Neujahrsempfang „Neue Ideen statt alter Rezepte“

Homburg · Die Stadtentwicklung und der Klimawandel standen im Fokus des Neujahrsempfangs der Homburger Grünen.

 Der Stadtverbandsvorsitzende Marc Piazolo (links) und die Fraktionsspitzen Yvette Stoppiera-Wiebelt und Winfried Anslinger bekannten beim Neujahrsempfang am Freitag deutlich Farbe für grüne Ziele.

Der Stadtverbandsvorsitzende Marc Piazolo (links) und die Fraktionsspitzen Yvette Stoppiera-Wiebelt und Winfried Anslinger bekannten beim Neujahrsempfang am Freitag deutlich Farbe für grüne Ziele.

Foto: Thorsten Wolf

Mit ihrem traditionellen Neujahrsempfang sind auch die Homburger Grünen ins Wahljahr 2019 gestartet. Am Freitagabend standen im Stadtcafé „Bistro 1860“ auf dem historischen Marktplatz dabei vor allem zwei Themen im Mittelpunkt: Der Klimawandel und die Entwicklung der Stadt Homburg. Als erste der zwei Hauptredner machte sich Yvette Stoppiera-Wiebelt, Fraktionssprecherin der Grünen im Homburger Stadtrat, auf, den Wahlkampf zu befeuern. „2019 ist das Kommunalwahljahr. Am 26. Mai heißt es, die große Koalition in Homburg endlich abzulösen. Denn Homburg musste einfach schon zu lange unter ihr leiden.“ Trotz dieser großen Aufgabe sei sie sicher, dass man dies schaffen könne. Fürs neue Jahr wünsche sie sich „neue Ideen statt alter Rezepte und Mut und Tatkraft statt Resignation“.

Nach dieser grundsätzlichen Wegweisung wurde Stoppiera-Wiebelt dann konkreter und fokussierte sich auf den Klimawandel und das, was man im Lokalen gegen ihn tun könne. Vor dem Hintergrund des „Jahrhundertsommers 2018“ auch mit seinen Schattenseiten sei vielen die Klimakrise zum ersten Mal wirklich bewusst geworden. Der Klimawandel sei, dessen war sich Stoppiera-Wiebelt sicher, „das wichtigste Thema der aktuellen und nachfolgenden Generation“. Hier müsse sie feststellen, dass der Wille zur Veränderung bei vielen Verantwortungsträgern nicht existiere. Stoppiera-Wiebelt räumte ein, dass es den Klimawandel in der Geschichte der Erde schon immer gegeben habe. Die Geschwindigkeit, mit der er aktuell fortschreite, sei aber neu.

Auch in Homburg müsse man deswegen seinen Beitrag leisten, um den Klimawandel zu stoppen, „wir können nicht die Augen verschließen und sagen: China und Indien sollen es richten. Nein, wir sind hier in Homburg ebenfalls dafür verantwortlich, dass die Kohlendioxid-Emissionen entstanden sind. Und was macht die große Koalition in Homburg in Sachen Klimaschutz? In Sonntagsreden wird ganz oft betont, dass man Klimaschutz betreibt. Aber, ganz ehrlich, mit der großen Koalition in Homburg kann man da keinen Blumentopf gewinnen. Denn man lehnt Kohlendioxid-neutrale Windräder auf der Weißen Trisch in Zweibrücken ab“. Auch wollten CDU und SPD lieber die Mastau mit einer neuen B 423 zerstören, statt mit einfachen Mitteln ein Lkw-Nachtfahrverbot in der Ortsdurchfahrt Schwarzenbach/Schwarzenacker umzusetzen.

Das Thema Klimawandel rückte auch Marc Piazolo, der Stadtverbandsvorsitzende der Homburger Grünen, an den Beginn seiner Rede. Dabei warf er die Frage auf, was man konkret in Homburg tun könne. Als erste Antwort darauf formulierte Piazolo die Forderung, auf kommunaler Ebene konkrete Klimaschutzziele klar zu definieren. Hier nannte der Grünen-Stadtverbandsvorsitzende die Nutzung von E-Mobiltät, auch seitens der Stadtverwaltung. Hier habe sich aber in den zurückliegenden Jahren nicht viel getan. Auch müsse man Energie sparen, „das bedeutet energieffizientes Bauen, also Investitionen in die städtischen Gebäude. Hier können wir etwas tun“.

Piazolo nannte noch einige weitere Themenfelder, auf denen man lokal aktiv werden könne – und bewegte sich damit in die Schnittmenge zwischen Klimaschutz und der Stadtentwicklung. Hier forderte Piazolo eine Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken. Und: „Wir brauchen ein besseres Fahrrad-Netz.“ Beim touristischen Fahrrad-Netz sei man „gar nicht so schlecht“ aufgestellt. „Aber der Alltagsradverkehr ist die große Lücke in Homburg.“ Einige weitere konkrete Forderungen Piazolos mit Blick auf die Stadtentwicklung: ein Wandel des alten DSD-Geländes zum Wohnquartier, keine B-423-Umgehung in der Mastau, ein Ja zum so genannten „dritten Ohr“ am Autobahnanschluss Homburg/Bexbach und ein Ja zu Homburg-Ost – allerdings nicht mit der nun gewählten Routenplanung durch den Erbacher Wald. Und: Nach dem Ende der Pläne für ein Einkaufscenter auf dem Enklerplatz würden dort nun neue Chancen entstehen, so für Wohnbebauung und Einzelhandel.

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