Hommage an Schwedens Mozart

Jägersburg. Ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches Konzerterlebnis präsentieren die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Saarpfalz, der Heimat- und Verkehrsverein Jägersburg und die Deutsch-Schwedische Gesellschaft Zweibrücken am Sonntag, 13. Februar, 16 Uhr: Dann interpretiert der Münchener Ausnahmemusiker Christian Brembeck (Foto: SZ/Veranstalter) auf einem im 18

Jägersburg. Ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches Konzerterlebnis präsentieren die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Saarpfalz, der Heimat- und Verkehrsverein Jägersburg und die Deutsch-Schwedische Gesellschaft Zweibrücken am Sonntag, 13. Februar, 16 Uhr: Dann interpretiert der Münchener Ausnahmemusiker Christian Brembeck (Foto: SZ/Veranstalter) auf einem im 18. Jahrhundert üblichen Instrument Klavierstücke des "schwedischen Mozarts" Joseph Martin Kraus sowie von Wolfgang Amadeus Mozart selbst.Mit diesem ungewöhnlichen Konzert startet der "Kulturort Jägersburg" zugleich in die Veranstaltungs-Saison 2011, teilt die Stadt weiter mit.

Gustl Altherr, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins Jägersburg, freut sich sehr über "dieses Highlight zum Auftakt", das nicht zuletzt "an die historische Verknüpfung unserer Region mit Schweden an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert erinnert". Mit ihm freut sich Ortsvorsteher Siegfried Biegaj, dass die vom schwedischen Architekten Sundahl gestaltete barocke Gustavsburg als Ort für dieses Konzert ausgewählt wurde. Dank der Vermittlung von Camilla Atmer-Steitz, der Vorsitzenden der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft Zweibrücken, mache derzeit auch die Schwedische Botschaft in Berlin in ihrem Veranstaltungskalender auf dieses Konzert aufmerksam, hieß es weiter. Im Rahmen des Konzertnachmittags stellt Brembeck erstmals die von ihm eingespielte CD mit dem Klavierwerk des in Deutschland eher unbekannten Joseph Martin Kraus vor. 1756 in Miltenberg/Main geboren, zog Kraus 1778 nach Schweden, um sich ganz der Musik zu widmen. 1781 berief ihn König Gustav III. in die Königlich-Schwedische Akademie für Musik und schickte ihn auf eine Studienreise quer durch Europa. Nach seiner Rückkehr beauftragte der König ihn, das Musikleben in Stockholm neu zu organisieren. 1792 starb Kraus 36-jährig an Tuberkulose. Joseph Haydn bezeichnete ihn als "eines der größten Genies, die ich je gekannt habe". Obwohl Kraus zu Lebzeiten als "der schwedische Mozart" gerühmt wurde, geriet er nach seinem Tod - zu Unrecht - in Vergessenheit, bis sein Werk 1903 durch einen Zufall wiederentdeckt wurde.

Kraus' Klavierkompositionen - reizvoll kontrastiert mit Werken seines Zeitgenossen Mozart - bringt nun der Virtuose Christian Brembeck in die Gustavsburg mit. "Der besondere Reiz", so Gertrud Fickinger, die Leiterin der KEB Saarpfalz, "liegt darin, dass Christian Brembeck die Werke der beiden Komponisten auf einem authentischen Instrument der Zeit - einem Hammerflügel - spielt". red

Der Konzertnachmittag "Das Himmlische lebt in seinen Tönen" mit CD-Präsentation beginnt am Sonntag, 13. Februar, um 16 Uhr im Bankettsaal der Gustavsburg in Jägersburg. Eintrittskarten zu zwölf Euro/ermäßigt acht Euro gibt's an der Tageskasse sowie bei der KEB Saarpfalz, Tel. (0 68 94) 9 63 05 16, E-Mail: kebsaarpfalz@aol.com.

Zur Person

Christian Brembeck zählt seit vielen Jahren zur internationalen Spitzenriege der Tastenkünstler. Er spielt Orgel und Klavier ebenso souverän, wie er die gesamte Palette alter Tasteninstrumente beherrscht. Brembeck, 1960 in München geboren, errang nach autodidaktischen Anfängen 1981 den Sieg beim Orgelwettbewerb Würzburg. Er schluss sein Studium an der Musikhochschule München mit dem A-Examen in Kirchenmusik und Meisterklassendiplom ab.

Eine Karriere als Solist und Kammermusiker führte ihn in viele berühmte Konzertsäle. Von 1986 bis 1996 war er als Pianist, Cembalist und Organist regelmäßig für die Münchener Philharmoniker unter Sergiu Celibidache tätig. Weltweite Beachtung fand seine Darstellung des Thomaskantors Bach in dem Film "Die Stille vor Bach" des Regisseurs Pere Portabella. red

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