Thema im Vergabeausschuss Interaktive Tafeln für Grundschulen

Homburg · Sagt der Vergabeausschuss der Stadt heute Ja, dann sollen 14 interaktive Tafeln für die Homburger Grundschulen angeschafft werden. Kosten soll dies insgesamt rund 67 000 Euro, ein Teil wird durch Spenden finanziert.

 An weiterführenden Schulen sind Smartboards bereits verbreitet. Nun plant die Stadt Homburg, dass auch für Grundschulen solche digitalen Tafeln angeschafft werden.

An weiterführenden Schulen sind Smartboards bereits verbreitet. Nun plant die Stadt Homburg, dass auch für Grundschulen solche digitalen Tafeln angeschafft werden.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Das Geräusch, wenn die Kreide über die Tafel quietscht, hat  vermutlich Generationen von Schülern zugesetzt. Noch im Ohr haben viele bestimmt auch das Knacken, wenn das Kreidestück beim etwas zu schwungvollen Schriftzug des Lehrers bricht. All das ist zwar auch heute noch Alltag in vielen Klassenzimmern, doch die gute alte Klappkreidetafel hat zumindest scharfe Konkurrenz bekommen – digitale. Denn in vielen Schulen, vor allem in den weiterführenden, sind die Smartboards bereits gängig. Das ist auch im Sinne des Digitalpakts der Bundesregierung, ein Programm für die digitale Aufrüstung der Schulen. Allerdings gibt es gegen diesen bekanntlich auch massiven Widerstand.

Unabhängig davon sollen nun die Homburger Grundschulen interaktive Tafeln bekommen, 14 insgesamt, je zwei pro Schulstandort. Der Bedarf sei mit den Schulleitungen abgestimmt worden, hieß es.

Den Einleitungsbeschluss soll der ständige Vergabeausschuss der Stadt in seiner Sitzung heute, am Mittwoch, 5. Dezember, fassen, sodass dann eine öffentlich Ausschreibung auf den Weg gebracht werden kann. Es geht immerhin um etwa 67 200 Euro brutto, durchschnittlich koste so eine moderne Tafel um die 4800 Euro, steht in den Unterlagen zur Sitzung. Allerdings soll dies die Stadt nicht alleine stemmen, 8000 Euro kommen als Spende von einem Homburger Unternehmen, zudem beteiligen sich die sieben Schulvereine mit jeweils 1500 Euro an den Gesamtkosten, heißt es da weiter. Der Kostenanteil der Stadt Homburg liege dadurch bei rund 48 700 Euro. Finanzielle Mittel seien dafür im kommenden Jahr vorhanden.

Für Alexander Ziegler, Beauftragter für Erziehung und Bildung, zudem selbst lange Leiter der Erbacher Luitpoldgrundschule, ist das „eine Sache der Zukunft“, daran komme keiner vorbei. Das BBZ Homburg setze zum Beispiel voll auf diese Tafeln, an Gymnasien würden sie ebenfalls bereits länger benutzt. Auch an den Grundschulen in Einöd und in Beeden seien bereits solche Tafeln vorhanden.

Letztlich sei die Beschaffung  aber immer eine Geldsache. Man sei mittlerweile seit etwa einem Jahr daran, das Projekt „digitale Tafeln“ für die Grundschulen umzusetzen, erläuterte Ziegler. Wenn der Ausschuss die Sache beschließe, danach alles laufe wie geplant, könnten im kommenden Frühjahr die ersten Tafeln installiert werden, so Ziegler weiter.

Nach der Ausschreibung wird der geprüfte Vergabevorschlag allerdings noch einmal dem Ausschuss zur Auftragsvergabe vorgelegt – soweit das Prozedere laut den Unterlagen.

Die Stadt müsse dafür sorgen, dass W-LAN, drahtloses Internet, in den Schulen liege, sonst könne es nicht funktionieren, führte Ziegler aus. Er zählte zudem die Vorteile einer solchen Tafel auf, die grundsätzlich mit einem Computer verbunden werde. Man könne darauf projizieren, man könne sie aber auch beschriften. Man müsse sich das ein bisschen so vorstellen wie die Wetterkarte im Fernsehen. In Homburg sollen zudem die modernen mit den gängigen Tafeln kombiniert werden: Der Mittelteil bestehe aus der interaktiven Tafel, rechts und links bleibe die Kreidetafel erhalten.

In der Begründung für die Ausschussmitglieder wird darauf verwiesen, dass es im Rahmen der Digitalisierung von zentraler Bedeutung sei, „dass die Grundschulen bereits jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Grundschulbildung mittel- und langfristig nicht von den digitalen Entwicklungen abgehängt wird.“ Spätestens ab Klassenstufe fünf kämen die Schüler mit den digitalen Systemen in Kontakt.  Sie bräuchten dafür die entsprechenden Kompetenzen. Durch die digitalen Medien könne der Unterricht unterstützt, und Lerninhalte könnten lebendiger dargestellt werden.

In der Sitzung des Vergabeausschuss stehen noch weitere Themen auf der Tagesordnung. So wird es unter anderem um die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende Leuchtsysteme in LED-Technik in Beeden, Einöd-Ingweiler, Erbach, Reiskirchen, Schwarzenacker, Schwarzenbach und Wörschweiler gehen. Weiter ist der Neubau der Kanalhaltungen in der Straße „Im Kreuzgarten“ Thema. Hier sei eine Sanierung in geschlossener Bauweise nicht möglich, es muss also aufgerissen werden. Kosten soll der Neubau geschätzt 110 000 Euro brutto.

Der ständige Vergabeausschuss kommt heute, am Mittwoch, 5. Dezember, 17 Uhr, im kleinen Sitzungssaal des Homburger Rathauses, Am Forum, zusammen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort