Halt und Hilfe für Trauernde

Homburg · Seit zehn Jahren hilft das „Lebens Café" Hinterbliebenen durch ihre schwersten Stunden

 Seit zehn Jahren für Trauernde da: Esther Seegmüller und Gaby Heeg (vorne v.l.) Marga Denk, Markus Thomas, und Maria Krämer (stehend v.l.). Foto: Jürgen Kruthoff/Stadt Homburg

Seit zehn Jahren für Trauernde da: Esther Seegmüller und Gaby Heeg (vorne v.l.) Marga Denk, Markus Thomas, und Maria Krämer (stehend v.l.). Foto: Jürgen Kruthoff/Stadt Homburg

Foto: Jürgen Kruthoff/Stadt Homburg

Eine ganz besondere Einrichtung in Homburg kann in diesen Monaten auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Seit April 2007 bietet das "Lebens-Café" einen Treffpunkt für Trauernde und damit vielen Menschen Halt und Hilfe in einer für sie schwierigen Lebensphase, wie es in der Pressemitteilung der Stadtverwaltung heißt.

Dieses Jubiläum war Anlass genug für Gaby Heeg und Markus Thomas vom Lebens-Café, das eigene Angebot im Gespräch mit der Leiterin des Amts für Jugend, Senioren und Soziales der Stadt, Ingrid Braun, näher vorzustellen. Ingrid Braun selbst ist froh, diesem wichtigen Treffpunkt einen Platz in der Hohenburgschule bieten zu können und äußerst dankbar für das großartige ehrenamtliche Engagement, das im Lebens-Café erbracht wird.

Im April 2007 startete das Gründungsteam mit Peter von Barkow, Hildegard Bayerl, Gaby Heeg, Dorothee Göddel, Gabi Kappl und Maria Krämer erstmalig den Treffpunkt in Homburg. "Ursprünglich kommen wir aus dem Hospizbereich", erklärt Gaby Heeg. Bei der Betreuung der Sterbenden und deren Angehörigen haben sie schnell gespürt, dass diese auch nach der Beerdigung Begleitung benötigen. In Völklingen habe es einen solchen Treffpunkt 2007 bereits gegeben, so habe sie mit ihren Mitstreitern in Homburg nach passenden Räumen gesucht und sei bei der Stadt und dem Treffpunkt "Krea(k)tiv" in der Hohenburgschule fündig geworden.

Markus Thomas, der vor Jahren als Besucher in das Lebens-Café kam und seit zwei Jahren zum Team gehört, hatte zuvor verschiedene Trauergruppen besucht und sich in Homburg besonders wohl gefühlt. Nun gehört er mit Marga Denk, Maria Krämer, die wie Gaby Heeg von Anfang an dabei ist, Karin Schmidt und Esther Seegmüller zum aktuellen Betreuer-Team.

Zum festen Stamm der Besucherinnen und Besucher, bei denen es sich in erster Linie um Frauen handelt, zählen 15 bis 17 Personen, die teilweise seit drei bis vier Jahren das Lebens-Café aufsuchen, berichtet Markus Thomas.

An jedem ersten und dritten Freitag im Monat bietet das Lebens-Café von 9.30 bis 11.30 Uhr die Möglichkeit zum Beisammensein in ruhiger Atmosphäre, sich bei einem gemeinsamen Frühstücks mit gleichfalls Betroffenen auszutauschen, zur Ruhe zu kommen, Fragen zu stellen und der Trauer und dem Verlust Raum zu geben, heißt es in der Mitteilung weiter.

Gaby Heeg und Markus Thomas betonen, dass bei ihren Treffen durchaus viel gelacht wird, es aber immer auch ruhige Phasen gibt, die den Teilnehmern Gelegenheit geben, Erfahrungen auszutauschen. Wichtig ist ihnen, dass sie lediglich Anregungen geben wollen, mit der Trauer umzugehen und mit Mut und Zuversicht das Leben anzugehen. Einen Therapieauftrag sehen sie in ihrer Gruppenarbeit nicht.

"Neue Personen bringen auch neue Ideen und Impulse in die Gruppe", weist Gaby Heeg auf eine ständige Entwicklung hin. Gerade im Rückblick auf die vergangen zehn Jahre habe sich dies immer wieder bestätigt. Darüber hinaus gibt es für die Betreuerinnen und Betreuer regelmäßige Treffen und Supervisionen, bei denen sich das Team auch um sich selbst kümmert und das eigene Vorgehen reflektiert. Zur größten Motivation für die keineswegs immer einfache Aufgabe zählen Heeg und Thomas die Anerkennung durch die Teilnehmer und die gegenseitige Unterstützung.

Die Teilnahme an den regelmäßigen Treffen ist für alle frei und unverbindlich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kontaktadressen: Gaby Heeg unter der Telefonnummer (0 68 41) 7 97 15 oder per E-Mail: gaby.heeg@online.de und Markus Thomas unter der Telefonnummer (01 75) 1 61 33 55 oder per E-Mail unter thomas.mmm@t-online.de .

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