Handball Homburg schafft die erste Hürde

Homburg · Der TV Homburg ist der Qualifikation zur Handball-Oberliga einen Schritt näher. Im ersten von drei Spielen bezwang er Rheinhessen-Meister TV Bodenheim mit 27:22.

 Homburgs Spieltrainer Thomas Zellmer (beim Wurf) war beim Sieg gegen den TV Bodenheim eine wichtige Stütze für den TV.

Homburgs Spieltrainer Thomas Zellmer (beim Wurf) war beim Sieg gegen den TV Bodenheim eine wichtige Stütze für den TV.

Foto: Markus Hagen

Kein Leonard Frisch, kein Christian Boscolo. Auf dem Rückraum fehlten dem TV Homburg am vergangenen Samstag im ersten von drei Spielen in der Handball-Oberliga-Qualifikation mit den beiden Rechtshändern gleich zwei Stammkräfte. Gegen den TV Bodenheim reichte es dennoch zu einem verdienten 27:22 (14:8)-Sieg. Denn wo die Rechtshänder fehlten, sprangen die Linkshänder in die Bresche. „Das war auf jeden Fall ganz wichtig für uns, weil wir hier zu Hause die besten Chancen hatten. Wir werden wohl noch zweimal ohne Harz spielen müssen. Wenn wir hier verloren hätten, wären wir psychologisch in nächsten Spiele schlecht reingegangen“, erörtert Hendrik Schmidt. Der Linkshänder kam am Ende der 60 Minuten auf sieben Tore. Gemeinsam mit Spielertrainer Thomas Zellmer, ebenfalls Linkshänder, waren das die meisten des Abends.

Doch bevor der Sieg eingetütet war, mussten die Ostsaarländer eine komplizierte Aufgabe überstehen. Das Schiedsrichter-Gespann Heiko Messemer/Michael Reichling ließ früh erkennen, dass es unnötige Härte aus dem Spiel nehmen wolle und verfolgte diese Politik konsequent. Das führte zwar zu einigen Zeitstrafen, die von den meisten der 350 Zuschauern so sicher nicht erwartet worden sind und auch bei den Trainern, beidseitig, durchaus zu Protesten führten. Am Ende standen bei Homburg sieben und bei Bodenheim sechs Zwei-Minuten-Strafen zu Buche. Schmidt beschwichtigt aber: „Man hat den Unterschied gesehen zur bisherigen Liga, dass zwei RPS-Schiedsrichter da waren. Sie haben sehr konsequent gepfiffen, zu hart war das aber nicht. Man konnte sich darauf einstellen.“

Beim TVH erwischte es Kapitän Michael Mathieu nach zwölf Minuten beim Stand von 5:4 schon zum zweiten Mal. In den Unterzahl-Situationen war es zu Beginn vor allem Thomas Zellmer, der Homburg durch seine individuelle Klasse immer wieder Torerfolge bescherte. Und weil sich Hausherren auch durch Herausstellungen kaum vom Konzept abbringen ließen, in TVB-Spielmacher Matthias Carl den Dreh- und Angelpunkt in deren Angriffsspiel ausgemacht hatte und ihn folglich in Manndeckung nahm, kippte das Spiel schon früh in Richtung der Saarländer. Der 8:9-Anschlusstreffer (21. Minute) sollte für die folgenden zwölf Minuten der einzige Treffer der Gäste bleiben. Der 29-Jährige Schmidt spielte in dieser Phase seine Dynamik aus und überrumpelte die Abwehr gleich drei Mal mit „Schüssen“ aus dem Rückraum. Philip Rauchschwalbe vollendete einen 7:0-Lauf in Minute 32 zum 16:8. Die Ostsaarländer hatten das Spiel fest im Griff. Doch das Fehlen von Frisch und Boscolo machte sich langsam bemerkbar. Mitte der zweiten Hälfte ging den Gastgebern ein wenig die Puste aus. Bodenheim, mit einem starken Torhüter zwischen den Pfosten, arbeitete sich Tor um Tor heran und war beim 18:21 durch Paul Kijowsky plötzlich wieder in Schlagdistanz. Doch während sich der TVH in der Schluss-Viertelstunde keine Zeitstrafe mehr erlaubte, erwischte es beim TVB Gerrit Schulte. Zellmer und Linksaußen Daniel Sorg trafen in Überzahl zum 23:18 (50. Minute). Ein Rückschlag, von dem sich die Gäste nicht mehr erholten.

Durch den Sieg im ersten Spiel hat sich der TV Homburg in eine gute Ausgangslage gebracht, ehe am Donnerstag der vermeintlich stärkste Konkurrent der Relegation auf ihn wartet. In der Sporthalle in Dirmstein treffen die Saarländer um 18 Uhr auf Pfalz-Meister HSG Eckbachtal. Die HSG qualifizierte sich als souveräner Pfalz-Meister mit 42:2-Punkten für Qualifikations-Spiele und gewann ihr erstes Spiel bei der HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch mit 24:22. Was die Saarländer in Dirmstein erwartet und wie ein Sieg gelingen kann, verrät der 29-jährige Schmidt: „Uns ist klar, dass sie eine defensive Abwehr spielen mit viel Blockarbeit. Wir müssen also viel Tempo spielen und tiefe Wege gehen. Ich glaube aber, dass wir diese Qualität haben und nicht darauf ausweichen müssen, zweitklassige Würfe aus dem Rückraum zu holen.“

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