Tierschutzpreis Gemüseacker soll zur Blumenwiese werden

Homburg · Robert-Bosch-Schüler reichen ein Projekt zum Wohle der Bienen für den saarländischen Tierschutzpreis ein.

 Umweltminister Reinhold Jost (Zweiter von links) informierte sich bei Yannik Seyfried (links) und seinen Mitschülern über das Projekt „Neuer Lebensraum für Bienen“.

Umweltminister Reinhold Jost (Zweiter von links) informierte sich bei Yannik Seyfried (links) und seinen Mitschülern über das Projekt „Neuer Lebensraum für Bienen“.

Foto: Markus Hagen

Vor einigen Wochen erfuhr Yannik Seyfried, Schüler der Klasse 8c der Homburger Robert-Bosch-Schule, einiges über die Ursachen zum Thema Bienensterben bei einem Bericht im Fernsehen. „Das Thema hat mich schon sensibilisiert, und ich habe mich gefragt, was man dagegen tun kann“, so der 14-Jährige. Mit Max Ganster, Abdullah Mohaoud, Hatem Cheab, Hana Uygur, Jessica Czapla ,Celine Feix und Semra Dazdarevic fand er Klassenkameraden, die unter seiner Leitung das Projekt „Neuer Lebensraum für Bienen“ ins Leben riefen. Eine Sammelaktion auf dem Christian-Weber-Platz mit Hilfe von zwei selbstgestalteten Informationstafeln zum Thema Bienensterben fand statt. Yannik Seyfried: „Wir wollen Geld sammeln, um Samen für Wiesenblumen zu kaufen.“ Zudem wurden Bauern und Privatleute angesprochen, um entsprechendes Gelände für die Aussaat der Wiesenblumen in Homburg und Umgebung zu finden.

„Bienen finden immer weniger Lebensraum. Dabei sind sie so wichtig für die Bestäubung nicht nur von Pflanzen, sondern auch unter anderem für Obstbäume“, erklärt Yannik Seyfried. Viele Bienen seien durch eingeschleppte Milben aus Asien krank. Dabei seien sie nach Schweinen, Rindern die drittgrößte Nutztierart. Mit ihrem Projekt  wollen sich die Schüler der Klasse 8c der Homburger Gemeinschaftsschule nun für den saarländischen Tierschutzpreis 2018 (Anmeldeschluss am 22. Juni) bewerben.

Unterstützung bei dieser Bewerbung erhalten Yannik Jost und seine Mitstreiter auch vom saarländischen Minister für Umwelt- und Verbraucherschutz, Reinhold Jost, der sich im Schulgarten der Robert-Bosch-Schule über das Projekt informierte. Minister Jost brachte nicht nur eine kleine Spende in Höhe von 250 Euro zum Kauf von Samen mit, sondern er versprach auch weitere Fördermittel in Höhe von 2000 Euro, die nicht nur aus dem Umweltministerium, sondern auch von Saar-Toto fließen werden.

In längeren Gesprächen mit den Schülern des Projektes erfuhr der Minister, dass man schon eine feste Zusage für ein Gelände beim Bauernhof „Solawi“ in Limbach erhalten habe. Hier beteiligen sich Bürger unter der Leitung der Familie Hock bei der Aussaat und Ernte, sei es durch finanzielle Beteiligung oder durch Mitarbeit auf dem Hof.

Jost: „Ich finde dieses Modell eine tolle Sache. Hier kann Jedermann sich in der Landwirtschaft einbringen.“ Eine tolle Angelegenheit sei aber auch das Projekt „Lebensraum für Bienen“ der Schüler der Klasse 8c. Jost versprach nicht nur finanzielle Hilfen, sondern auch bei der Suche nach möglichen Plätzen und Wiesen für die Bienen behilflich zu sein. Am gestrigen Nachmittag sprach er diesbezüglich beim Leiter der Umwelt- und Grünflächenabteilung der Stadt Homburg, Dieter Dorda, vor, um mögliches Gelände in der Stadt zu finden.

Mit Pflanzen und Gemüseanbau beschäftigen sich schon seit vielen Jahren Schülerinnen und Schüler der Robert-Bosch-Schule in ihrem großen Schulgarten. Hier sollen demnächst in einem eigenen Stall Hühner gehalten werden.

Für die Bienen wurde ein Gemüseacker eingeebnet, der nun als Blumenwiese dienen wird. Minister Reinhold Jost sah einige kleinere Bienenhäuser aus Holz. „Ein richtiger Bienenstock wäre schon etwas für die Schule“, sagte er. In Zusammenarbeit mit einem Imker soll ein Bienenstock für das  Schulgartengelände angeschafft werden.

Bis dahin soll dann auch die neue Blumenwiese für die Insekten blühen.

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