Stadtplanung Hohenburgschule doch mit Zukunft?

Homburg · Homburgs Oberbürgermeister stellt eine Sanierung des alten Gebäudes über EU-Mittel in Aussicht.

 Für die Sanierung der maroden Hohenburgschule könnte sich eine Finanzierungslösung mit Fördermitteln der Europäischen Union abzeichnen.

Für die Sanierung der maroden Hohenburgschule könnte sich eine Finanzierungslösung mit Fördermitteln der Europäischen Union abzeichnen.

Foto: Thorsten Wolf

Es gibt Themen in der Stadt Homburg, die sind überaus emotional besetzt. Würde man diese Themen in einer Liste zusammenfassen, stünde die Hohenburgschule mit Sicherheit ganz, ganz oben. Viele, auch politisch Verantwortliche, verbinden mit dem Bau ganz persönliche Erinnerungen. Auch deswegen gibt es seit Jahren die Forderung aus vielen Mündern, dem Gebäude endlich eine belastbare Zukunft zu sichern – und es nicht inmitten von mehr oder minder provisorischen Nutzungen verfallen zu lassen.

Doch alle Überlegungen dazu scheiterten bislang am zu erwartenden finanziellen Aufwand, den eine Sanierung wohl bedeuten würde. So ging man in der Vergangenheit von einem Kostenaufwand von sieben bis neun Millionen Euro aus, mehr als deutlich zu viel, um eine solche Summe seitens der Stadt tragen zu können. Vor diesem Hintergrund stellte man deshalb  Überlegungen zu anderen Finazierungsmodellen an. Diskutiert wurde da in der ferneren und jüngeren Vergangenheit die Idee, Karlsberg oder Theiss Naturwaren könnten die Hohenburgschule kaufen, sanieren und dann in Teilen an die Stadt zurückvermieten. Diese Überlegungen stünden nun aber nicht mehr „im ersten Fokus“, so Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung. Dass es eine neue Option gibt, das war schon beim Neujahrsempfang der Homburger CDU am Samstag angeklungen (wir berichteten). Am Montag nun konkretisierte Schneidewind die aktuelle Entwicklung. „Es gibt Signale aus dem saarländischen Innenministerium, dass man dort eine Sanierung der Hohenburgschule im Rahmen des Programms ,Städtebaulicher Denkmalschutz“ mit Fördermitteln aus den Töpfen der Europäischen Union positiv bewertet.“

Schneidwind skizzierte auch – sollte es mit der EU-Förderung tatsächlich klappen – einige künftige Nutzungen der Hohenburgschule. So werde dort die Volkshochschule Homburg ihr festes Zuhause finden, ebenfalls der „Krea(k)tiv-Treffpunkt für Alt und Jung“. Beide Einrichtungen haben dort gegenwärtig schon ihren Standort. Aufgrund der Raumsituation allerdings ist die Volkshochschule Homburg derzeit noch auf einige andere Örtlichkeiten „verteilt“ – ein Umstand, der VHS-Leiter Willi-Günther Haßdenteufel seit Jahren sauer aufstößt. Mehrfach hatte er deutlich in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass die aktuelle Situation bei der Unterbringung der Volkshochschule alles andere als angemessen sei (wir berichteten).

Nun könnte sich für Haßdenteufel einiges ändern. Und das auf eine Art, die anlässlich der Jahreshauptversammlung der Volkshochschule im Mai des vergangenen Jahres von Rüdiger Schneidewind noch ganz anders geschildert wurde. Damals stand das schon beschriebene Konzept eines externen Investors noch ganz oben auf der Liste der Optionen bei der Sanierung der Hohenburgschule. Schneidewind hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings auch klar gemacht, dass diese Lösung noch einiges an Zeit benötigen würde.

Mit dem nun angedachten Weg einer Sanierung der Schule mit Mitteln der Europäischen Union wird allerdings auch wieder die Zeit ein wichtiges Thema, denn: Schon im ersten Halbjahr 2019 muss die Verwaltung eine so genannte „Haushaltsunterlage (HU) Bau“ anfertigen, als Grundlage für eine EU-Förderung. Bei diesem Papier handelt es sich eine Sammlung von Unterlagen, mit denen gemäß Bundesrecht Haushaltsmittel für öffentliche Baumaßnahmen beantragt werden können. Ein weiteres Nadelöhr: Wird eine entsprechende Förderung seitens der EU bewilligt, dann müssen die Mittel bis zum 31. Dezember 2022 verbaut und wenn möglich auch schon abgerechnet sein – so Rüdiger Schneidewind.

Nun ist für den selben Zeitraum und mit einem vergleichbaren Enddatum auch der touristische Ausbau des Schossbergs mit einer Neugestaltung des Eingangsbereichs der Schlossberghöhlen und einem zweiteiligen Aufzug auf den Schlossberg geplant. Das würde die nahezu zeitgliche Umsetzung von zwei Mammut-Bauprojekten bedeuten. Dass diese Situation für die Homburger Bauverwaltung damit eine Herausforderung sei, gestand Schneidewind am Montag ein. Aus diesem Grund verteile man die Zuständigeit auch auf zwei Abteilungen. So werde sich das technische Gebäudemanagement, sollte es zu einer Sanierung kommen, um die Hohenburgschule kümmern. Die Verantwortung für den Ausbau des Schlossberg liege hingegen beim Hoch-/Tiefbau der Stadt.

Was nun die Sanierung der Hohenburgschule im Fall des Falles kosten werde, dazu wollte Oberbürgermeister Schneidewind noch kein Angaben machen und verwies auf die ein paar Jahre alten Schätzungen von sieben bis neun Millionen Euro. „Aktuellere Zahlen liegen uns derzeit nicht vor.“

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