Neues Gesicht in der Stadtverwaltung Homburg soll touristisch stärker punkten

Homburg · Susanne Niklas hat Anfang Juli ihre Stelle als Leiterin der Abteilung Kultur und Tourismus bei der Stadt Homburg angetreten. In unserer Redaktion berichtete sie, was sie als erstes anpacken möchte.

 Den Besuch kultureller Zeugnisse, etwa der Ruine der Hohenburg in Homburg, mit Radfahren oder Wandern verbinden: Das ist eines der Ziele, mit dem Homburg sich künftig stärker touristisch positionieren soll.

Den Besuch kultureller Zeugnisse, etwa der Ruine der Hohenburg in Homburg, mit Radfahren oder Wandern verbinden: Das ist eines der Ziele, mit dem Homburg sich künftig stärker touristisch positionieren soll.

Foto: Thorsten Wolf

Sie freut sich sichtlich, wieder in der alten Heimat zu sein, obwohl man Susanne Niklas beim Sprechen ein kleines bisschen anhört, dass sie die vergangenen neun Jahre in Bayern verbracht hat, genauer im Landkreis Donau-Ries, der an Baden-Württemberg grenzt. Viellicht bildet man sich den Einschlag aber auch nur ein.

Susanne Niklas ist seit Anfang des Monats die neue Leiterin der Abteilung Kultur und Tourismus bei der Stadt Homburg. „Ein Sechser im Lotto“ sei das für sie, betont Niklas beim Besuch in der Homburger Redaktion. Den verdankt sie unter anderem einer guten Fügung: Sie hat die Stellenanzeige gesehen, spontan gedacht: „Bewirb’ Dich doch einmal in Deiner Heimatstadt“ – und es hat geklappt.

Zur Erinnerung: Im Herbst 2015 war Christoph Neumann, bis dahin der Leiter von Homburgs Kulturabteilung, von dort abgezogen worden, um sich angesichts der Flüchtlingswelle im Rathaus um „Demographie und Integration“ zu kümmern. Neumanns Job übernahm dann kommissarisch Achim Müller.

Die Neue, Susanne Niklas, wird bei ihrer Arbeit, den Fokus auf den Tourismus setzen – das war auch das Gebiet, das sie auf ihrer vorherigen Stelle beackert hat. Homburg, sagt sie, stehe im kulturellen Bereich sehr gut da. Sie will nun dafür sorgen, dass es sich auch im Saarland-Tourismus einen Namen verschaffen kann. Detaillierte Pläne gibt es noch keine – sie hat ja eben erst angefangen – Ideen hat sie aber schon. So möchte sie beispielsweise gerne die Stadtführungen weiter ausbauen. Einige, ergänzt Linda Barth von der Pressestelle, die ebenfalls mitgekommen ist, gebe es ja bereits, als Beispiel führt sie die behindertengerechten Touren oder auch den interkulturellen Stadtrundgang an.

Susanne Niklas geht es nun erst einmal darum, Leute anzuwerben, Grundlagen zu vermitteln, zu schulen, den rechtlichen Rahmen abzustecken. Stadtführer seien auch Multiplikatoren für eine Stadt. In der Regel sei das dann ein Selbstläufer, da die Menschen eigene Themen setzten.

Ein weiteres wichtiges Anliegen: die Vernetzung mit der Saarpfalz-Touristik und mit der Tourismuszentrale Saar. Homburg habe viel Kulturtourismus, nicht nur bei Veranstaltungen, sondern gerade auch an kulturellen Zeugnissen einiges zu bieten. Dazu kommt das Thema Radfahren, Wandern. Und genau das möchte sie verknüpfen, sodass man Kultur erleben und zugleich aktiv sein kann. „Da können wir uns gut positionieren.“ So sei etwa der Wanderweg, der zu den Ruinen führe, die Schlossbergtour, bereits ein Premiumwanderweg, doch das werde bisher wenig beworben. Das alles, so Niklas, soll sich langsam entwickeln. Tatsache aber ist für sie: Bislang komme Homburg im Saarlandtourismus zu wenig vor.

Im kulturellen Bereich, angefangen von den Meisterkonzerten bis zu den Theatergastspielen, bei Märkten und Festen soll zunächst einmal alles so weiter laufen wie bisher. Auch wenn sie in den vergangenen Jahren immer wieder hier war, schließlich lebt ihre Familie noch vor Ort, sie schaut sich jetzt vieles noch einmal an, war zum Beispiel bei Querbeat am Freitagabend richtig begeistert von den Bands, und auch weil diese Reihe ebenso wie der Jazzfrühschoppen Leute von weiter her anlocke. Zu den Höhepunkten, die im Sommer anstehen, zählt sie zudem das Klassik-Open-Air auf dem historischen Marktplatz am 19. August.

Sie möchte mit all diesen Homburger Pfunden noch mehr wuchern, mehr Menschen erreichen, indem sie versucht, diese und die anderen Angebote, die es bereits gibt, auch bei anderen Tourismusverbänden einzustellen. Da gelte es nun, Kontakte zu knüpfen. 100 bis etwa 150 Kilometer weit zieht sie den Kreis, aus dem Menschen dazu bewogen werden sollen, nach Homburg zu kommen – für einen Kurzurlaub, eine Wochenendtour. Dazu gehört neben dem Saarland beispielsweise das Rhein-Main-, Rhein-Neckar- Gebiet.

Auch vom Umzug des Kulturamts in den Neubau an der ehemaligen Landeszentralbank (LZB) am Kreisel zur Talstraße, der für Herbst angepeilt ist, erhofft sie sich einen Schub. Damit gebe es dann eine große Anlaufstelle „für unsere Kunden“. Schließlich sollen im öffentlich wirksamen Bereich etwa der Kartenvorverkauf, die Touristen-Information, das Stadtbusbüro angesiedelt sein (wir berichteten)

Es gibt also viel zu tun. Zunächst einmal möchte sie sich einen Überblick verschaffen. Niklas: „Es ist ein riesengroßes Puzzle, jeden Tag kommen Teile dazu, Irgendwann ist es dann komplett.“

Und wie sieht es mit der eigenen Freizeitgestaltung aus? Radfahren, wandern und mit den Hunden spazieren gehen, zählt sie da auf. Und manchmal funkt auch der Job ein bisschen hinein: Wenn es etwa Beschwerden über einen Wanderweg gebe, dann laufe sie den am Wochenende schon einmal nach, sagt sie. Aber das gehöre eben dazu.

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