verloren. Seit Samstagabend ist die Erfolgsserie beendet. Denn Tabellenführer HWE Homburg pulverisierte den Langzeitrekord und fegte den TVN mit 34:28 (19:10) aus dessen eigener Halle. „Wir wussten, dass Niederwürzbach hier im vierten Jahr ungeschlagen ist. Wir waren extra heiß auf das Spiel. Das hat in der Anfangsphase jeder gesehen“, jubelte HWE-Torwart Tobias Krumm. Auf der Gegenseite herrschten Enttäuschung und Frust. TVN-Rückraumspieler Max Bölke klagte: „Das letzte Mal haben wir hier 2014 in der Verbandsliga gegen Saarlouis verloren. Dass die Serie so zu Ende geht, ist bitter. Aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Die erste Halbzeit war desolat.“

In der Tat gelang den Gastgebern vor rund 120 Zuschauern in der Würzbachhalle zunächst kaum etwas. Die 1:0-Führung der Homburger glich David Leffer in Unterzahl zwar noch aus. Doch danach spielte nur noch Homburg. Daniel Sorg warf die HWE von Linksaußen mit 3:1 in Führung. Christian Boscolo erhöhte nach einem feinen Spielzug auf 4:1. Und Spielertrainer Thomas Zellmer traf vom Siebenmeterpunkt zum 5:1. TVN-Trainer Christian Schöller hatte bereits nach sieben Minuten genug gesehen und nahm eine Auszeit. Doch an den Kräfteverhältnissen änderte sich nichts. Immer wieder blieben die Gastgeber am starken Mittelblock der HWE hängen. Und vorne trafen die flinken und spielfreudigen Homburger im Minutentakt. Nach einem Tempo-
gegenstoß erhöhte Philipp Daume auf 8:2 für die Gäste. Die waren nicht nur drückend überlegen, sondern hatten auch ein klein wenig Glück. HWE-Spieler Nikolai Omlor traf aus dem Rückraum den Innenpfosten. Der Ball prallte an den Rücken von TVN-Torwart Björn Feit und kullerte von dort über die Torlinie – 10:2 für Homburg.

„Vor allem unsere Abwehr war in der ersten Hälfte bombenstark. Niederwürzbach ist gar nicht durchgekommen“, sagte Omlor. Als sein Mitspieler Daume bereits nach 14 Minuten zum 12:3 für Homburg traf, drohte den Hausherren ein Debakel. Doch der TVN steigerte sich. Nils Lauer verkürzte aus dem Rückraum auf 6:14 und nach einem Gegenstoß traf Yannick Pressmann zum 7:14 aus Sicht der Gastgeber. Die zarte Hoffnung der TVN-Anhänger wurde aber rasch im Keim erstickt. Als die Halbzeit-Sirene ertönte, hatte Homburg den Neun-Tore-Vorsprung wieder hergestellt (19:10).

Nach dem Seitenwechsel deutete der TVN endlich an, warum er in eigener Halle seit mehr als drei Jahren nicht zu schlagen war. Hinten stand Niederwürzbach stabiler und vorne fielen die Tore. Rechtsaußen Thorsten Bas traf in der 38. Minute zum 15:21. Als Johannes Leffer den Rückstand zwölf Minuten vor dem Ende auf fünf Tore reduzierte (22:27), witterte der TVN Morgenluft. „Wir haben erfahrene Spieler, die solche Situationen oft erlebt haben. In der Vergangenheit haben wir solche Spiele oft gedreht“, sagte Bölke. Doch an diesem Abend gelang dem TVN die Wende nicht. In der 56. Minute passte HWE-Linksaußen Lukas Glück mit Übersicht auf Methi Durmishi. Der Kreisläufer traf zum 32:25. Die Partie war entschieden und die Niederwürzbacher Erfolgsserie Geschichte.

Bölke sagte: „Wir waren zu Beginn in der Abwehr zu passiv und vorne haben wir gar keinen Ehrgeiz gezeigt, Tore zu erzielen. Da waren wir viel zu berechenbar. Wir haben uns zwar gesteigert – aber ein Neun-Tore-Rückstand ist gegen Homburg nur schwer aufzuholen.“ HWE-Torwart Krumm meinte: „Wir waren überrascht, wie leicht wir am Anfang davonziehen konnten. Die Jungs in der Abwehr haben aber auch einen super Job gemacht. Da hatte ich als Torwart gar nicht viel zu tun. Jetzt können wir mit gutem Gewissen den Fasching genießen.“ Omlor warnte: „Klar sieht es jetzt in Sachen Meisterschaft gut aus. Wir sind aber gut beraten, weiter Gas zu geben und nicht schon an den Titel zu denken.“

TVN-Tore: Max Bölke (7), Johannes Leffer (6), Thorsten Bas (4), David Leffer (3), Nils Lauer, Fabian Germann (je 2), Julian Ternette, Max Junius (je 1)
HWE-Tore: Philipp Daume
(8), Thomas Zellmer, Nikolai Omlor (je 6), Methi Durmishi (4), Daniel Sorg (3), Hendrik Schmidt, Johannes Pelletier (je 2), Lukas Glück, Christian Boscolo,
Philipp Rauchschwalbe (je 1)

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